Die Formel 1 prüft eine drastische Änderung ihrer Motorenregeln und könnte ihre geplante Turbo-Hybrid-Revolution für 2026 zugunsten der Rückkehr zu hochdrehenden, frei atmenden V10-Motoren mit nachhaltigem Treibstoff verschieben.
Die Rennserie sollte ursprünglich 2026 den Übergang von der aktuellen Turbo-Hybrid-Ära zu einer noch stärker elektrifizierten Version der V6-Motoren vollziehen. Doch die ehrgeizige Natur der neuen Regeln hat ernsthafte Diskussionen über alternative Konzepte entfacht.
Eine der Hauptsorgen ist, dass einige Autos deutlich verlangsamen müssen, um Energie zurückzugewinnen, was gefährliche Geschwindigkeitsunterschiede und ein erhöhtes Unfallrisiko zur Folge haben könnte. Zudem gibt es Bedenken, dass das Spektakel auf der Strecke darunter leiden könnte, da die Fahrer mehr Energie managen als voll angreifen müssten.
Lesen Sie auch: Ranking der Top 10 F1-Teamchefs nach Vermögen
Das „grüne“ V10-Konzept
Eine mögliche Lösung ist die Einführung von frei atmenden V10-Motoren, die vollständig mit nachhaltigem Treibstoff betrieben werden. Während eine Rückkehr zu diesen Motoren bisher als fernes Zukunftsszenario galt, soll sich hinter den Kulissen ein Notfallplan formieren. Ein Vorschlag sieht vor, die Einführung der 2026-Regeln um zwei Jahre zu verschieben, sodass die V10-Motoren 2028 kommen könnten.
Bereits jetzt gibt es eine Arbeitsgruppe, die sich mit dem Konzept der V10-Motoren befasst – ein Zeichen dafür, dass das Thema ernsthaft diskutiert wird. Allerdings sind nicht alle Hersteller mit einer Verzögerung der 2026-Pläne einverstanden.
Geteilte Meinungen unter den Teams
Red Bull und Ferrari unterstützen offenbar die V10-Initiative, während Mercedes, Honda und Audi strikt dagegen sind, die Einführung der neuen Antriebseinheiten aufzuschieben. Ein Insider verriet, dass vor allem diejenigen Hersteller für den Wechsel plädieren, die mit der Entwicklung des 2026-Motors bereits im Rückstand sind.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff spricht sich gegen eine Verschiebung aus und argumentiert: „Wir haben einfach nicht genug aktuelle Motoren.“
Lesen Sie auch: Die 10 punktbesten Fahrer der Formel-1-Geschichte – Rangliste
Als Kompromiss wird ein alternativer Vorschlag diskutiert: Die 2026-Motorenreform soll wie geplant eingeführt werden, jedoch nur für drei statt der ursprünglich geplanten fünf Jahre gelten. Danach könnten dann die V10-Motoren folgen.
Da Teams und Hersteller gespalten sind, steht die Formel 1 vor einer entscheidenden Weichenstellung: Bleibt sie bei der Turbo-Hybrid-Revolution von 2026 oder wagt sie die Rückkehr zu nachhaltigen, aber nostalgisch geliebten V10-Motoren?