Premier League: So stark sind die Spielergehälter seit 1885 gestiegen
Englischer Fußball war einst ein Spiel der Arbeiterklasse – heute verdient ein Topstar in einer Woche mehr als früher ein ganzer Kader im Jahr. Hier ein Blick auf die Entwicklung der Durchschnittsgehälter im englischen Fußball seit über 140 Jahren.
1885–1919: Von Schillingen und ersten Profis

Als 1885 der Profifußball in England begann, verdienten Spieler gerade einmal 10 bis 20 Schilling pro Woche – das entspricht weniger als einem Pfund. Blackburn war damals Vorreiter und zahlte seinen besten Spielern £1, was bald zum Standard wurde.
Torwart William Foulke von Sheffield United wurde 1895 mit £3 pro Woche zum bestbezahlten Spieler – ungewöhnlich für seine Position. Liverpool zahlte um 1900 sogar bis zu £7 pro Woche.
1901 wurde ein Maximallohn von £4 eingeführt, der bis 1919 auf £10 stieg. Im Schnitt verdienten Profis am Ende des Ersten Weltkriegs etwa £3 pro Woche.
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1945–1970: Die Löhne nehmen Fahrt auf

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann das Gehaltsniveau langsam zu steigen: von £4 im Jahr 1945 auf £14 im Jahr 1960. Ein Wendepunkt kam 1961, als der Maximallohn endgültig abgeschafft wurde.
Fulham-Star Johnny Haynes wurde kurz darauf der erste Spieler mit einem Wochenlohn von £100. George Best sorgte 1968 für Schlagzeilen – mit einem Gehalt von unglaublichen £1.000 pro Woche.
Trotz interner Gehaltsgrenzen, wie bei Manchester United, stiegen die Löhne rapide. 1970 lag der Durchschnitt bereits bei £71 pro Woche – ein Anstieg von über 1.600 % seit 1945.
1971–1991: Der Durchbruch zur Vierstelligkeit

Die 70er und 80er Jahre brachten regelrechte Gehaltssprünge. 1974 wurde erstmals ein Durchschnittslohn von £100 erreicht. Drei Jahre später lag der Schnitt bei £200, 1979 schon bei £410.
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Stars wie Trevor Francis (£1.500) und Bryan Robson (£2.700 im Jahr 1981) führten die Liste der Topverdiener an. Paul Gascoigne setzte 1986 mit £5.000 pro Woche neue Maßstäbe.
Kurz vor Gründung der Premier League 1992 verdienten Spieler im Schnitt £1.800 pro Woche.
1992–2000: Die Geburt der Premier League und der Geldregen

Mit der Einführung der Premier League in der Saison 1992/93 explodierten die Einnahmen – und damit die Gehälter. John Barnes verdiente als Topstar £10.000 pro Woche, während der Durchschnitt bei £2.250 lag.
In den folgenden Jahren kletterten die Gehälter stetig. Roy Keane führte das Feld um die Jahrtausendwende mit £52.000 pro Woche an. Der Durchschnitt erreichte zu diesem Zeitpunkt £9.000.
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2001–2010: Die Superstars übernehmen

In den 2000ern erreichte das Gehaltsniveau neue Dimensionen. Steven Gerrard durchbrach 2005/06 als erster die Marke von £100.000 pro Woche – der Durchschnitt lag zu dieser Zeit bei gerade mal £18.500.
Mit dem Einstieg von Investoren bei Klubs wie Manchester City stiegen auch die Spitzengehälter: Robinho (2008) und Carlos Tevez (ab 2009) kassierten bis zu £220.000 pro Woche.
Bis 2010 war das durchschnittliche Premier-League-Gehalt auf £30.000 gestiegen.
2011–2020: Auf dem Weg in die Gehaltssphären

Wayne Rooney sorgte 2013 für einen neuen Rekord: £300.000 pro Woche. In den Folgejahren blieben die Topverdiener auf ähnlichem Niveau, während der Durchschnitt weiter wuchs – 2019 lag er bei £51.000.
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David De Gea und Gareth Bale folgten mit Wochenlöhnen von über £375.000. Fußballstars wurden endgültig zu globalen Marken.
2021–2025: Haaland und die Ära der halben Million

In der Saison 2024/25 schrieb Erling Haaland Geschichte: Mit einem Wochengehalt von £500.000 wurde er der bestbezahlte Spieler in der Premier-League-Geschichte.
Der Durchschnitt stieg ebenfalls weiter – auf £60.000 pro Woche in der Saison 2025/26. Damit verdienen selbst durchschnittliche Premier-League-Spieler heute mehr in einer Woche als frühere Legenden in einem Monat.
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