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Sergio Busquets tritt ab, der leise Architekt des modernen Fußballs beendet seine Karriere

Sergio Busquets, einer der einflussreichsten Mittelfeldspieler des modernen Fußballs, hat angekündigt, dass er am Ende der MLS Saison 2025 mit Inter Miami seine Karriere beenden wird. Der 37 Jahre alte Spanier gab seine Entscheidung in einer emotionalen Videobotschaft auf Instagram bekannt, womit er ein nahezu zwanzigjähriges Kapitel schließt, das von Eleganz, Loyalität und einem untrüglichen Gespür für das Spiel geprägt war.

Von La Masia zum Herzschlag Barcelonas

Sergio Busquets
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Ausgebildet in der berühmten Akademie des FC Barcelona feierte Busquets 2008 unter Pep Guardiola sein Debüt im Profiteam. Bereits ein Jahr später stand er im Finale der Champions League in Rom in der Startelf, als Barça Manchester United mit 2 zu 0 besiegte und damit das historische Triple vollendete. Diese Nacht wurde zum Symbol seiner Karriere, unauffällig, aber unersetzlich.

In insgesamt 15 Spielzeiten bestritt er 722 Partien, die dritthöchste Zahl in der Vereinsgeschichte, und gewann 32 Titel, darunter neun Meisterschaften in La Liga, sieben Pokalsiege in Spanien und drei Champions League Triumphe. Der Klub verabschiedete ihn mit den Worten: „Der Verein deines Lebens, eine Legende unseres Klubs, danke für all den Fußball, Sergio.“

Spaniens goldene Generation

Spain National Team 2018
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Auch in der Nationalmannschaft wurde Busquets zu einer unverzichtbaren Säule. Zwischen 2009 und 2022 absolvierte er 143 Länderspiele und war Teil der goldenen Generation, die 2010 den ersten Weltmeistertitel Spaniens errang. Im Finale gegen die Niederlande bildete er zusammen mit Xabi Alonso das zentrale Mittelfeld, das der Mannschaft die nötige Kontrolle verlieh. Zwei Jahre später stand er erneut im Endspiel, als Spanien Italien mit 4 zu 0 besiegte und die EM 2012 dominierte.

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Sergio Ramos, lange Zeit sein Rivale bei Real Madrid, brachte es in seiner Würdigung auf den Punkt: „Busi, du bist die Definition dafür, wie man außergewöhnlich sein kann, während man ein normaler Mensch bleibt, der Fußball verliert einen der brillantesten Mittelfeldspieler, mit denen ich je gespielt habe.“

Fünf prägende Momente

Sergio Busquets
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Beobachter verweisen auf fünf Stationen, die Busquets’ Vermächtnis besonders hervorheben:

  1. Der Durchbruch 2009 – Guardiola vertraute ihm als jungem Spielmacher im Champions League Finale.
  2. Die Weltmeisterschaft 2010 – sein Positionsspiel bildete das Fundament des Triumphs in Südafrika.
  3. Die Dominanz bei der EM 2012 – er war das taktische Zentrum beim 4 zu 0 Sieg über Italien.
  4. Beständigkeit in Barcelona – über 700 Spiele und eine Karriere voller Titel machten ihn zur Institution.
  5. Die Herausforderung in den USA – auch bei Inter Miami brachte er sofort Erfolg, mit Pokalsiegen und Führungsqualitäten.

Das Kapitel Inter Miami

Sergio_Busquets
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2023 wechselte Busquets in die MLS, wo er sich Lionel Messi und Jordi Alba anschloss. Schnell wurde er zur Schlüsselfigur und führte den Klub zu den ersten Trophäen seiner jungen Geschichte, dem Leagues Cup 2023 und dem Supporters’ Shield 2024. Auch 2025 bleibt er im Zentrum des Teams, das sich erneut Hoffnungen auf den Titel macht.

In seiner Abschiedsbotschaft dankte er allen Stationen seiner Laufbahn: „Der Fußball hat mir einzigartige Erfahrungen geschenkt, an wunderbaren Orten, mit den besten Mitspielern. Ich gehe sehr glücklich, stolz, erfüllt und vor allem dankbar. Das Ende ist ein neuer Anfang.“

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Eine Karriere für die Debatte

Sergio Busquets
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Mit dem Rücktritt von Sergio Busquets stellt sich die Frage, wie Größe im Fußball eigentlich gemessen wird. War er der unterschätzteste Teil des Trios mit Xavi und Iniesta, oder der unverzichtbare Taktgeber, ohne den das System nicht funktioniert hätte. Sein Spiel lebte von Antizipation, Raumgefühl und dem Gespür für das richtige Tempo, nicht von spektakulären Aktionen.

Sein Erbe ist ein stilles, aber gewaltiges: die Erinnerung daran, dass Intelligenz und Bescheidenheit genauso prägend sein können wie Tempo oder Glanz. Busquets verlässt die Bühne so, wie er sie betreten hat, ohne Pomp, aber mit Respekt von Mitspielern, Gegnern und Fans.

Der leise Maestro geht, und der Fußball bleibt zurück mit der Aufgabe, zu verstehen, was er verloren hat, und was er von ihm gelernt hat.

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