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Die Frustration über längere ATP-Turniere wächst


Für die meisten Tennisfans klingt die Idee von mehr Spielen wahrscheinlich wie eine gute Nachricht.

Turniere über fast zwei Wochen auszudehnen, mag wie ein Vergnügen erscheinen, mehr Topspieler, mehr Zeit zum Zuschauen und mehr Geschichten, die sich auf dem Platz entfalten.

Aus Sicht der Spieler jedoch findet das längere Format kaum Zustimmung.

Ein Kalender im Wandel

Die Veränderung begann 2023, als die ATP, der Dachverband des professionellen Herrentennis, drei Masters-Turniere (Madrid, Rom und Shanghai) verlängerte.

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Im Jahr 2024 kamen Indian Wells und Miami hinzu, und 2025 folgten die Canadian Open und die Cincinnati Masters mit einem längeren Zeitplan.

Damit sind nun sieben der neun Masters-1000-Turniere verlängert, wobei Paris und Monte Carlo die beiden verbleibenden einwöchigen Masters sind.

Doch die Spieler unterstützen diese Änderung nicht.

Unnötige Pausentage

Die Nummer 3 der Welt, Alexander Zverev, sagte gegenüber TV 2 Sport, dass das traditionelle einwöchige Format die Spieler engagierter und weniger erschöpft halte.

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"Wir spielen jeden Tag, wir sind nur eine Woche hier, und das ist wirklich großartig. Wir haben keine freien Tage, die meiner Meinung nach unnötig sind, wenn man Best-of-Three-Sets spielt.“

Zverev fügte hinzu, dass kürzere Turniere weniger Zeit fern von zu Hause bedeuten. Kürzere Turniere bedeuten, dass man keine zusätzlichen Tage auf Turnieren verbringt und so mehr Zeit zu Hause hat.

Die Nummer 6 der Welt, Ben Shelton, stimmte zu und sagte, dass das siebentägige Format dabei helfe, den Spielrhythmus zu halten. Gegenüber TV 2 Sport sagte er, dass das Spielen mehrerer Matches in kürzerer Zeit den Rhythmus verbessere und sich das auf dem Platz im höheren Niveau widerspiegele.

ATP will Masters auf Grand-Slam-Niveau heben

ATP-Vorsitzender Andrea Gaudenzi verteidigte die Änderungen mit der Begründung, dass diese dazu dienen, die Masters-1000-Serie auf das Niveau der vier Grand Slams zu heben, die unabhängig organisiert und nicht von der ATP verwaltet werden.

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Auf einer Konferenz im Dezember 2023 mit Rechteinhabern, darunter TV 2 Sport, bestätigte die ATP ihre Absicht, alle Masters-Turniere auf 12 Tage auszudehnen. Die Women’s Tennis Association (WTA) teilt Berichten zufolge diese Ambition.

Der Plan steht jedoch eindeutig im Widerspruch zu den Ansichten vieler Topspieler. Stars wie Jannik Sinner, Carlos Alcaraz, Novak Djokovic und Jack Draper haben sich ebenfalls gegen die Ausweitung ausgesprochen und sie als unnötig und ermüdend bezeichnet.

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