Die Premier League veröffentlicht das vollständige VAR-Video von Van Dijks aberkanntem Tor
Der Vorfall ereignete sich in der ersten Halbzeit, als Van Dijks Kopfball im Netz landete – doch der Linienrichter hob sofort die Fahne. Die Schiedsrichter entschieden, dass Andy Robertson, der sich in der Nähe von Citys Torhüter Gianluigi Donnarumma befand, ins Spiel eingegriffen habe – obwohl er den Ball nicht berührte.
Laut der Übertragung der Premier League war die Sichtweise des FC Liverpool, dass Robertson sich lediglich duckte, um einem Kontakt auszuweichen, und Donnarummas Sichtlinie nicht behinderte. Der Verein äußerte zudem Frustration über vermeintliche Unregelmäßigkeiten im VAR-Überprüfungsprozess.
Veröffentlichung von Audio und Schiedsrichtergespräch
In der Dienstagsausgabe von „Match Officials: Mic’d Up“ wurden Video- und Tonaufnahmen der Überprüfung ausgestrahlt und gewährten einen seltenen Einblick in die Echtzeit-Kommunikation der Offiziellen. An der Unterhaltung nahmen Schiedsrichter Chris Kavanagh, Assistent Stuart Burt sowie die VAR-Offiziellen Michael Oliver und Tim Wood teil.
Während der Sendung verteidigte Howard Webb, der leitende Schiedsrichterbeauftragte der PGMOL, das Vorgehen der Offiziellen.
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„Ganz klar, Michael – eine riesige Entscheidung in einem wichtigen Spiel“, sagte Webb. „Als der Ball auf Robertson zufliegt, führt er eindeutig die Bewegung aus, sich unter dem Ball hinwegzuducken. Die Offiziellen müssen beurteilen: Hat diese klare Bewegung die Fähigkeit des Torwarts beeinflusst, den Ball zu halten?“
Webb erklärte, dass die Entscheidung zwar subjektiv sei, aber angesichts von Robertsons Nähe zum Torwart nachvollziehbar war.
„Sie kommen zu dem Schluss, dass es Donnarummas Fähigkeit beeinträchtigt hat, sich auf den Ball zu werfen und den Ball zu halten“, fügte er hinzu.
Warum der VAR die Entscheidung nicht aufhob
Webb erläuterte außerdem, warum der VAR nicht eingriff.
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„Sobald die Entscheidung auf dem Feld getroffen wurde, besteht die Aufgabe des VAR darin zu beurteilen, ob das Ergebnis klar und offensichtlich falsch war“, sagte er. „Nur Donnarumma weiß wirklich, ob er dadurch beeinträchtigt wurde, und wir müssen uns auf die Faktenlage stützen.“
Du kannst dir den vollständigen Audiomitschnitt hier anhören.
Assistent Stuart Burt: „Robertson ist in der Sichtlinie, direkt vor dem Keeper. Er hat sich unter den Ball geduckt. Er ist sehr, sehr nah an ihm dran. Ich denke, er ist in der Sichtlinie. Ich denke, er wurde beeinflusst, Kumpel.“
Schiedsrichter Chris Kavanagh: „Okay, also Abseits.“
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VAR Michael Oliver: „Er befindet sich in einer Abseitsposition, sehr nah am Torwart, und macht eine deutliche Bewegung direkt vor ihm. Überprüfung abgeschlossen, Abseits.“
Transparenz und anhaltende Debatte
Die Entscheidung der Premier League, das Audiomaterial zu veröffentlichen, ist Teil ihrer breiteren Bemühungen um mehr Transparenz im Schiedsrichterwesen. Ähnliche Veröffentlichungen in den vergangenen Monaten hatten das Ziel, Entscheidungsprozesse bei umstrittenen VAR-Momenten nachvollziehbarer zu machen.
Obwohl Liverpool seit der Veröffentlichung keine neue Stellungnahme abgegeben hat, hat der Vorfall bereits erneut die Debatte unter Fans und Analysten darüber entfacht, was genau als „Beeinflussung“ bei Abseitsentscheidungen gilt. Ehemalige Spieler und Experten hinterfragen zudem, ob die Subjektivität weiterhin die Konsistenz des VAR in der Premier League untergräbt.
Mit zunehmender öffentlicher Aufmerksamkeit wird erwartet, dass Webb und die PGMOL auch in zukünftigen Ausgaben von „Mic’d Up“ umstrittene Szenen erklären werden – angesichts wachsender Forderungen nach klarerer Kommunikation zwischen Schiedsrichtern und Fans.
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Quellen: Sky Sports, PGMOL, Premier League.
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