UEFA erweitert Liste der verbotenen internationalen Spiele
Das kommende Turnier, das gemeinsam von den Vereinigten Staaten, Mexiko und Kanada ausgerichtet wird, wird 48 Teams umfassen, darunter 16 aus Europa. Zwölf europäische Nationen qualifizieren sich automatisch als Gruppensieger, während die verbleibenden vier Plätze über Play-offs entschieden werden, an denen Gruppenzweite und Mannschaften aus der Nations League teilnehmen, die sich nicht direkt qualifizieren konnten.
Laut den offiziellen Wettbewerbsrichtlinien der UEFA wurde die Liste der eingeschränkten Paarungen vor der Auslosung am 13. Dezember 2024 aktualisiert, um sicherzustellen, dass politisch sensible Begegnungen aus Sicherheits- und diplomatischen Gründen vermieden werden.
Politik auf dem Spielfeld
Zu den gesperrten Begegnungen gehören: Ukraine gegen Belarus, Kosovo gegen Bosnien und Herzegowina, Kosovo gegen Serbien und Spanien gegen Gibraltar. Die UEFA bestätigte, dass diese Nationen bei der Auslosung absichtlich getrennt wurden, um potenzielle Spannungen zu vermeiden, die auf jahrzehntelangen politischen Konflikten beruhen.
Die Entscheidung, die Ukraine und Belarus nicht gegeneinander antreten zu lassen, beruht auf der Unterstützung von Belarus für Russland im laufenden Krieg. Trotz öffentlichem Druck mehrerer europäischer Regierungen und Fußballverbände, Belarus vollständig vom Wettbewerb auszuschließen, hat die UEFA ihnen die Teilnahme weiterhin erlaubt. Das Team befindet sich derzeit in Gruppe C, zusammen mit Schottland, Griechenland und Dänemark.
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Russland hingegen ist seit 2022 von allen UEFA- und FIFA-Wettbewerben suspendiert und darf nur Freundschaftsspiele bestreiten. Schon vor der Invasion der Ukraine war es beiden Nationen untersagt, in Pflichtspielen aufeinanderzutreffen – aufgrund langjähriger Feindseligkeiten.
Kosovos komplizierte Fußballgeschichte
Kosovo, das 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärte, darf weiterhin nicht gegen Serbien, Bosnien und Russland antreten. Diese Verbote stammen aus den Balkankonflikten der späten 1990er Jahre und dem komplexen diplomatischen Status der kosovarischen Unabhängigkeit.
Ebenso dürfen Armenien und Aserbaidschan aufgrund der Spannungen um die Region Bergkarabach nicht gegeneinander spielen. Die Feindseligkeit hat sich gelegentlich auch auf den Fußball übertragen – besonders 2019, als der armenische Mittelfeldspieler Henrikh Mkhitaryan aus Sicherheitsgründen nicht zum Europa-League-Finale nach Baku reiste.
Obwohl die beiden Länder noch nie in einem offiziellen Spiel aufeinandergetroffen sind, könnte es bald diplomatische Fortschritte geben. Berichte von Reuters und BBC Sport deuten darauf hin, dass Gespräche nach einem in Washington unterzeichneten Friedensabkommen im letzten Jahr wieder aufgenommen werden könnten.
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Spanien und Gibraltar: Ein andauernder Streit
Ein weiterer langjähriger Konflikt betrifft Spanien und Gibraltar, die in keinem UEFA-Wettbewerb gegeneinander antreten dürfen. Gibraltar, ein britisches Überseegebiet an der Südspitze der Iberischen Halbinsel, wird von Madrid nicht als eigenständige Fußballnation anerkannt – ein Streit, der Jahrzehnte zurückreicht.
Das Thema kam nach dem Sieg Spaniens bei der EM 2024 erneut auf, als die Spieler Álvaro Morata und Rodri für ein Spiel gesperrt wurden, nachdem sie bei den Feierlichkeiten nach dem Turnier „Gibraltar ist spanisch“ skandierten. Die UEFA erklärte, dass ihr Verhalten gegen den Verhaltenskodex verstoßen habe, da sie ein Sportereignis für politische Aussagen nutzten.
Die aktuelle Liste verbotener Begegnungen
Laut den offiziellen UEFA-Wettbewerbsrichtlinien bleiben folgende Begegnungen verboten, bis sich die politischen Bedingungen verbessern:
- Spanien gegen Gibraltar – Territorialstreit um die Souveränität
- Armenien gegen Aserbaidschan – Ethnischer und territorialer Konflikt
- Kosovo gegen Serbien – Historischer und politischer Streit um die Unabhängigkeit
- Kosovo gegen Bosnien und Herzegowina – Bosniens Unterstützung Serbiens im Kosovokrieg
- Kosovo gegen Russland – Politische Unterstützung Russlands für Serbien
- Russland gegen Ukraine – Andauernder Krieg und unterbrochene diplomatische Beziehungen
- Ukraine gegen Belarus – Unterstützung von Belarus für Russland im Konflikt
Die UEFA erklärte, dass diese Sperren „bis auf Weiteres“ bestehen bleiben und dass eine Neubewertung nur erfolgen werde, wenn es zu einer messbaren Entspannung der regionalen Spannungen komme.
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Da sich der internationale Fußball weiterhin mit globaler Politik überschneidet, scheint der Balanceakt der UEFA zwischen Sport und Diplomatie weit über die Weltmeisterschaft 2026 hinaus anzudauern.
Quellen: Offizielle Wettbewerbsregeln der UEFA; Reuters; BBC Sport; SPORTbible.
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