England könnte aufgrund einer unvorstellbaren Wendung die Euro 2028 verpassen.
Das Vereinigte Königreich und die Republik Irland bereiten sich darauf vor, die UEFA-Europameisterschaft 2028 gemeinsam auszurichten – eines der größten Sportereignisse der Welt.
Laut UEFA sollen die Spiele in neun Stadien in England, Schottland, Wales und Irland stattfinden. Die offizielle Auslosung des Turniers ist für den 6. Dezember 2026 in Belfast, Nordirland, angesetzt.
Insgesamt werden 24 Mannschaften zwischen Juni und Juli 2028 in 51 Spielen gegeneinander antreten. Die Qualifikationsphase beginnt deutlich früher – von März bis November 2027 – und könnte sich für die Gastgeber nachteilig auswirken.
Keine garantierte Teilnahme für die Gastgeber
Trotz des Gastgeberstatus erhält keine der gastgebenden Nationen automatisch einen Startplatz. Die UEFA hat bestätigt, dass England, Schottland, Wales und die Republik Irland sich – wie alle anderen europäischen Teams – ganz regulär qualifizieren müssen.
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Um dennoch eine gewisse Gastgeberpräsenz sicherzustellen, wurden zwei Reserveplätze eingerichtet. Diese gehen an die bestplatzierten Co-Gastgeber, die sich nicht auf normalem Weg qualifizieren konnten.
„Die UEFA wollte die sportliche Fairness wahren und gleichzeitig den logistischen Herausforderungen einer multinationalen Austragung Rechnung tragen“, erklärte der Verband im Qualifikationsrahmen für 2024.
Das bedeutet: Sollten sich mehr als zwei Gastgeber nicht qualifizieren, könnte mindestens eine Nation das Turnier nur von zu Hause aus verfolgen.
Risiko durch die Weltrangliste
Derzeit scheint England auf der sicheren Seite zu sein. Die Mannschaft von Gareth Southgate belegt den dritten Platz in der FIFA-Weltrangliste der Männer – deutlich vor den Mit-Gastgebern Wales (Platz 34), Schottland (Platz 38) und der Republik Irland (Platz 62).
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Doch die FIFA-Rangliste ist dynamisch. Sollte England vor Ende der Qualifikation 2027 stark an Form verlieren – und alle vier Gastgeberteams sich nicht direkt qualifizieren –, würden nur die zwei bestplatzierten unter ihnen automatisch nachrücken.
Das heißt: Theoretisch könnte England bei der eigenen Europameisterschaft fehlen – ein Albtraumszenario, das im derzeitigen System der UEFA durchaus möglich ist.
Experten bleiben gelassen
Die meisten Fußballexperten halten dieses Szenario jedoch für äußerst unwahrscheinlich. Der leitende Fußballautor von BBC Sport bezeichnete England als „klaren Favoriten für die Qualifikation – sei es über die Gruppenphase oder als topplatzierter Gastgeber“.
Englands aktuelle Leistungen und Platzierung in der Weltrangliste machen das Team zu einer der konstantesten und gefährlichsten Mannschaften Europas mit Blick auf 2028.
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Lehren aus der Euro 2020
Das Modell mit mehreren Gastgebern ist für die UEFA nichts Neues. Ein ähnliches Format kam bereits bei der EM 2020 zum Einsatz, als Spiele in 11 Städten verschiedener Länder ausgetragen wurden. Auch damals mussten sich alle Gastgeber regulär qualifizieren – was den meisten auch gelang.
England qualifizierte sich nicht nur, sondern erreichte sogar das Finale im Wembley-Stadion, wo man knapp im Elfmeterschießen gegen Italien verlor. Diese Erfahrung dient heute sowohl als Inspiration als auch als Mahnung: Gastgeber zu sein garantiert Spannung, aber keine Teilnahme.
Ein Blick in die Zukunft
Derzeit überwiegt der Optimismus. Es wird allgemein erwartet, dass sich England problemlos qualifizieren wird und – wenn alles nach Plan läuft – alle Gruppenspiele vor heimischem Publikum austragen darf.
Dennoch reicht allein die kleine Möglichkeit einer EM ohne England aus, um Fans – und vielleicht auch die UEFA – dazu zu bringen, das Regelwerk lieber noch einmal genau zu studieren.
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Quellen: UEFA, BBC Sport, The Mirror, FIFA
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