Fußball

Kane bricht Pelés legendären Rekord in Tirana

Englands Abend in Tirana fühlte sich lange wie ein routinemäßiges Qualifikationsspiel an – bis zur Schlussphase, als Harry Kane erneut eine ruhige Partie in ein historisches Ereignis verwandelte. Als die Spieler das Spielfeld verließen, waren Thomas Tuchels Lobeshymnen auf seinen Kapitän beinahe so unvermeidlich wie die Tore selbst.

Kane traf in den letzten Minuten doppelt und übertraf damit die lange Zeit mit Pelé assoziierte Tormarke – eine Zahl, die über ein halbes Jahrhundert den Weltfußball prägte. Sowohl BBC Sport als auch Reuters berichteten, dass die 77 Tore der brasilianischen Legende in 91 Spielen seit den 1960er-Jahren unangetastet geblieben waren.

Kane bricht einen über fünfzig Jahre alten Rekord

Der Durchbruch kam weniger als 20 Minuten vor dem Ende. Während England sich durch eine zerfahrene Phase kämpfte, reagierte Kane am schnellsten auf eine Ecke von Bukayo Saka und bugsierte den Ball über die Linie, um mit dem Brasilianer gleichzuziehen. Laut der Berichterstattung der Associated Press wurde die Bedeutung des Moments deutlich, als die englische Bank geschlossen aufsprang.

Kane ließ nicht lange auf das nächste Tor warten. Nur wenige Minuten später flankte Marcus Rashford an den langen Pfosten, und der Kapitän löste sich im richtigen Moment und köpfte präzise ins lange Eck. Seine Jubelpose – mit ausgestreckten Armen auf die mitgereisten Fans zurennend – zeigte, dass er die Tragweite des Augenblicks voll erfasst hatte.

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Sein erstes Tor für England erzielte Kane im März 2015 in einem EM-Qualifikationsspiel gegen Litauen. Fast zehn Jahre später ist der Tottenham-Akademie-Absolvent der erfolgreichste Torschütze in der Geschichte der Nationalmannschaft. Seine internationale Bilanz umfasst den Goldenen Schuh der Weltmeisterschaft 2018 und einen geteilten Titel als Torschützenkönig bei der EM 2024 – Erfolge, die England zu zwei aufeinanderfolgenden Europameisterschaftsfinals führten.

Ein Jahrzehnt voller Meilensteine und Tuchels Lob

Auch seine Vereinskarriere brachte zahlreiche Höhepunkte. Reuters berichtete, dass der Stürmer des FC Bayern München im Oktober zum schnellsten Spieler wurde, der 100 Tore in der Bundesliga erzielte – in nur 104 Spielen. In Englands ewiger Torschützenliste liegt er inzwischen 24 Treffer vor Wayne Rooney und ist dem Länderspielrekord von Peter Shilton mit nur noch 14 Einsätzen Rückstand ebenfalls nahe. Trotz all dieser Erfolge kam Kane nie über Platz zehn bei der Ballon-d’Or-Wahl hinaus – in diesem Jahr belegte er Rang 13.

Nachdem England die Qualifikationsrunde mit acht Siegen aus acht Spielen abgeschlossen hatte, betonte Tuchel die übergeordnete Bedeutung von Kanes Leistung.

„Wir haben nach dem Spiel in der Kabine darüber gesprochen“, sagte er. „Das ist das Sahnehäubchen. Harrys Einsatz in diesen Spielen ist außergewöhnlich. Er engagiert sich voll und ganz in alles, was wir tun. Das gilt auch beim FC Bayern. Er ist mental und körperlich in absoluter Topform. Er liefert Tor um Tor für uns. Seine Arbeitsweise, sein Rückzugsverhalten, seine Lösungen im Offensivspiel – das ist herausragend.“

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Für England war der Abend in Tirana vielleicht keine der dramatischsten Vorstellungen, doch er brachte einen Moment hervor, der einen festen Platz in der Fußballgeschichte des Landes einnehmen wird. Während der Blick der Mannschaft nun auf die Weltmeisterschaft gerichtet ist, lässt Kanes Form – und die Anerkennung seines Trainers – vermuten, dass sein Einfluss weit über Zahlen hinausreichen wird.

Quellen: BBC Sport, Reuters, Associated Press

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Oliver Obel

Ich bin ein leidenschaftlicher Sport-Content-Creator mit klarem Fokus auf Fußball. Für LenteDesportiva verfasse ich hochwertige Inhalte, die informieren, unterhalten und eine starke Verbindung zu Fußballfans auf der ganzen Welt schaffen. Meine Arbeit dreht sich um Spieler-Rankings, Transferanalysen und tiefgehende Reportagen, die den modernen Fußball beleuchten. Ich verbinde ein ausgeprägtes redaktionelles Gespür mit einem tiefen Verständnis für die Entwicklung des Spiels – immer mit dem Anspruch, Inhalte zu liefern, die sowohl Einsicht als auch Emotion vermitteln.