Fußball

Trumps Politik sorgt kurz vor der Weltmeisterschaft 2026 für neue Komplikationen

WASHINGTON — Die Qualifikationsrunden für die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 haben auf mehreren Kontinenten für dramatische Entwicklungen gesorgt.

Doch zwei der neuesten Teilnehmer bringen die Organisatoren des Turniers in eine ungewöhnliche Zwickmühle: ein Konflikt zwischen dem globalen Sport und den Einwanderungsvorschriften der Vereinigten Staaten.

Sowohl der Iran als auch Haiti haben sich einen Platz im erweiterten Turnier mit 48 Mannschaften gesichert. Beide Länder stehen jedoch auf der aktuellen Einreiseverbotsliste der USA – eine Überschneidung, mit der sich die FIFA und die US-Behörden nun auseinandersetzen müssen, während die Vorbereitungen auf die Auslosung im Dezember voranschreiten.

Insgesamt sind bereits 42 Teams qualifiziert, während die letzten Plätze in Play-off-Spielen vergeben werden. Die jüngsten Begegnungen brachten mehrere historische Premieren: Schottland sicherte sich durch einen torreichen Sieg gegen Dänemark die Teilnahme, und Curaçao, Kap Verde, Jordanien und Usbekistan qualifizierten sich jeweils erstmals für eine Fußball-WM.

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Länder mit Einreiseverbot stehen vor besonderen Hürden

Der Iran setzte sich in der asiatischen Qualifikation souverän durch und erzielte 23 Punkte aus zehn Spielen. Doch dieser sportliche Erfolg bringt politische Komplikationen mit sich.

Laut US-Medienberichten wurde iranischen Offiziellen bereits die Einreise zu Besprechungen im Zusammenhang mit der Auslosung verweigert, was frühzeitig Fragen aufwirft, wie sich die Einreisebeschränkungen auf ein Turnier auswirken werden, das größtenteils auf amerikanischem Boden stattfindet.

Haiti qualifizierte sich seinerseits durch einen entscheidenden Sieg gegen Nicaragua, was in Port-au-Prince zu spontanen Feierlichkeiten auf den Straßen führte. US-Behörden erklärten, das Land sei „mangelhaft in Bezug auf Überprüfungs- und Sicherheitsverfahren“ und stelle ein „sehr hohes Risiko“ dar.

Die geltende Regelung untersagt es den meisten Reisenden aus den betroffenen Ländern, in die Vereinigten Staaten einzureisen – sowohl als Touristen als auch als Einwanderer. Sportlerinnen und Sportler, die an internationalen Wettkämpfen teilnehmen, können jedoch Ausnahmeregelungen beantragen.

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Spieler, Trainer und unverzichtbares Personal sollen demnach Einreisegenehmigungen erhalten. Die größere Herausforderung betrifft womöglich die Fans, Funktionäre und Mitglieder der Diaspora – insbesondere in Florida, wo die haitianischstämmige Bevölkerung zu den größten karibischen Gemeinschaften in den USA zählt.

US-Gastgeberstädte, Visaregelungen und Turnierlogistik unter Beobachtung

Präsident Donald Trump, der das Einreiseverbot im Juni wieder in Kraft setzte, bringt die Austragung der Fußball-WM immer wieder mit innenpolitischen Themen in Verbindung. Aus dem Oval Office erklärte er, Städte mit steigender Kriminalitätsrate – zuletzt Seattle, zuvor etwa Boston – könnten ihren Gastgeberstatus verlieren.

Die Regierung kündigte außerdem ein neues Verfahren an, um dem erwarteten Besucherandrang gerecht zu werden. Fans mit gültigen Eintrittskarten sollen bevorzugt Visa-Termine erhalten – über ein System namens PASS, kurz für FIFA Prioritised Appointment Scheduling System.

„Es garantiert Ihnen einen beschleunigten Termin“, erklärte Außenminister Marco Rubio. „Sie durchlaufen denselben Prüfprozess wie alle anderen. Der einzige Unterschied ist, dass Sie in der Warteschlange nach vorne rücken.“

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Zur Bewältigung des Ansturms hat das US-Außenministerium 400 zusätzliche Konsularbeamte für WM-bezogene Visaangelegenheiten abgestellt.

FIFA-Präsident Gianni Infantino lobte das Vorgehen als Zeichen der Offenheit: „Amerika heißt die Welt willkommen“, sagte er. „Wir haben stets betont, dass dies die größte und inklusivste FIFA-Weltmeisterschaft aller Zeiten sein wird – und der FIFA PASS-Service ist ein sehr konkretes Beispiel dafür.“

Quellen: Reuters, BBC, AP

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Oliver Obel

Ich bin ein leidenschaftlicher Sport-Content-Creator mit klarem Fokus auf Fußball. Für LenteDesportiva verfasse ich hochwertige Inhalte, die informieren, unterhalten und eine starke Verbindung zu Fußballfans auf der ganzen Welt schaffen. Meine Arbeit dreht sich um Spieler-Rankings, Transferanalysen und tiefgehende Reportagen, die den modernen Fußball beleuchten. Ich verbinde ein ausgeprägtes redaktionelles Gespür mit einem tiefen Verständnis für die Entwicklung des Spiels – immer mit dem Anspruch, Inhalte zu liefern, die sowohl Einsicht als auch Emotion vermitteln.