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Team Danmark stoppt Zusammenarbeit mit Taekwondo-Verband wegen Vertrauensproblemen

Eine Partnerschaft auf Eis

Team Danmark hat die Zusammenarbeit mit dem dänischen Taekwondo-Verband (DTaF) vorläufig gestoppt, nachdem der Verband über Monate hinweg interne Schwierigkeiten verzeichnet hatte.

Medienberichten zufolge wurde die Verbandsführung im November darüber informiert, dass 2026 keine staatliche Unterstützung zu erwarten sei, solange eine umfassende Überprüfung läuft.

Die Entscheidung sorgt für Unsicherheit unter Athletinnen, Athleten und Trainerteams, die sich auf langfristige Programme über Paris 2024 hinaus vorbereitet hatten. Was einst eine routinemäßige Fördervereinbarung war, hat sich zu einer grundsätzlichen Bewertung der Verbandsstrukturen entwickelt.

Zweifel an der finanziellen Zuverlässigkeit

Der Sportdirektor von Team Danmark, Lars Balle Christensen, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau, dass das Vertrauen in die Verwaltung des Verbandes beschädigt worden sei. „Es fehlt das Vertrauen, dass alles so gehandhabt wurde, wie es sollte“, sagte er.

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Bereits im Oktober hatte die Zeitung Politiken berichtet, dass der Verband ein Defizit von rund 300.000 Kronen im olympischen Budget aufwies, ein Missstand, der zu Zahlungssperren und strengen Ausgabebegrenzungen führte.

Zudem lagen Team Danmark Hinweise auf verzögerte Gehaltszahlungen und Probleme bei der Kostenerstattung nach Trainingslagern vor.

Die Vielzahl an Warnsignalen veranlasste Team Danmark dazu, die Unterstützung auszusetzen, bis geprüft ist, ob Mittel korrekt verwendet und vertragliche Pflichten eingehalten wurden.

Frühere Hoffnungen, die nun verblassen

Trotz bereits bekannter Schwierigkeiten hatte Team Danmark dem Verband im Sommer den sogenannten „Innovationsstatus“ verliehen, ein Förderinstrument, das kleineren Sportarten helfen soll, langfristige Talentstrukturen aufzubauen.

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Teil des Pakets waren 720.000 Kronen, bestimmt für die Vorbereitung der Olympia-Hoffnungen Tobias Hyttel und Otto Herlev Jørgensen auf die Spiele 2028 in Los Angeles.

Nun wird untersucht, ob diese Gelder tatsächlich zweckgemäß eingesetzt wurden. Team Danmark fordert zudem Nachweise, dass Trainer und Mitarbeitende unter sozial verantwortlichen Bedingungen beschäftigt sind und dass die Trainingsumgebung für die Athleten den vereinbarten Standards entspricht.

Reaktionen nach dem olympischen Erfolg

Nach der Bronzemedaille von Edi Hrnic bei den Spielen in Paris hatte der Taekwondo-Sport in Dänemark kurzfristig ungewohnt viel öffentliche Aufmerksamkeit erhalten. Doch dieser Aufschwung hielt nicht lange an. Wie Politiken berichtete, trat Hrnic später aus Unzufriedenheit mit der Verbandsführung zurück.

Team Danmark nimmt diese Kritik ernst und will klären, ob die von Hrnic angesprochenen Probleme weiterhin bestehen. Christensen betonte jedoch, dass die laufende Untersuchung strukturelle Fragen betrifft und nicht auf die Situation eines einzelnen Athleten abzielt.

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Verbandspräsidentin Mireille Enggaard Kempf erklärte in Interviews, dass der Verband einen umfassenden Reformprozess eingeleitet habe, um finanzielle, sportliche und organisatorische Strukturen zu stärken.

Ein dänischer Konflikt mit globaler Bedeutung

Obwohl der Streit lokal erscheint, reiht er sich in ein weltweites Muster ein. Viele olympische Sportverbände, etwa in Großbritannien oder Australien, stehen zunehmend unter Druck, ihre Governance, Transparenz und den Schutz von Athletinnen und Athleten zu verbessern.

Besonders kleinere Verbände kämpfen damit, administrative Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben.

In diesem größeren Kontext ist der dänische Taekwondo-Fall kein Einzelfall, sondern Ausdruck eines globalen Trends: Länder und Förderorganisationen erhöhen ihre Erwartungen, wie öffentliche Gelder verwaltet werden und welche Bedingungen Athletinnen und Athleten vorfinden müssen.

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Dänemark muss nun klären, ob sein Taekwondo-Verband das Vertrauen schnell genug wiederherstellen kann, um im olympischen Zyklus eine stabile Rolle zu spielen, oder ob anhaltende Instabilität die Athleten international ins Hintertreffen bringt.

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