Fußball

Paul Nebels Saison geht zu Ende, Mainz sinkt auf den letzten Tabellenplatz

Mainz startete in die Bundesliga-Saison mit einer 0:1-Heimniederlage gegen Köln. Nebel sah die Rote Karte nach einem Foul als letzter Mann, und die Stimmung rund um den Klub verschlechterte sich fast augenblicklich. Laut mehreren deutschen Medien hellte sich seine Laune nur kurzzeitig auf, als Julian Nagelsmann ihn wenige Tage später in die A-Nationalmannschaft berief.

Nagelsmann lobte ihn bei der Bekanntgabe und bezeichnete Nebel als einen der auffälligsten Offensivspieler der vergangenen Saison. Die Nominierung führte jedoch nicht zu Spielzeit. In beiden EM-Qualifikationsspielen im September blieb er auf der Bank – und es ist unklar, wann er wieder Teil der Nationalmannschaftsdebatte sein wird.

Warum die Erwartungen so hoch waren

Nebel hatte sich kontinuierlich gesteigert. Nach zwei Leihsaisons beim Karlsruher SC kehrte er 2024 nach Mainz zurück und erarbeitete sich nahezu sofort einen Stammplatz. Mainz-Torwart Robin Zentner sagte gegenüber dem ZDF, Nebel wirke, als hätte er bereits Jahre in der Bundesliga gespielt.

In der Saison 2024/25 steuerte Nebel zehn Tore und sechs Vorlagen bei und verhalf Mainz zur Qualifikation für die Conference League. Seine starke Leistung bei der U21-Europameisterschaft brachte ihm zusätzlich Aufmerksamkeit. Er erreichte mit Deutschland das Finale, bereitete ein Tor von Nelson Weiper gegen England vor und erzielte einen platzierten Ausgleichstreffer. Mehrere Vereine wurden auf ihn aufmerksam.

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Ein Klub und ein Spieler verlieren die Richtung

Im Sommer betonte Nebel, dass er sich in Mainz wohlfühle, und erklärte gegenüber der Allgemeinen Zeitung, er habe keinerlei Wechselabsichten. Trainer Bo Henriksen meinte in einer Medienrunde sogar, der Klub könne ihn eines Tages für eine sehr hohe Ablösesumme verkaufen. Rückblickend zeigt das, wie schnell sich die Erwartungen änderten, sobald die Saison begann.

Mainz hat aus den ersten zwölf Ligaspielen nur sechs Punkte geholt und steht am Tabellenende. Die Mannschaft hat Mühe, mit dem Tempo der nationalen und europäischen Wettbewerbe Schritt zu halten, und Nebel gelingt es nicht mehr, Spiele so zu prägen wie noch vor einem Jahr. Er kommt bislang auf ein Bundesliga-Tor, eine Vorlage im Europapokal und zwei Platzverweise in allen Wettbewerben.

Auf der Suche nach Stabilität

Es gab kurze Hoffnungsschimmer. Nach seiner ersten Sperre traf Nebel beim 4:1-Sieg in Augsburg. Es bleibt bis heute der einzige Ligasieg von Mainz. Seitdem war er an keinem weiteren Tor mehr beteiligt. Seine zweite Rote Karte der Saison, nach einem schlecht getimten Zweikampf gegen Philipp Lienhart in Freiburg, hat den Druck zusätzlich erhöht.

Für Mainz geht es nun in erster Linie darum, die Abstiegszone zu verlassen. Für Nebel ist die Herausforderung persönlicher: Er muss das Selbstvertrauen und die Kreativität zurückgewinnen, die ihn einst auszeichneten. Ob ihm das in einer angeschlagenen Mannschaft gelingt, wird den weiteren Verlauf seiner Saison entscheidend prägen.

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Quellen: ZDF, Allgemeine Zeitung, deutsche Presseberichte

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Oliver Obel

Ich bin ein leidenschaftlicher Sport-Content-Creator mit klarem Fokus auf Fußball. Für LenteDesportiva verfasse ich hochwertige Inhalte, die informieren, unterhalten und eine starke Verbindung zu Fußballfans auf der ganzen Welt schaffen. Meine Arbeit dreht sich um Spieler-Rankings, Transferanalysen und tiefgehende Reportagen, die den modernen Fußball beleuchten. Ich verbinde ein ausgeprägtes redaktionelles Gespür mit einem tiefen Verständnis für die Entwicklung des Spiels – immer mit dem Anspruch, Inhalte zu liefern, die sowohl Einsicht als auch Emotion vermitteln.