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Kann jemand Sinner und Alcaraz 2026 stoppen?

Laut dem BBC Sport Tennisreporter Jonathan Jurejko ist das Herrentennis schneller als erwartet von einer Ära der Dominanz in die nächste übergegangen. Nach dem langsamen Abschied von Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic schien eine Phase der Offenheit bevorzustehen, doch stattdessen übernahmen zwei neue Namen die Kontrolle.

Alcaraz und Sinner teilten sich alle vier Grand Slam Titel des Jahres 2025 und setzten sich konstant vom restlichen Feld ab. Ihre Beständigkeit hat den Handlungsspielraum für andere deutlich verkleinert und die zentrale Frage neu definiert, wer ihnen überhaupt gefährlich werden kann.

Eine gefestigte Spitze mit wenig Raum dahinter

Nach Angaben von BBC Sport ist die Größe des Abstandes eines der prägenden Merkmale der vergangenen Saison gewesen. Patrick Mouratoglou erklärte gegenüber BBC Sport, dass es zwar mehrere Spieler mit Potenzial gebe, echte Herausforderer jedoch schwer vorherzusagen seien.

„Ich sehe viele Spieler, die mit Entwicklung gefährlich werden können, aber zu sagen, dass jemand schon nächste Saison eine echte Bedrohung ist, ist schwierig“, sagte Mouratoglou. „Wenn man den Abstand betrachtet, den diese beiden zum Rest haben, ist das kaum vorstellbar.“

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Dieser Abstand prägt inzwischen auch die Bewertung möglicher Herausforderer, weniger anhand einzelner Ergebnisse als vielmehr an der Frage, ob ihre Leistungen über zwei Turnierwochen hinweg Bestand haben können.

Power und Selbstvertrauen als mögliche Störfaktoren

Ben Shelton wird häufig genannt, vor allem wegen seines explosiven Aufschlags und seines ausgeprägten Selbstbewusstseins. Laut BBC Sport haben seine Auftritte bei den größten Turnieren bereits gezeigt, dass er das späte Turnierstadium erreichen kann, auch wenn der letzte Schritt noch fehlt.

Mouratoglou betonte gegenüber BBC Sport, dass Mentalität eine entscheidende Rolle spielen könne. Er verwies darauf, dass ein starkes Ego notwendig sei, um sich an der Spitze zu behaupten, und nannte Shelton als Beispiel für diesen Ansatz.

Taylor Fritz verkörpert einen anderen Spielertyp. Laut BBC Sport Analyse hat ihn seine Konstanz über mehrere Jahre nahe an der Elite gehalten, doch seine Bilanz gegen Alcaraz und Sinner zeigt den verbleibenden Abstand deutlich auf.

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Der frühere Weltranglistenvierte Tim Henman sagte in der Netflix Übertragung des Six Kings Slam, dass Fritz den nächsten Schritt machen müsse, indem er mehr Variabilität zeige und Punkte früher abschließe, insbesondere wenn er von der Grundlinie aus dominiert.

Linkshändige Variabilität und selektive Durchbrüche

Der Aufstieg von Jack Draper verlief anders. Laut BBC Sport schränkten Verletzungen und ein reduzierter Turnierkalender seine Einsätze ein, dennoch beendete er die Saison innerhalb der Top 10 der Weltrangliste.

Der britische Davis Cup Kapitän Leon Smith erklärte gegenüber BBC Sport, dass Drapers linkshändiger Aufschlag und seine Vorhand ihm Waffen verleihen, mit denen er auch die führenden Spieler unter Druck setzen kann. Smith fügte hinzu, dass Draper zwar gezeigt habe, dass er Alcaraz und Sinner in einzelnen Matches schlagen könne, die Herausforderung bei Grand Slams jedoch darin bestehe, dies in aufeinanderfolgenden Partien zu wiederholen.

Späte Entwicklung und anhaltende Erfahrung

Felix Auger Aliassime rückte nach einem starken Saisonende 2025 wieder stärker in den Fokus. Laut BBC Sport brachte ihn sein Spurt in der zweiten Jahreshälfte zurück in die Top 5 und belebte Erwartungen, die zuvor durch Verletzungen gedämpft worden waren.

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Der Tennis Channel Analyst Mark Petchey sagte, dass seine Durchschlagskraft entscheidend sei, da Spieler ohne ausreichend Power gegen die beiden Topstars kaum bestehen könnten.

Novak Djokovic nimmt weiterhin eine Sonderrolle ein. Nach Angaben von BBC Sport beendete er die Saison trotz eines reduzierten Spielplans unter den bestplatzierten Spielern der Welt. Der ehemalige britische Nummer eins Greg Rusedski sagte gegenüber BBC Sport, dass Djokovics Präsenz an der Spitze sowohl seine außergewöhnliche Qualität als auch die Schwierigkeiten der Konkurrenz widerspiegle.

Djokovic selbst hat eingeräumt, dass seine größte Herausforderung darin besteht, sowohl Alcaraz als auch Sinner über fünf Sätze hinweg zu besiegen, eine Aufgabe, die mit zunehmendem Alter nicht leichter wird.

Das übrige Feld wartet weiter auf den Durchbruch

Laut BBC Sport bleibt Alexander Zverev in der Weltrangliste der nächste Verfolger, doch der Durchbruch bei Grand Slam Turnieren ist ihm bislang verwehrt geblieben, insbesondere in Endspielen.

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Jüngere Spieler wie der Brasilianer Joao Fonseca und der Tscheche Jakub Mensik machen auf sich aufmerksam, doch Rusedski betonte, dass sie noch weit davon entfernt seien, um große Titel zu kämpfen.

Derzeit ist die Kräfteverteilung klar. Der Weg zu den größten Erfolgen führt weiterhin über zwei Spieler, und solange niemand beweist, dass er beide über die Dauer eines Grand Slam Turniers schlagen kann, dürfte sich an der Spitze wenig verändern.

Sources: BBC Sport, Jonathan Jurejko, Patrick Mouratoglou, Tim Henman, Leon Smith, Greg Rusedski

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