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Rote Karte bis zur Enthauptung: Fußballspiel in Brasilien explodiert in Doppelmord und Enthauptung

Ein Spiel ohne Regeln und ohne Schiedsrichter

Das Spiel fand am 30. Juni 2013 auf einem staubigen Nachbarschaftsplatz in Pio XII, einer Stadt im nordöstlichen brasilianischen Bundesstaat Maranhão, statt. Laut der New York Times hatte das Spiel keine Unterstützung durch die Liga, keine Uniformen und keine ernannten Offiziellen, sondern war ein informelles Fußballspiel, wie es in ländlichen Gebieten üblich ist.

Otávio Jordão da Silva Cantanhede, 19, spielte als Verteidiger, als er sich am Fuß verletzte und aufhörte zu laufen. Zeugen berichteten der Polizei später, dass er eine Trillerpfeife in die Hand nahm und als informeller Schiedsrichter fungierte, damit das Spiel weitergehen konnte.

Der Streit, der tödlich endete

Mitte der zweiten Halbzeit zeigte Cantanhede seinem Mitspieler Josemir dos Santos Abreu, 30, die gelbe Karte. Nach Angaben der Polizei, die von brasilianischen Medien zitiert werden, weigerte sich Abreu, das Spielfeld nach dem Platzverweis zu verlassen und begann zu streiten.

Nach den von The Mirror zusammengefassten Berichten eskalierte die Konfrontation, als Abreu auf Cantanhede einschlug. Die Ermittler sagten, Cantanhede habe dann ein Messer aus seiner Tasche gezogen und mehrfach auf Abreu eingestochen.

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Abreu starb, bevor er das Krankenhaus erreichte, wie die Behörden bestätigten.

Eine Menschenmenge nimmt Rache

Als sich die Nachricht vom Tod Abreus verbreitete, stürmten nach Angaben der regionalen Polizei Zuschauer, darunter Freunde und Verwandte, auf das Spielfeld.

Cantanhede wurde von mehreren Personen in der Menge überwältigt. Polizeiberichten zufolge, die später von internationalen Medien zitiert wurden, wurde er geschlagen, gesteinigt und gelyncht. Sein Körper wurde zerstückelt und sein Kopf auf einen Holzpfahl in der Nähe des Spielfelds gesteckt.

Reaktion der Polizei und Festnahmen

Valter Costa, der regionale Polizeichef, der die Ermittlungen leitet, verurteilte die Gewalt in einer Erklärung vor Reportern. "Ein Verbrechen kann niemals ein anderes rechtfertigen", sagte er.

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Die Polizei identifizierte später fünf Tatverdächtige: Luiz Moraes de Souza, Raimundo da Costa Marçal, Josimar Vieira de Souza, José Márcio de Miranda Vasconcelos und Francisco Edson Moraes de Souza. Wie die brasilianische Polizei damals mitteilte, wurde ein Verdächtiger kurz nach dem Anschlag festgenommen, während nach anderen gesucht wurde.

Warum Experten sagen, dass es sich nicht um Fußballgewalt handelt

Soziologen und Forscher betonten, dass die Morde kein Beispiel für organisierte fußballbezogene Gewalt seien. Laut dem Soziologen Mauricio Murad von der Universität Salgado de Oliveira, der von internationalen Medien zitiert wurde, spiegelte der Vorfall eher allgemeine Gewaltmuster wider als Fan-Rivalität oder Sportkultur.

Er wies darauf hin, dass der Streit aufgrund des Fehlens von Mannschaften, Offiziellen oder einer Wettbewerbsstruktur genauso gut in einer Bar oder auf einer Straßenveranstaltung hätte stattfinden können.

Der Fall bleibt eines der extremsten Beispiele für Mob-Justiz im Zusammenhang mit einer sportlichen Auseinandersetzung in der modernen brasilianischen Geschichte.

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Quellen: The Mirror, Aussagen der brasilianischen Polizei, wissenschaftliche Kommentare über internationale Medienberichte

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