Bruno Fernandes reagiert auf Behauptungen, Portugal spiele ohne Cristiano Ronaldo besser
Portugals Weg zur Weltmeisterschaft 2026 bringt unbequeme Fragen an die Oberfläche. Die Ergebnisse sind weiterhin stark, doch die Diskussion hat sich von der bloßen Qualifikation hin zur Identität verlagert – genauer gesagt: Wie ein Team im Wandel seine Vergangenheit mit der Zukunft in Einklang bringt.
Im Mittelpunkt dieses Gesprächs steht Cristiano Ronaldo – und zunehmend auch die Spieler, die nun an seiner Seite Führungsverantwortung übernehmen sollen.
Eine Debatte, die nicht verstummt
Ronaldo wurde im Februar 40 Jahre alt und hat klar gemacht, dass er an einer letzten Weltmeisterschaft teilnehmen möchte. Auf dem Papier hat sich wenig verändert: Er erzielte fünf Tore in fünf Qualifikationsspielen und bleibt die bekannteste Figur Portugals.
Doch seit der Weltmeisterschaft 2022 in Katar halten sich Zweifel daran, wie gut die Mannschaft mit ihm funktioniert. Damals wirkte das portugiesische Offensivspiel oft statisch, und Ronaldo traf nur einmal in fünf Partien.
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Diese Fragen tauchten während der Qualifikation erneut auf, als Ronaldo gegen Irland vom Platz gestellt wurde. Portugals Reaktion – ein 9:1-Sieg gegen Armenien im darauffolgenden Spiel – entfachte die Debatte über Spieltempo, Pressingintensität und Bewegung im letzten Drittel erneut.
Fernandes antwortet als Kapitän
Anstatt das Thema zu umgehen, sprach Bruno Fernandes es direkt an. Im Gespräch mit dem portugiesischen Sender Canal 11 räumte der Kapitän von Manchester United ein, dass es gewisse Wahrnehmungen gebe – wies jedoch die Vorstellung zurück, dass ein einzelner Spieler die Verantwortung trage.
„Ich habe kein Problem, darüber zu sprechen. Ich weiß, was die Leute denken – dass wir ohne Ronaldo besser spielen, dass die Spieler freier und flüssiger agieren. Wenn das so ist, ist es teilweise unsere Schuld“, sagte Fernandes.
Für ihn ist die Herausforderung taktisch und kollektiv, nicht persönlich.
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„Wir dürfen nicht zulassen, dass Cristiano der Einzige ist, der uns bremst. Er kann uns im Strafraum viel geben, er ist ein Spieler auf sehr hohem Niveau, er zieht Verteidiger auf sich und schafft Räume für andere.“
Er ergänzte, dass jede Aufstellungsentscheidung mit Kompromissen verbunden sei – unabhängig vom Namen auf dem Spielbogen.
„Alle Spieler bringen etwas mit und nehmen auch etwas weg. Bei Cristiano ist es nicht anders. Wir müssen lernen, uns anzupassen und gegenseitig unsere Stärken zur Geltung zu bringen, damit die Nationalmannschaft davon profitiert.“
Es war eine ausgewogene Antwort, die Fernandes’ Rolle als Brücke zwischen Portugals etablierten Führungsspielern und einem sich entwickelnden Kader widerspiegelt.
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Martínez bleibt gelassen
Nationaltrainer Roberto Martínez hat die Idee, dass Portugal ohne seinen Kapitän stärker sei, stets zurückgewiesen. Nachdem die Qualifikation gesichert war, trat er dieser Erzählung entschieden entgegen.
„Wir sind besser mit Ronaldo, Nuno Mendes und Pedro Neto“, sagte Martínez gegenüber Journalisten.
Zwar erkenne er an, dass sich Teams anpassen müssen, wenn bestimmte Spieler ausfallen, doch betonte er, dass die Kaderbreite die Qualität der Stars ergänzen – nicht ersetzen – solle.
Die letzte Etappe
Ronaldo hat bereits bestätigt, dass das Turnier 2026 sein letztes sein wird. Im Gespräch mit CNN sagte er: „Definitiv ja, denn ich werde dann 41 Jahre alt sein… Lasst uns den Moment genießen, im Hier und Jetzt leben.“
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Eine Drei-Spiele-Sperre nach seiner Roten Karte gegen Irland hatte zunächst Zweifel an seiner kurzfristigen Verfügbarkeit geweckt. Zwei dieser Spiele wurden jedoch zur Bewährung ausgesetzt, sodass er bei einer Nominierung spielberechtigt wäre.
Portugal trifft in der Gruppenphase auf Usbekistan, Kolumbien und einen Play-off-Gegner. Ob Ronaldo jedes Spiel beginnt oder eine situativere Rolle einnimmt – die kommenden Monate dürften nicht nur seinen Abschied prägen, sondern auch zeigen, wie Portugal seine Zukunft um ihn herum gestalten will.
Quellen: Canal 11, CNN
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