Christian Horner der Täuschung beschuldigt wird als Machtkampf bei Red Bull öffentlich eskaliert
Ein bitterer Bruch bei Red Bull spielt sich nun offen ab, nachdem Helmut Marko Christian Horner der Unehrlichkeit und interner Manipulation beschuldigt hat, laut einem Interview mit der niederländischen Zeitung De Limburger.
Was als stiller Führungswechsel begann, hat sich zu einem offenen Schlagabtausch zwischen zwei Schlüsselfiguren entwickelt, die maßgeblich zum Aufstieg eines der erfolgreichsten Teams der Formel 1 beigetragen haben.
Plötzliche Abgänge beenden eine dominante Ära
Der frühere Red Bull Teamchef Christian Horner wurde kurz nach dem diesjährigen Großen Preis von Großbritannien entlassen und beendete damit eine Amtszeit, die bis ins Jahr 2005 zurückreichte, beim Team aus Milton Keynes. Seine Absetzung folgte Monaten intensiver interner Spannungen und öffentlicher Aufmerksamkeit.
Anfang dieser Woche bestätigte Red Bull GmbH, dass auch Langzeit Senior Advisor Helmut Marko nach mehr als 20 Jahren das Unternehmen verlassen wird. Laut Red Bull GmbH wurde der Schritt als freiwilliger Rückzug dargestellt, eine Darstellung, die Marko später zurückwies.
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Gemeinsam waren Horner und Marko zentrale Architekten des sportlichen Erfolgs von Red Bull und verantworteten mehrere Fahrer und Konstrukteurs Weltmeistertitel.
Vorwürfe eines Machtkampfs hinter den Kulissen
In Aussagen gegenüber De Limburger behauptete Marko, Horner habe versucht, seine Machtposition innerhalb von Red Bull zu stärken, als sich der Gesundheitszustand von Firmengründer Dietrich Mateschitz im Jahr 2022 verschlechterte.
Laut Marko begann Horner, sich Chalerm Yoovidhya anzunähern, dem thailändischen Geschäftsmann mit Mehrheitsbeteiligung an der Red Bull GmbH. Marko wies Darstellungen zurück, wonach es sich um einen persönlichen Konflikt gehandelt habe, und sagte: „So wurde es immer in den Medien beschrieben, aber es war nicht persönlich.“
Er fügte hinzu, dass die Entscheidungsgewalt traditionell in Österreich gelegen habe, mit den Worten: „Im Prinzip lag die Macht immer in Österreich, wir haben die Entscheidungen getroffen.“
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Marko erinnerte sich zudem an ein Gespräch aus dem Jahr 2022, in dem Horner angeblich über Mateschitz gesagt habe: „Er wird das Ende des Jahres nicht mehr erleben.“ Nach dem Tod von Mateschitz später im selben Jahr habe Horner laut Marko versucht, mit Unterstützung von Yoovidhya die Kontrolle zu übernehmen.
Vorwürfe von Desinformation und internen Konflikten
Marko erhob außerdem den Vorwurf, Horner habe in seinen letzten Jahren eine Atmosphäre interner Auseinandersetzungen gefördert. „Diese letzten Jahre mit Horner waren nicht angenehm. Es wurden schmutzige Spiele gespielt“, sagte er gegenüber De Limburger.
Er bestritt, für mehrere frühere Kontroversen verantwortlich zu sein, darunter Äußerungen über Sergio Perez im Jahr 2023, die heftige Kritik auslösten und schließlich zu einer öffentlichen Entschuldigung führten. Marko deutete an, dass die Reaktionen über ihren ursprünglichen Kontext hinaus aufgebauscht worden seien.
Zudem wies er zurück, im Jahr 2024 Gerüchte über Verzögerungen im Red Bull Motorenprogramm und eine mögliche Gefährdung der Partnerschaft mit Ford verbreitet zu haben. „Das habe ich nie gesagt“, erklärte Marko und fügte hinzu, Horner habe versucht, dies als Vorwand für eine Suspendierung zu nutzen.
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Eine zerbrochene Führungsstruktur tritt offen zutage
Marko stellte die öffentliche Darstellung seines Abgangs durch die Red Bull GmbH offen infrage. Während CEO Oliver Mintzlaff erklärte, man habe Markos Entscheidung „zutiefst bedauert“, bezeichnete Marko die offizielle Mitteilung als „voller Unsinn“.
Laut Marko habe er Max Verstappen selbst kurzfristig über seinen Abschied informieren müssen, was darauf hindeute, dass er kaum Einfluss auf Zeitpunkt oder Kommunikation seines Weggangs hatte.
Zudem behauptete Marko, Horner habe schließlich auch die Unterstützung von Chalerm Yoovidhya verloren, nachdem wiederholt Unwahrheiten ans Licht gekommen seien, ohne hierfür konkrete Beispiele zu nennen. „Wir konnten zunehmend nachweisen, dass Horner über vieles gelogen hat“, sagte Marko.
Das Interview habe, laut De Limburger, das Ausmaß der Spaltung innerhalb der Red Bull Führung offengelegt und gezeigt, wie tiefgreifend die internen Risse waren, selbst während der sportliche Erfolg auf der Strecke anhielt.
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Quellen, De Limburger, Red Bull GmbH, PlanetF1 Berichterstattung
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