Der versteckte Rückschlag, der Sanchos Karriere bei United zum Stillstand brachte
Im Sommer 2021 vollzog Jadon Sancho endlich seinen lang erwarteten Wechsel von Borussia Dortmund zu Manchester United – für eine Ablösesumme von 73 Millionen Pfund. Der Transfer wurde als das fehlende Puzzlestück im Angriff von United gefeiert: ein trickreicher Flügelspieler, der Abwehrreihen knacken und im letzten Drittel für Kreativität sorgen kann.
Doch trotz der großen Erwartungen konnte Sancho die Vorschusslorbeeren nie erfüllen. In zwei Spielzeiten erzielte er lediglich 12 Tore in 83 Einsätzen und schaffte es nicht, sich einen festen Platz in der Startelf zu erarbeiten. Seine inkonstante Form führte schließlich zu Leihstationen – zunächst zurück nach Dortmund und nun zu Aston Villa, wo er seine Karriere neu beleben möchte.
Inzwischen 25 Jahre alt, hat der englische Nationalspieler in dieser Saison unter Unai Emery achtmal für Villa gespielt – wartet jedoch noch immer auf sein erstes Tor oder seine erste Vorlage.
Das Gesundheitsproblem, von dem niemand wusste
In The Overlap – der Interviewreihe von Gary Neville – enthüllte Ole Gunnar Solskjaer erstmals, dass Sanchos Probleme schon vor seinem ersten Einsatz für United begannen.
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„Wir wollten den nächsten Schritt machen – uns nicht von dem abwenden, was wir hatten, sondern etwas Neues ins letzte Drittel bringen“, erklärte Solskjaer. „Jadon, mit seiner Technik, seinem Kombinationsspiel und den kurzen Pässen rund um den Strafraum, brachte genau das mit.
„Aber er hatte Pech. Vor seinem Wechsel ging er – wie viele – in den Urlaub, und dort zog er sich eine Ohrenentzündung zu.“
Laut Solskjaer war die Infektion so schwer, dass Sancho ins Krankenhaus musste und zu Beginn der Vorbereitung große Probleme hatte. Der Norweger erklärte, dass Sancho dadurch mit Verzögerung ins Training einstieg und wertvolle Zeit verlor, um sich körperlich zu stabilisieren und mit seinen neuen Mitspielern einzuspielen.
Verlorene Dynamik unter Solskjaer
„Er lag im Krankenhaus und hatte in den ersten zehn Tagen oder so große Schwierigkeiten, bevor er überhaupt mit dem Training anfangen konnte“, ergänzte Solskjaer. „Das wurde bisher nie wirklich bekannt. Ich konnte also nie richtig mit ihm arbeiten, denn als er langsam in Form kam, war ich schon auf dem Weg nach draußen.“
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Solskjaers Amtszeit endete im November 2021 nach einer Reihe schlechter Ergebnisse, und Sancho sah sich rasch mit einem neuen Trainer bei United konfrontiert. Diese frühe Unruhe, so Solskjaer, könnte ein entscheidender Faktor für Sanchos schwierigen Start gewesen sein.
Frust bei Aston Villa
Springen wir zur Premier-League-Saison 2025: Sanchos Suche nach Konstanz geht weiter. Im vergangenen Monat erlebte er einen unangenehmen Moment beim 2:1-Sieg von Villa, als er für Emi Buendía eingewechselt wurde – und selbst 45 Minuten später wieder ausgewechselt wurde.
Nach dem Spiel äußerte sich Emery zu seiner Entscheidung und räumte ein, dass die Situation heikel war. „Ja, natürlich ist er nicht glücklich“, sagte der Spanier. „Aber ich habe das schon mit Morgan Rogers, mit Emiliano Buendía, mit Leon Bailey gemacht – und er hatte am Donnerstag 60 Minuten gespielt.“
Emery erklärte, sein ursprünglicher Plan sei gewesen, Sancho nur kurz einzusetzen, doch eine frühe Verletzung zwang zu taktischen Anpassungen. „Ich habe es ihm auch gesagt – er spürt das natürlich, es ist peinlich“, fügte er hinzu.
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Auf der Suche nach einem Funken
Diese frühe gesundheitliche Rückschlag bei Manchester United könnte erklären, warum Sancho sich beim Klub nie wirklich durchsetzen konnte. Nun hat er bei Aston Villa eine neue Chance, den Funken wiederzufinden, der ihn einst zu einem der vielversprechendsten Talente Europas machte.
Doch die Geduld der Fans schwindet – und während die Saison fortschreitet, wird sich zeigen, ob Sancho das Selbstvertrauen und den Rhythmus wiederfindet, die ihn einst bei Dortmund so herausragend machten.
Quellen: The Overlap, BBC Sport, Sky Sports
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