Die UEFA Champions League gilt als Bühne für die Elite des europäischen Fußballs – mit Traditionsklubs, riesigen Fanbasen und prall gefüllten Geldbeuteln. Doch hin und wieder schafft es ein absoluter Außenseiter auf die ganz große Bühne. Basierend auf Vereinsgeschichte, finanziellen Mitteln, Zuschauerzahlen und Stadtgröße sind dies die 10 kleinsten Klubs, die je in der Gruppenphase der Champions League gespielt haben.
10. Royal Antwerp (Belgien)
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Gegründet im Jahr 1880 ist Royal Antwerp der älteste Fußballverein Belgiens. Dennoch spielte der Klub erstmals in der Saison 2023/24 in der Gruppenphase der Champions League. Nach dem ersten Meistertitel seit 66 Jahren qualifizierte man sich unter Trainer Mark van Bommel. Trotz eines bescheidenen Transferbudgets und rund 13.600 Zuschauern im Schnitt feierte man einen sensationellen 3:2-Sieg gegen den FC Barcelona.
9. FC Krasnodar (Russland)
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Der FC Krasnodar wurde erst 2008 gegründet und gab 2020 sein Champions-League-Debüt. Unterstützt von Milliardär Sergey Galitsky entwickelte sich der Klub schnell, auch wenn ihm im Vergleich zu Russlands Topklubs noch die große Tradition fehlt. In der Gruppenphase wurde man Dritter und gehört zu den jüngsten Teilnehmern der Wettbewerbsgeschichte.
Viktoria Plzeň stammt aus einer Stadt mit weniger als 175.000 Einwohnern und qualifizierte sich bereits viermal für die Gruppenphase. Der Transferrekord des Klubs liegt bei unter einer Million Pfund, und im Schnitt kommen nur gut 8.000 Fans ins Stadion. 2018 sorgte ein 2:1-Sieg gegen die AS Rom für europaweites Aufsehen.
In der Saison 2011/12 schrieb APOEL europäische Fußballgeschichte, als man sensationell das Viertelfinale erreichte – mit einem Kaderwert von gerade einmal 1,3 Millionen Pfund. Der Klub aus Nikosia mit rund 200.000 Einwohnern kämpfte sich bis ins Duell mit Real Madrid vor. Das Märchen endete zwar dort, bleibt aber unvergessen.
6. NK Maribor (Slowenien)
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Aus einer Stadt mit weniger als 100.000 Einwohnern hat es NK Maribor bereits dreimal in die Gruppenphase geschafft. Zu den größten Erfolgen zählen Unentschieden gegen Chelsea, Schalke und Sevilla. Mit einem Transferrekord von rund einer Million Pfund und unter 3.500 Zuschauern im Schnitt ist Maribor ein echter Underdog.
5. BATE Borisov (Weißrussland)
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Trotz Herkunft aus der neuntgrößten Stadt Weißrusslands spielte BATE bereits fünfmal in der Champions-League-Gruppenphase. Der Klub agiert mit einem äußerst geringen Budget, einem Transferrekord von unter 900.000 Pfund und im Schnitt nur rund 2.500 Zuschauern. BATE ist der Inbegriff von Beständigkeit unter den kleinen Vereinen Europas.
4. Qarabağ FK (Aserbaidschan)
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Qarabağ stammt ursprünglich aus Agdam, trägt seine Spiele aber im aserbaidschanischen Baku aus. 2017 wurde der Klub zum ersten Teilnehmer des Landes in der Champions-League-Gruppenphase. Trotz niedriger Zuschauerzahlen und geringen finanziellen Mitteln erkämpfte man sich zwei Unentschieden gegen Atlético Madrid – eine echte Sensation.
Der FC Astana wurde 2009 gegründet und erreichte bereits 2015 die Gruppenphase – als erster Klub aus Kasachstan. Zwar liegt die Heimatstadt Astana bei über zwei Millionen Einwohnern, doch kommen im Schnitt nur etwa 6.000 Fans ins Stadion. Umso bemerkenswerter, dass der Klub vier Unentschieden in der Gruppenphase holte, darunter eines gegen Atlético Madrid.
2. FC Sheriff (Moldawien)
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FC Sheriff Tiraspol sorgte 2021 für eine der größten Sensationen der Champions-League-Geschichte: ein 2:1-Auswärtssieg bei Real Madrid. Der Klub hat weniger als 1.000 Zuschauer im Schnitt und einen Transferrekord unter 900.000 Pfund. Aus einer kleinen Stadt in einer umstrittenen Region stammend, ist der Weg in die Königsklasse ein wahres Fußballmärchen.
1. FC Unirea Urziceni (Rumänien)
De la Sursa, Utilizare cinstită, https://ro.wikipedia.org/w/index.php?curid=2921025
An der Spitze steht Unirea Urziceni – ein Klub aus einer Stadt mit nur 13.000 Einwohnern. In der Saison 2009/10 holte man acht Punkte in der Gruppenphase und besiegte dabei sowohl die Glasgow Rangers als auch den FC Sevilla. Doch schon ein Jahr später war der Traum vorbei: der Klub wurde aus finanziellen Gründen aufgelöst. Ein einmaliges Märchen der Champions-League-Historie.