Die UEFA setzt Vereine mit mehreren Eigentümern dem Risiko eines Ausschlusses aus europäischen Wettbewerben aus.
Die UEFA hat eine neue, unmissverständliche Warnung an alle europäischen Klubs ausgesprochen: Vereine, die in Mehrfachbeteiligungsstrukturen eingebunden sind, müssen bis spätestens 1. März sämtliche Zulassungsvoraussetzungen erfüllen – ohne Ausnahmen nach Ablauf der Frist.
Diese Erinnerung folgt auf den viel beachteten Fall von Crystal Palace, das in der vergangenen Saison aufgrund eines Regelverstoßes von der Europa League in die Conference League versetzt wurde.
In einem am Montag veröffentlichten Rundschreiben machten die Verantwortlichen des Verbands deutlich, dass Klubs keinerlei Flexibilität erwarten dürfen. Sie betonten, dass alle strukturellen Änderungen, die Kontrolle oder Einfluss auf die Eigentumsverhältnisse betreffen, rechtzeitig vor der Bewertung für europäische Wettbewerbe abgeschlossen sein müssen.
TAS-Urteil beseitigt letzte Unklarheiten
Die strikte Haltung der UEFA folgt auf andauernde Diskussionen über eine mögliche Lockerung ihrer Vorschriften. Doch diese Hoffnungen zerschlugen sich, als der Internationale Sportgerichtshof (TAS) vergangene Woche ein ausführliches Urteil fällte, das die strenge Auslegung durch die UEFA bestätigte.
Lesen Sie auch: Wie 2026 die Formel 1 neu definieren wird: Was von der neuen Ära zu erwarten ist
Laut der BBC verbietet die UEFA, dass zwei Klubs, die derselben Eigentümergruppe angehören, an demselben europäischen Wettbewerb teilnehmen. Im Konfliktfall muss der Verein, der in seiner nationalen Liga schlechter platziert war, auf seinen Startplatz verzichten.
Diese Regel besteht zwar seit Langem, wurde bisher jedoch selten angewandt. Dies änderte sich im letzten Jahr, als das Finanzkontrollorgan der UEFA das Datum der jährlichen Bewertung vom 1. Juni auf den 1. März vorverlegte – mit Verweis auf die wachsenden Clubnetzwerke und deren potenziellen Einfluss auf die Wettbewerbsintegrität.
Die Entscheidung hatte unmittelbare Folgen. Neben Crystal Palace wurden auch Drogheda United und der slowakische Klub FC DAC 1904 als nicht regelkonform eingestuft. Im Fall von Palace stellte das TAS fest, dass der damalige Miteigentümer John Textor sowohl beim Premier-League-Klub als auch bei Olympique Lyon entscheidenden Einfluss ausübte. Zudem bestätigte das Gericht, dass es nach Ablauf der Märzfrist keinen Mechanismus bei der UEFA gibt, der nachträgliche Umstrukturierungen erlaubt.
UEFAs Ziel: Wettbewerbsklarheit
Die UEFA betont, dass diese Politik darauf abzielt, europäische Wettbewerbe vor möglichen Interessenkonflikten zu schützen. Der vorgezogene Stichtag soll den Klubs klare Orientierung bei Eigentumsänderungen oder neuen Investitionen vor der Qualifikation geben.
Lesen Sie auch: Wie kann die FIFA in Ronaldos Sperre eingreifen? Ein Blick auf die Geschichte hinter ihren Entscheidungen
Für die UEFA-Verantwortlichen ist Planbarkeit entscheidend. Angesichts der zunehmenden Zahl von Mehrfachbeteiligungen soll ein strikter Zeitplan verhindern, dass kurzfristige Änderungen die Integrität der Turniere gefährden.
UEFA weist Vorwürfe ungleicher Behandlung zurück
Im Rahmen ihrer Berufung argumentierte Crystal Palace, dass andere Vereine – darunter Nottingham Forest und Racing Straßburg, Letzterer im Besitz der BlueCo-Gruppe von Chelsea – mehr Zeit erhalten hätten, um potenzielle Konflikte mit Olympiakos oder Chelsea zu lösen.
Das TAS wies diesen Vorwurf zurück und stellte klar, dass diese hypothetischen Szenarien nie eingetreten seien, da sich die betroffenen Klubs nicht für denselben Wettbewerb qualifizieren konnten. Die Regel sei daher nicht zur Anwendung gekommen, und das Vorgehen der UEFA stelle keine Bevorzugung dar.
Die jüngste Mitteilung der UEFA zielt offenbar darauf ab, ähnliche Streitfälle künftig zu vermeiden. Ihre Botschaft lässt keinen Raum für Interpretationen: Klubs, die durch Mehrfachbeteiligungsstrukturen verbunden sind, müssen Eigentumskonflikte bis spätestens März klären – andernfalls riskieren sie den Ausschluss aus europäischen Wettbewerben der kommenden Saison.
Lesen Sie auch: Benzema bricht sein Schweigen: Real Madrids Superstar Puzzle sorgt für Unruhe
Diese Regelung könnte erhebliche Auswirkungen auf Eigentümergruppen wie INEOS haben, die sowohl Manchester United als auch OGC Nizza kontrollieren – insbesondere, wenn sich beide Klubs für europäische Turniere qualifizieren.
Quellen: BBC, TAS
Lesen Sie auch: Barcelona plant stillen coup nach u17 weltcup, teenager sorgt für aufsehen
