Emotionale Rückkehr des ehemaligen Liverpool-Stars nach Anfield mit Madrid

Als Trent Alexander-Arnold weniger als zehn Minuten nach Anpfiff des Champions-League-Auftaktspiels von Real Madrid gegen Olympique Marseille verletzt vom Platz humpelte, explodierten die Spekulationen in den sozialen Medien. Einige Fans stellten den Zeitpunkt infrage – wollte der englische Verteidiger etwa ein Wiedersehen mit dem FC Liverpool vermeiden, dem Verein, den er erst wenige Monate zuvor verlassen hatte?

Madrid bestätigte kurz darauf, dass er sich eine Verletzung an den hinteren Oberschenkelmuskeln zugezogen hatte. Die Reaktionen waren gemischt: Mitleid bei manchen, Spott bei anderen. In Merseyside scherzten einige Fans: „Es hätte keinem netteren Kerl passieren können“, ein Zeichen dafür, dass sein Abgang noch immer starke Emotionen weckt.

Jetzt ist Alexander-Arnold wieder vollständig fit und steht im Kader von Xabi Alonso für Dienstag, den 5. November – und bereitet sich auf eine emotionale Rückkehr an die Anfield Road vor.

Eingewöhnung unter Alonso

Xabi Alonso sprach offen über die Herausforderungen, ein Team neu aufzubauen, das nach dem Abgang von Carlo Ancelotti noch seinen Rhythmus sucht. Die frühen Niederlagen bei der Klub-Weltmeisterschaft sah der Madrider Trainer als Teil dieses Übergangs, unter Verweis auf die begrenzte Vorbereitungszeit und ein Team, das sein System erst noch lernen musste.

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Von Anfang an setzte Alonso auf Alexander-Arnold. Der Rechtsverteidiger startete in den ersten fünf Spielen des Turniers und zeigte seine typische Passgenauigkeit, offenbarte jedoch auch defensive Schwächen. Als Muskelbeschwerden ihn vor der Halbfinalniederlage gegen Paris Saint-Germain außer Gefecht setzten, sprang Federico Valverde ein und behielt die Position auch während Madrids durchwachsener Phase.

Konkurrenzkampf um einen Stammplatz

Zurück in der Liga stand Alexander-Arnold im Auftaktspiel gegen Osasuna in der Startelf und zeigte phasenweise seine Klasse. Spanische Medien merkten jedoch an, dass er sich noch an Alonsos taktische Ausrichtung gewöhnen müsse. Kurz darauf kehrte Dani Carvajal nach einer Verletzung zurück, was zu einer Rotation zwischen den beiden führte. Als sich Alexander-Arnold später erneut in einem Europapokalspiel verletzte, hatte er nur fünf Einsätze ohne Torbeteiligung vorzuweisen.

Carvajals Führungsstärke und sein tiefes Verständnis für das Madridismo hielten ihn im Zentrum der Mannschaft, bis ihn Ende Oktober eine Knieverletzung für mehrere Monate außer Gefecht setzte. Das hätte Alexander-Arnold eine neue Chance geben können, doch Valverdes Konstanz auf der rechten Abwehrseite beeindruckt Alonso weiterhin.

Dennoch bleibt der Real-Coach geduldig und erklärt: „Nach seiner Verletzung brauchen wir seine Qualitäten. Er befindet sich in einer neuen Phase – körperlich und mental. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler.“

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Anpassung auch abseits des Platzes

Abseits des Rasens arbeitet Alexander-Arnold hart daran, sich in Spanien einzuleben. Laut Prime Video nimmt er jede Woche mehrere Stunden Spanischunterricht und fühlt sich bereits sicher genug, um kurze Interviews auf Spanisch zu führen. Er hat sich eng mit Jude Bellingham angefreundet und genießt das Leben in Madrid – die Sonne, das Essen und die Herausforderung, eine neue Fußballkultur kennenzulernen.

Vereinsnahe Quellen sagten gegenüber Sky Sports, dass das Trainerteam davon überzeugt sei, dass er aufblühen wird, sobald er sich vollständig an Alonsos Anforderungen angepasst hat.

Zurück in Anfield

Die Fans des FC Liverpool bereiten sich auf eine Mischung aus Nostalgie und Rivalität vor, wenn Madrid an der Anfield Road gastiert. Viele betrachten Alexander-Arnold immer noch als eine Erfolgsgeschichte aus der eigenen Jugend, auch wenn seine Entscheidung, den Klub zu verlassen, weiterhin polarisiert.

Virgil van Dijk brachte es diese Woche auf den Punkt: „Er ist ein Spieler mit großer Qualität, aber jetzt ist er ein Gegner. Wir werden es ihm schwer machen.“

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Für Alexander-Arnold ist das Spiel sowohl eine Abrechnung als auch eine Chance auf Wiedergutmachung. Ob er in der Startelf steht oder von der Bank kommt – jede Ballberührung wird genau beobachtet werden.

Ein selbstbewusster Auftritt könnte die Zweifel zum Schweigen bringen und den echten Beginn seiner Karriere bei Real Madrid markieren – ein unauffälliger Abend hingegen könnte die Frage weiter befeuern, die immer noch im Raum steht: Ist er vielleicht zu früh aus Liverpool weggegangen?

Quellen: Reuters, BBC Sport, Sky Sports, Marca, AS, Prime Video.

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