Manchester United steht vor einer entscheidenden Frage zur Zukunft von Cheftrainer Ruben Amorim. Wenn es nach Kevin Garside geht, muss der Verein jetzt handeln. In einem aufsehenerregenden Kommentar am Dienstag urteilt Garside, dass Amorim es nicht geschafft habe, das Team voranzubringen – und dass es ein Fehler wäre, ihn im Amt zu belassen.
Der Kommentar folgt auf die 0:2-Heimniederlage gegen West Ham am Wochenende – die 17. Niederlage in dieser Saison, die 13. unter Amorims Führung.
Ein Team ohne Richtung oder Glauben
Garside beschreibt Amorim als Trainer, der „wie ein Mann auf Zeit“ wirkt. Trotz des bevorstehenden Europa-League-Finales gegen Tottenham glaubt er, dass Uniteds Probleme tiefer gehen als ein einzelnes Spiel.
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Nach der Niederlage zeigte sich Amorim bemerkenswert ehrlich: Er schob die Schuld nicht den Spielern zu, sondern deutete an, dass er selbst Teil des Problems sein könnte. „Wenn wir wieder so anfangen oder wenn dieses Gefühl bleibt, sollten wir den Platz anderen überlassen“, sagte er.
Für Garside war das ehrlich – aber auch beunruhigend. Der Trainer wirkte kraftlos, frustriert – und ohne einen klaren Plan, die Wende zu schaffen.
In seinem Kommentar nennt Garside Amorims taktischen Ansatz „dogmatisch“ und kritisiert, dass die Spieler offensichtlich weder das System verstehen noch daran glauben. Die Niederlage gegen West Ham folgte nur wenige Tage nach einem 7:1-Sieg gegen Athletic Bilbao in der Europa League – doch in der Liga wirke das Team wie ein kollektives Chaos ohne Struktur und Leidenschaft.
Für Garside ist das Ausdruck eines tiefgreifenden taktischen und mentalen Vakuums – und letztlich liegt die Verantwortung dafür bei Amorim.
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Auch die Vereinsführung steht unter Druck
Die Kritik trifft jedoch nicht nur den Trainer. Garside richtet seinen Blick auch auf die Vereinsführung und die sportliche Struktur von Ineos. Es waren Sir Dave Brailsford, Jason Wilcox und Omar Berrada, die Amorim als Lösung auswählten – nur wenige Monate nachdem sie Erik ten Hags Vertrag verlängert hatten.
Sir Jim Ratcliffe, so Garside, müsse sich nun fragen, ob seine eigenen Leute die Richtigen sind, um United in die Zukunft zu führen.
Garside warnt davor, die Fehler des letzten Sommers zu wiederholen – als man stark in einen Trainer investierte, der sich der Aufgabe nicht gewachsen zeigte. Amorim einen weiteren Sommer mit Einfluss auf den Kader zu geben, könnte laut Garside alles nur noch schlimmer machen.
„Amorim ist kein Lehrling. Er ist der Professor mit allen Antworten – nur nicht mit denen, die funktionieren“, schreibt Garside in iNews.
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Mit nur sechs Siegen in 25 Spielen und einem Torverhältnis von 30:41 sind die Zahlen eindeutig. Und wenn die Vereinsführung jetzt nicht handelt, warnt Garside, droht dem Klub eine weitere Saison ohne Richtung, ohne Plan und ohne Glauben.
Quelle: iNews