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Fifa setzt für überraschendes Gaming Comeback auf Netflix

Fifa kehrt 2026 in den Videospielmarkt zurück und beendet damit eine Pause, die nach der öffentlich ausgetragenen Trennung vom langjährigen Partner Electronic Arts begann. Laut Berichten der BBC ist die Veröffentlichung so geplant, dass sie kurz vor der Männer Weltmeisterschaft 2026 erfolgt, die in den USA, Kanada und Mexiko ausgetragen wird.

Statt erneut mit einem klassischen Konsolenhersteller zusammenzuarbeiten, hat sich Fifa für Netflix als neue Plattform entschieden und setzt damit auf einen stärker mobil und cloudbasierten Ansatz.

Ein neuer Partner außerhalb der klassischen Spielebranche

Netflix bestätigte, dass es sich die Veröffentlichungsrechte für das neue Fifa Spiel gesichert hat, so die von der BBC zitierte Erklärung des Unternehmens. Der Streamingdienst baut sein Spieleangebot seit einiger Zeit aus und positioniert Games als zusätzlichen Mehrwert für Abonnenten.

Das Spiel wird von Delphi Interactive entwickelt und veröffentlicht, einem Studio mit Sitz in Kalifornien, das bislang noch kein kommerzielles Videospiel auf den Markt gebracht hat. Netflix teilte mit, dass Nutzer über die Netflix App auf iOS und Android Geräten spielen können.

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Darüber hinaus soll das Spiel auf ausgewählten Smart TVs verfügbar sein, wobei das Smartphone als Controller dient.

Der Ansatz spiegelt Netflix’ übergeordnetes Ziel wider, den Zugang zu Spielen ohne klassische Konsolen oder separate Käufe zu ermöglichen.

Wie die Ära mit EA zu Ende ging

Die ursprüngliche Zusammenarbeit zwischen Fifa und EA Sports begann 1993 mit der Veröffentlichung des ersten Spiels der Reihe, die sich später zu einem der erfolgreichsten Videospiel Franchises der Geschichte entwickelte. Die Partnerschaft endete 2023 nach Meinungsverschiedenheiten, unter anderem über die steigenden Kosten für die Nutzung des Namens Fifa, wie Reuters zuvor berichtete.

Electronic Arts führte die Serie anschließend unter dem neuen Namen EA Sports FC fort. Trotz anfänglicher Zweifel blieb der kommerzielle Erfolg bestehen. EA FC 24 war 2023 das meistverkaufte Spiel im Vereinigten Königreich, wie aus von der BBC zitierten Verkaufsdaten hervorgeht.

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In ihrer Hochphase erreichte die Fifa Reihe schätzungsweise rund 150 Millionen Spieler weltweit, was die Größenordnung verdeutlicht, auf die Netflix nun abzielt.

Optimismus in der Führung, Skepsis bei den Fans

Fifa Präsident Gianni Infantino begrüßte die Partnerschaft und bezeichnete sie als Wendepunkt für die digitalen Ambitionen des Verbandes. „Unser neu konzipiertes Spiel markiert wirklich den Beginn einer neuen Ära des digitalen Fußballs“, sagte Infantino laut einer offiziellen Mitteilung von Fifa. „Es wird für Netflix Mitglieder kostenlos verfügbar sein und ist ein historischer Schritt für Fifa.“

Auch Casper Daugaard, Geschäftsführer von Delphi Interactive, zeigte sich ambitioniert. Als „lebenslange Fifa Fans“ wolle das Studio „das unterhaltsamste, zugänglichste und globalste Fußballspiel aller Zeiten“ entwickeln.

Die Reaktionen im Netz fielen gemischt aus. Einige Fans äußerten Bedauern über das Ende der Zusammenarbeit mit EA, andere reagierten abwartend. „FIFA hätte EA nie verlassen sollen“, schrieb ein Nutzer auf X. Ein anderer kommentierte: „Mal sehen, was das neue Spiel kann.“

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Ein Wagnis mit Blick auf die größte Fußballbühne

Mit der Weltmeisterschaft 2026 vor Augen setzt Fifa darauf, dass die weltweite Aufmerksamkeit für das Turnier neues Interesse an der Marke im Gaming Bereich weckt. Ob ein mobil ausgerichtetes, abonnentenbasiertes Modell langjährige Fans überzeugen kann, die an realistische Konsolenspiele gewöhnt sind, bleibt offen.

Fest steht, dass Fifa mit diesem Neustart einen deutlich anderen Weg einschlägt als in der Vergangenheit. Der Erfolg oder Misserfolg der Partnerschaft mit Netflix könnte richtungsweisend dafür sein, wie große Sportorganisationen künftig Videospiele angehen.

Quellen, BBC, Reuters, Netflix, Fifa, EA Sports

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