Weltklassespieler kritisieren die Turnierleitung nach dem „Mud-Ball“-Chaos bei der PGA Championship in Quail Hollow
Scottie Scheffler und Xander Schauffele haben die Organisatoren der PGA Championship scharf kritisiert, nachdem diese sich gegen die Anwendung der sogenannten „preferred lies“ entschieden hatten – also gegen die Möglichkeit, den Ball im Fairway aufzunehmen und zu reinigen. Und das trotz heftiger Regenfälle vor Turnierbeginn.
In North Carolina fielen in der Woche vor der Auftaktrunde über zwölf Zentimeter Regen, was den Platz nass und unberechenbar machte. Dennoch entschied die PGA of America am Mittwochabend, an der Standardregel festzuhalten: Der Ball muss gespielt werden, wie er liegt.
Doppelte Bogeys durch schlammige Bälle
Die Entscheidung stieß bei mehreren Spielern auf Unverständnis – besonders bei den Weltranglistenersten Scottie Scheffler und Xander Schauffele. Beide schlugen ihren zweiten Schlag an Loch 16 ins Wasser und kassierten doppelte Bogeys.
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Wie Daily Mail berichtet, war Scheffler, der trotz allem eine 69er-Runde spielte, deutlich verärgert:
„Ich verstehe den puristischen Ansatz, den Ball zu spielen, wie er liegt“, sagte er. „Aber ich glaube nicht, dass die Leute begreifen, wie es sich anfühlt, ein Leben lang Präzision und Kontrolle zu perfektionieren – nur um das alles durch eine Regelentscheidung zu verlieren, auf die man keinen Einfluss hat.“
Er betonte, dass Golf bereits genug Zufallselemente enthalte – und dass es in dieser Diskussion nicht darum gehe, ob man den Ball aufnehmen dürfe, sondern vielmehr darum, fairen Wettbewerb zu ermöglichen.
Schauffele: „Reines Rätselraten“
Auch Titelverteidiger Xander Schauffele zeigte sich nach seiner 72er-Runde enttäuscht. Er beschrieb die Bedingungen als frustrierend und unberechenbar – selbst bei Schlägen, die sauber auf dem Fairway landeten.
„Es ist bitter, wenn man nach einem guten Drive in eine 50/50-Situation kommt“, sagte er. „Dann ist es pures Rätselraten – wie viel Spin der Ball verliert, ob man überhaupt noch Kontrolle hat.“
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Schauffele warnte außerdem, dass die Probleme sich verschärfen könnten, wenn der Platz bei besserem Wetter weiter auftrocknet.
Er sprach vom sogenannten „Kuchen-Layer“, also einer kritischen Schicht, bei der der Boden noch feucht genug ist, um an der Balloberfläche zu haften, aber nicht mehr weich genug, damit der Ball sauber durchgleitet.
Spieler fühlen sich im Stich gelassen
Sowohl Scheffler als auch Schauffele betonten, dass die Entscheidung die Integrität des Turniers untergrabe – und faire Bedingungen für alle Teilnehmer erschwere. Schauffele verriet sogar, dass er den Umkleideraum meidet, weil die Stimmung unter den Spielern angespannt sei.
Da die Regel beibehalten wird und sich die Platzverhältnisse vorerst nicht ändern, dürfte der Rest des Turniers von Frustration und Zufällen geprägt sein – und möglicherweise ein Ergebnis liefern, das eher Glück als spielerisches Können widerspiegelt.
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Quelle: Daily Mail