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Jake Paul wegen möglichem Fehler in Gesprächen mit Anthony Joshua gewarnt

Der für den 19. Dezember in Miami angesetzte Boxkampf sorgt schon Wochen im Voraus für Gesprächsstoff. Was zunächst wie ein Versuch wirkte, die körperlichen Unterschiede auszugleichen, hat sich zu einer Debatte entwickelt, ob Jake Paul unbeabsichtigt Anthony Joshua einen Vorteil verschafft hat.

Wie der Kampf geformt wurde

Paul, der als YouTuber begann und sich in den vergangenen Jahren eine professionelle Boxkarriere aufgebaut hat, tritt überraschend gegen Joshua an, einen zweimaligen Schwergewichts-Weltmeister und Olympiasieger von 2012.

Joshua bringt bei seinen Kämpfen meist zwischen 245 und 255 Pfund auf die Waage, eine typische Spanne für moderne Schwergewichte.

Um die Größen- und Kraftdifferenz zu verkleinern, führte Pauls Team eine Obergrenze von 245 Pfund beim offiziellen Wiegen ein. Diese gilt ausschließlich für den Vortag des Kampfes, sodass Joshua am Wettkampftag beliebig viel rehydrieren kann.

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Gewichtsbeschränkungen sind in der Schwergewichtsklasse ungewöhnlich, da sie historisch nahezu unbegrenzte Freiheit beim Kampfgewicht genießt. In der Vergangenheit traten solche Limits nur selten auf, meist aus Sicherheitsgründen oder im Rahmen spezieller Promotionskämpfe.

Viele Beobachter argumentieren jedoch, dass die Vorgabe Joshua eher dazu motivieren könnte, in einer athletischeren Form in den Ring zu steigen.

Diskussion um die Fitness

In einer Folge des Podcasts The Joe Rogan Experience äußerte UFC-Kommentator Joe Rogan Zweifel daran, dass die Regel Joshua beeinträchtigen würde. Er meinte, Joshua müsse lediglich etwas mehr Ausdauertraining absolvieren, um die Grenze einzuhalten, und dass er dadurch sogar gefährlicher werden könnte.

Rogan wies darauf hin, dass Joshua in der Vergangenheit besonders gut aussah, wenn er etwas leichter in Kämpfe ging, wie etwa bei seinem spektakulären Sieg gegen Wladimir Klitschko im Jahr 2017. Leichte Gewichtsreduktion sei also kein Nachteil, sondern eher eine Gelegenheit, seine Beweglichkeit zu verbessern.

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Wachsende Spannung

Fight-Promoter bestätigten, dass der Kampf über acht Runden zu je drei Minuten angesetzt ist, mit 10-Unzen-Handschuhen und unter den üblichen Regeln eines professionellen Schwergewichtsduells. Obwohl das Duell ungewöhnlich erscheint, gibt sich Joshua gelassen, während Paul den Kampf als seine bisher größte Herausforderung bezeichnet.

Rogan warnte jedoch, dass Paul möglicherweise unterschätzt hat, wie ernst es ein ehemaliger Weltmeister meint, wenn er herausgefordert wird. Die Schlagkraft des Briten sei weiterhin eines der gefürchtetsten Merkmale der Division.

Warnungen von Experten

Rogan bezeichnete Joshua als einen der gefährlichsten K.o.-Schläger des modernen Schwergewichtsboxens, dessen kraftvolle rechte Hand schon zahlreiche Kämpfe früh beendet hat.

Auch andere Boxanalysten verweisen darauf, dass Paul, der bisher vor allem gegen Cruiserweights und ehemalige MMA-Kämpfer antrat, noch nie einem Puncher von Joshuas Kaliber gegenüberstand.

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Ob die Gewichtsklausel Paul tatsächlich einen Vorteil verschafft oder Joshua zusätzlich anspornt, wird sich erst im Ring zeigen. Mit einer erwarteten großen Zuschauerzahl in Miami und einer intensiven Promotion durch Netflix dürfte der Hype in den kommenden Monaten weiter zunehmen.

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