Man United gerät in die Gefahrenzone: Amorim unter genauer Beobachtung
United geht mit zwei Siegen aus den letzten fünf Spielen in die Partie, darunter ein überzeugender 4:1-Erfolg gegen die Wolves in Molineux. Abhängig von anderen Ergebnissen könnten sie bis zum Ende des Spieltags auf Platz fünf vorrücken – ein bescheidener Fortschritt für ein Team, das letzte Saison enttäuschend auf dem 15. Rang abgeschlossen hatte.
Verlorene Punkte bleiben jedoch teuer. Ein 1:1-Unentschieden gegen West Ham, nachdem United in Führung gegangen war, sowie eine 0:1-Heimniederlage gegen ein zehnköpfiges Everton zu Beginn des Monats haben den Schwung trotz einer produktiveren Offensivstruktur im Vergleich zum Vorjahr gebremst.
Trotzdem scheint Amorims Position weitaus stabiler zu sein als noch an mehreren Punkten der vergangenen Saison. Transferspezialist Fabrizio Romano berichtete, dass United keine Absicht habe, den Trainer vor dem Januar-Transferfenster zu entlassen. Vielmehr bereitet der Klub Verstärkungen auf mehreren Positionen vor.
Kritik von Klublegenden „normal“, sagt Amorim
Amorims gefestigtere Stellung hat ihn nicht vor deutlicher Kritik ehemaliger Spieler geschützt. Paul Scholes erklärte im Podcast The Good, The Bad & The Football, dass Amorim nicht „der richtige Mann“ für United sei, da sein taktischer Ansatz nicht dem traditionellen Flügelspiel des Vereins entspreche.
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Auf diese Äußerungen angesprochen, sagte Amorim, dass er solche Kommentare als zu erwartende Reaktion auf unzureichende Leistungen sehe.
„Ich denke, das ist normal“, sagte er gegenüber BBC Sport. „Es ist eine Tatsache, dass wir als Manchester-United-Trainerteam unter unseren Möglichkeiten bleiben. Wir sollten mehr Punkte haben, vor allem in dieser Saison.“
Er fügte hinzu, dass Ex-Spieler das aktuelle Team oft mit den Maßstäben aus der Ära unter Sir Alex Ferguson vergleichen – einer Zeit, in der ein Platz außerhalb der Top Drei nahezu undenkbar war.
Was er jedoch zurückwies, war die Vorstellung, dass solche Expertenkritik seine Arbeit erschwere: „Nicht zu gewinnen ist das Problem … Wenn man gewinnt, gibt es kein Problem.“
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Verletzungen, Afrika-Cup und ein Test für die Kaderbreite
Amorims Kadermanagement wird bald weiter auf die Probe gestellt, da mehrere Stammspieler für den Afrika-Cup abgestellt werden. Bryan Mbeumo, Amad Diallo und Noussair Mazraoui werden voraussichtlich ab dem Turnierbeginn am 21. Dezember fehlen.
Laut Manchester Evening News hält United derzeit geheim, ob einer der drei gegen Bournemouth auflaufen wird – das FIFA-Freigabedatum fällt auf denselben Tag wie das Spiel.
Ihr Fehlen trifft die Mannschaft zu einem heiklen Zeitpunkt, auch in der Abwehr: Matthijs de Ligt und Harry Maguire fallen verletzungsbedingt aus. Die jungen Innenverteidiger Leny Yoro und Ayden Heaven könnten in den kommenden Wochen gebraucht werden, was der ohnehin schon angespannten Personallage noch mehr Unerfahrenheit hinzufügt.
Der frühere United-Chefscout Mick Brown sagte gegenüber Football Insider, dass die anstehenden Abgänge für den Afrika-Cup eine große Herausforderung für Amorims Fähigkeit darstellen werden, die Form zu halten.
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„Der Verlust von Mbeumo wird ein harter Schlag sein, weil er in letzter Zeit so wichtig für United war“, sagte Brown. „Es gibt niemanden, der dem Team die gleiche Energie nach vorne gibt wie er. Und mit dem Abgang von Amad und Mazraoui ist auch die rechte Seite geschwächt.“
Brown warnte, dass die Ergebnisse einbrechen könnten, wenn United sich nicht anpasst:
„Der Trainer muss jetzt einen Weg finden, ohne diese Spieler zurechtzukommen … sonst werden Leistungen und Resultate einbrechen.“
Obwohl er nicht glaubt, dass Amorim ohne eine dramatische Negativserie entlassen wird, fügte Brown hinzu, dass „es definitiv Bedenken gibt“, sollte die Form während des Afrika-Cups nachlassen.
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Mainoos Situation bleibt ungeklärt
Unterdessen bleibt die Zukunft von Mittelfeldspieler Kobbie Mainoo offen. Trotz der begeisterten Unterstützung durch die mitgereisten Fans beim Sieg gegen die Wolves hat er in dieser Saison noch kein Premier-League-Spiel von Beginn an bestritten. BBC Sport hatte zuvor berichtet, dass Mainoo offen für eine Leihe sei, nachdem United einen Sommerwechsel zu Napoli blockiert hatte.
Amorim sagte, er wäre „sehr erfreut“, wenn Mainoo direkt das Gespräch mit ihm suchen würde, und ergänzte: „Ich will einfach, dass meine Spieler glücklich sind.“ Zwar sei er für Gespräche offen, betonte aber auch, dass er keine Prinzipien aufgeben werde, an die er glaubt.
Quellen: BBC Sport, Manchester Evening News, Football Insider, Fabrizio Romano
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