Fußball

Michael Oliver darf aufgrund der VAR-Kontroverse um Liverpool zwei Vereine nicht mehr als Schiedsrichter leiten.

Der 40-jährige Schiedsrichter, der bereits über 400 Premier-League-Spiele geleitet hat, war bei dieser hochkarätigen Begegnung für die Überprüfung der Videoszenen zuständig. Die Fans des FC Liverpool äußerten ihren Unmut über eine Szene in der ersten Halbzeit, bei der ein Kopfballtor von Virgil van Dijk nach einer VAR-Überprüfung aberkannt wurde. Dabei wurde festgestellt, dass Andy Robertson im Abseits stand und aktiv ins Spielgeschehen eingegriffen hatte.

Robertson, der sich in der Nähe des Torwarts befand, schien sich zwar wegzuducken, als der Ball an ihm vorbeiflog, doch die Schiedsrichter kamen zu dem Schluss, dass er dem Torhüter die Sicht versperrte.

Laut einer Mitteilung der Premier League bestätigte der VAR „die Entscheidung auf dem Platz: Abseits und kein Tor für Liverpool“, da Robertson als im Abseits stehend bewertet wurde und „eine klare Aktion unmittelbar vor dem Torwart ausführte“.

Reaktion des FC Liverpool

Trainer Arne Slot zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht und bezeichnete die Entscheidung als „klaren Fehler“.
Gegenüber den Medien erklärte er:

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„Es war offensichtlich und eindeutig, dass eine falsche Entscheidung getroffen wurde. Er hat den Torwart in keiner Weise behindert.“

Das aberkannte Tor verhinderte den frühen Ausgleich für Liverpool. Manchester City nutzte den psychologischen Vorteil und setzte sich letztlich souverän mit 3:0 durch — ein Ergebnis, das die Debatte über die Zuverlässigkeit des VAR bei wichtigen Premier-League-Partien in dieser Saison neu entfacht hat.

Einschränkungen für Michael Oliver

Unabhängig von der aktuellen Kontroverse wurde erneut über die beiden Vereine diskutiert, bei deren Spielen Michael Oliver nicht als Schiedsrichter eingesetzt werden darf. Als langjähriger Fan von Newcastle United ist es ihm untersagt, Spiele seines Heimatklubs oder des erbitterten Rivalen Sunderland zu leiten, um jeglichen Anschein von Befangenheit zu vermeiden.

In einem früheren Interview mit der Daily Mail erklärte Oliver:

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„Wir müssen angeben, ob wir eine Verbindung zu einem Verein haben oder ob ein Familienmitglied dort arbeitet. Dann dürfen wir keine Spiele dieses Klubs pfeifen — und ich darf auch keine Spiele von Sunderland leiten, aus naheliegenden Gründen.“

Er fügte hinzu, dass er auch Spiele ablehnen würde, die indirekt Auswirkungen auf die Tabellenposition von Newcastle haben könnten:

„Wenn Newcastle beispielsweise einen Punkt braucht, um in der Liga zu bleiben, und das konkurrierende Team wäre, sagen wir, Aston Villa, dann dürfte ich auch kein Spiel von Villa leiten. Das ist den Ärger einfach nicht wert.“

Wie Schiedsrichter angesetzt werden

Keith Hackett, ehemaliger Leiter der Professional Game Match Officials Limited (PGMOL), hat bereits den Prozess erklärt, durch den die Neutralität bei der Schiedsrichteransetzung gewährleistet werden soll.

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„Zu Beginn jeder Saison werden die persönlichen Daten der Schiedsrichter überprüft“, so Hackett. „Sie füllen ein Formular aus, in dem sie angeben, welchen Verein sie unterstützen, ob sie früher selbst gespielt haben und wo sie wohnen. Diese Angaben helfen dabei, faire und transparente Ansetzungen zu gewährleisten.“

Er betonte, dass das System dazu dient, Interessenkonflikte zu vermeiden:

„Man würde beispielsweise keinen Schiedsrichter aus Sheffield für ein Spiel mit Beteiligung eines Sheffield-Klubs einsetzen. Es geht darum, die Integrität des Wettbewerbs zu schützen.“

Ein altbekannter Zankapfel

Dieser jüngste Vorfall reiht sich in eine wachsende Liste von VAR-Entscheidungen ein, die bei Spielen mit hoher Bedeutung für Spannungen sorgen. Besonders die Anhänger des FC Liverpool haben sich in dieser Saison lautstark über ungleiche oder fehlerhafte Schiedsrichterentscheidungen beschwert, die ihrer Meinung nach wichtige Punkte gekostet haben.

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Obwohl Michael Oliver nach wie vor als einer der angesehensten Schiedsrichter Englands gilt, zeigt die anhaltende Kritik, dass der VAR — ursprünglich eingeführt, um für Klarheit zu sorgen — stattdessen immer wieder für neue Kontroversen sorgt.

Quellen: Premier League, BBC Sport, Daily Mail, PGMOL

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Oliver Obel

Ich bin ein leidenschaftlicher Sport-Content-Creator mit klarem Fokus auf Fußball. Für LenteDesportiva verfasse ich hochwertige Inhalte, die informieren, unterhalten und eine starke Verbindung zu Fußballfans auf der ganzen Welt schaffen. Meine Arbeit dreht sich um Spieler-Rankings, Transferanalysen und tiefgehende Reportagen, die den modernen Fußball beleuchten. Ich verbinde ein ausgeprägtes redaktionelles Gespür mit einem tiefen Verständnis für die Entwicklung des Spiels – immer mit dem Anspruch, Inhalte zu liefern, die sowohl Einsicht als auch Emotion vermitteln.