Fußball

Trump vor der Auslosung mit überraschendem FIFA-Friedenspreis in Verbindung gebracht

Mit der Ankunft der Delegationen in Washington vor der Auslosung der Fußball-Weltmeisterschaft am Freitag hat eine Woche, die normalerweise im Zeichen weltweiter Fußballbegeisterung steht, eine unerwartet angespannte Wendung genommen. Im Kennedy Center drehten sich die Gespräche weniger um Gruppenvorhersagen als vielmehr um eine überraschende Entscheidung der FIFA-Führung.

Die Auslosung legt die Gruppeneinteilung für die 42 bereits qualifizierten Nationen der WM 2026 fest, während potenzielle Playoff-Teilnehmer ihre möglichen Wege im März erfahren werden.

Laut ESPN wird erwartet, dass die Vereinigten Staaten, die den Großteil der 104 Spiele des Turniers ausrichten, bei der Zeremonie von Präsident Donald Trump vertreten werden, der gemeinsam mit FIFA-Präsident Gianni Infantino auftreten soll.

Ein neuer Preis ohne Vorankündigung

Am 5. November kündigte die FIFA die Einführung eines Preises mit dem Titel „FIFA-Friedenspreis – Fußball vereint die Welt“ an, mit dem Personen geehrt werden sollen, die durch den Sport Einheit oder Frieden gefördert haben. Auf ihrer offiziellen Website bestätigte die Organisation, dass die erste Verleihung im Rahmen der Auslosung in Washington stattfinden wird.

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Medien wie France 24 und Channel News Asia berichteten, dass die FIFA die Initiative als Teil eines umfassenderen Bestrebens darstelle, die Bedeutung des Fußballs bei der Lösung globaler Konflikte hervorzuheben. Dennoch sorgte die Ankündigung für Verwunderung, da solche Ehrungen üblicherweise interne Gremien oder beratende Organe der FIFA durchlaufen, bevor sie öffentlich gemacht werden.

Reaktionen im FIFA-Rat: Verwirrung und Frustration

Laut Recherchen von The Athletic kam die Entscheidung für viele ranghohe Offizielle überraschend. Mitglieder des 37-köpfigen FIFA-Rats, darunter acht Vizepräsidenten, wurden vor der Bekanntgabe nicht informiert und hatten keinen Einfluss auf die Auswahlkriterien. Ein Ratsmitglied erklärte gegenüber dem Medium, von dem Preis erstmals durch die Pressemitteilung erfahren zu haben.

France 24 berichtete von ähnlicher Unruhe: Mehrere Personen fragten sich, warum die Initiative geheim gehalten wurde, obwohl die FIFA-Richtlinien normalerweise eine Konsultation bei neuen Auszeichnungen oder politischen Gesten vorschreiben.

„Die Leute versuchen immer noch zu verstehen, wie das zustande kam“, sagte ein mit den Gesprächen vertrauter Offizieller hinter verschlossenen Türen und beschrieb eine Woche, die politischer als sonst verlaufen sei.

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Spekulationen über den ersten Preisträger

Die FIFA hat bislang nicht bekannt gegeben, wer den ersten Friedenspreis erhalten soll. Doch sowohl The Athletic als auch ESPN berichten von weit verbreiteten Spekulationen, dass Donald Trump der designierte Preisträger sein könnte – angesichts seiner prominenten Rolle bei der Bewerbung für die WM 2026 und seiner engen Beziehung zu Infantino.

Seit seiner Rückkehr ins Amt behauptet Trump, acht Kriege beendet zu haben – eine Aussage, die von außenpolitischen Experten allerdings infrage gestellt wird.

Auf die Frage, ob Trump der Preisträger sei, antwortete Infantino lediglich: „Sie werden es sehen.“ Später lobte er den US-Präsidenten als „wirklich engen Freund“ mit „unglaublicher Energie“.

Weniger als zwei Jahre vor dem größten Sportereignis der Welt versucht die FIFA nun, den Glanz der Auslosung mit Fragen nach Transparenz, Zeitpunkt und dem ungewöhnlich politischen Kontext ihrer neuesten Auszeichnung in Einklang zu bringen.

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Quellen: The Athletic, ESPN, FIFA.com, France 24, Channel News Asia.

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Oliver Obel

Ich bin ein leidenschaftlicher Sport-Content-Creator mit klarem Fokus auf Fußball. Für LenteDesportiva verfasse ich hochwertige Inhalte, die informieren, unterhalten und eine starke Verbindung zu Fußballfans auf der ganzen Welt schaffen. Meine Arbeit dreht sich um Spieler-Rankings, Transferanalysen und tiefgehende Reportagen, die den modernen Fußball beleuchten. Ich verbinde ein ausgeprägtes redaktionelles Gespür mit einem tiefen Verständnis für die Entwicklung des Spiels – immer mit dem Anspruch, Inhalte zu liefern, die sowohl Einsicht als auch Emotion vermitteln.