Warum alle Wege für Vincent Kompany zurück nach Manchester führen
Onuoha erzählte ESPN, dass er Kompany zum ersten Mal während dessen Zeit beim Hamburger SV begegnete – lange bevor sie Teamkollegen in England wurden. Schon damals, sagte er, habe sich Kompany für einen so jungen Spieler durch eine außergewöhnliche Reife ausgezeichnet.
Als Kompany 2008 zu Manchester City wechselte – genau zu dem Zeitpunkt, als der Einstieg von Scheich Mansour die Ambitionen des Klubs grundlegend veränderte –, erinnerte sich Onuoha an einen 22-Jährigen, der sich bereits wie eine Führungspersönlichkeit verhielt.
Laut Onuoha verliehen Kompanys Sprachgewandtheit und seine Fähigkeit, zwischen unterschiedlichen Gruppen in der Kabine zu vermitteln, ihm sofort Autorität – in einer Phase tiefgreifender Umbrüche.
Anstatt eine bestimmte Anekdote hervorzuheben, sprach Onuoha von einem Muster wiederkehrender Momente, die Kompanys Ehrgeiz und Wettbewerbsgeist zeigten. Diese Eigenschaften seien es gewesen, die das Niveau innerhalb der Mannschaft kontinuierlich nach oben trieben.
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Wie sich diese Eigenschaften in eine Traineridentität verwandelten
Onuoha erklärte, dass Kompany dieses Verantwortungsbewusstsein auch in seine Trainerlaufbahn mitgenommen habe. Bei Burnley präsentierte er taktische Anpassungen oft als individuelle Entwicklungspläne und überzeugte die Spieler davon, dass strukturelle Veränderungen mit ihren persönlichen Zielen übereinstimmten. Onuoha beschrieb das eher als den Instinkt eines Lehrers denn als einen starren Top-down-Ansatz.
Beim FC Bayern München setzt Kompany stark auf taktische Flexibilität. Laut Berichten von ESPN reagierte er auf die unterschiedlichen Spielstile in der Bundesliga, indem er sein System anpasste – etwa indem er Harry Kane oder Jamal Musiala als falsche Neuner einsetzte.
Die Entscheidung des FC Bayern, seinen Vertrag zu verlängern, deutet darauf hin, dass er sich in einem der anspruchsvollsten Umfelder Europas das Vertrauen verdient hat.
Auch außerhalb von ESPN berichteten mehrere deutsche Medien in ähnlichem Ton. So beschrieben etwa Kicker und die Süddeutsche Zeitung Kompanys erste Monate in München als eine Mischung aus Idealismus und pragmatischer Problemlösung – eine Kombination, die gut zu den Erwartungen bei Manchester City passe.
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Warum Manchester City gut zu ihm passt
Die Nachfolge von Pep Guardiola wird ebenso stark von der Persönlichkeit wie von der Taktik abhängen. Jeder Trainer, der ihm folgt, übernimmt eine stabile, ambitionierte Struktur mit einer klaren spielerischen Identität.
Onuoha sagte gegenüber ESPN, dass Kompanys lange Geschichte bei City ihm sofort Glaubwürdigkeit verschaffen würde. Genauso wichtig sei jedoch, dass Kompany nicht versuchen würde, Guardiola zu kopieren, sondern sich auf seine eigenen Überzeugungen und seine klare Linie verlassen würde. Diese Unabhängigkeit sei laut Onuoha entscheidend für die erste Phase eines jeden Übergangs.
Ein Abschied aus München wäre zweifellos mit Herausforderungen verbunden, und Guardiola hat bisher keinen festen Zeitpunkt für seinen Rücktritt genannt. Dennoch machen Kompanys Fortschritte – kombiniert mit seinem Verständnis für die Kultur und die Erwartungen bei City – ihn zu einem der wenigen realistischen Kandidaten für die Position.
Einige Premier-League-Funktionäre hatten bereits in früheren Interviews angedeutet, dass Kompany irgendwann nach England zurückkehren dürfte. Sollte das eintreten, wäre Manchester City wohl die naheliegendste Option.
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Quellen: ESPN-Interview mit Nedum Onuoha, ESPN, Kicker, Süddeutsche Zeitung
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