Formel 1

Wie das Punktesystem 2025 die F1-Geschichte verändern würde

In 75 Jahren Formel 1 hat sich der Sport dramatisch verändert – und eines der größten Themen war stets das Punktesystem. Früher erhielten nur die fünf besten Fahrer Punkte, heute werden die ersten zehn belohnt. Damit hat sich auch die Art und Weise, wie Weltmeisterschaften entschieden werden, immer wieder gewandelt.

Doch was wäre, wenn das aktuelle System von 2025 – 25 Punkte für den Sieg bis 1 Punkt für Platz 10 – schon seit 1950 gegolten hätte? Wie sähen die Geschichtsbücher dann aus?

Ein Datenanalyse-Team der Formel 1 hat alle Saisons mit dem modernen Schema neu berechnet. Das Ergebnis ist ein faszinierender Blick in eine alternative Motorsport-Geschichte: Manche Legenden gewinnen zusätzliche Titel, andere verlieren welche – und einige neue Weltmeister tauchen völlig überraschend auf.

Nino Farina – 1 (2025-System) / 1 (tatsächlich)

Nino Farina
By El Gráfico - http://www.elgrafico.com.ar/thumbs.php?id=14520&w=1500&h=2000, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=53892284

Der erste Formel-1-Weltmeister von 1950 bleibt auch mit dem heutigen Punktesystem unverändert. Farinas Konstanz und Dominanz in dieser Saison sichern ihm in beiden Systemen den gleichen Titel.

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Mike Hawthorn – 1 / 1

Mike_Hawthorn
By The Cahier Archive - Original publication: The Cahier ArchiveImmediate source: http://www.grandprix.com/gpe/drv-hawmik.html, Fair use, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=41606402

Der Brite, der 1958 den ersten WM-Titel für sein Land holte, behält seine einzige Krone. Sein knapper Triumph über Stirling Moss würde auch nach heutigem Punkteschlüssel Bestand haben.

Phil Hill – 1 / 1

Phil_Hill
By Stuart Seeger from College Station, Texas, USA - Hill And Stewart, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=78185697

Der amerikanische Champion von 1961 würde weiterhin einen Titel besitzen. Seine starke erste Saisonhälfte hätte auch im Jahr 2025 zum Gesamtsieg geführt.

Mika Häkkinen – 1 / 2

Mika Häkkinen
Denis Makarenko / Shutterstock.com

Der „Flying Finn“ würde einen Titel verlieren. Nach der Neuberechnung ginge die Weltmeisterschaft 1999 an Eddie Irvine, womit Häkkinen nur noch seinen Triumph von 1998 behielte.

Alan Jones – 1 / 1

Alan Jones
By NL-HaNA, ANEFO / neg. stroken, 1945-1989, 2.24.01.05, item number 930-9867 - gahetna.nl, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21129850

Jones’ WM-Titel von 1980 bliebe unberührt. Die Auswertung zeigt, dass seine Dominanz auch mit modernen Punkten locker zum Sieg gereicht hätte.

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Jenson Button – 1 / 1

Jenson Button
Sarnia / Shutterstock.com

Buttons Märchensaison 2009 mit Brawn GP bleibt bestehen. Seine Serie früher Siege hätte ihm auch nach aktuellem System souverän den Titel eingebracht.

Jochen Rindt – 1 / 1

Jochen Rindt
By Evers, Joost / Anefo / neg. stroken, 1945-1989, 2.24.01.05, item number 923-6109 - crop of File:Rindt at 1970 Dutch Grand Prix (2).jpg, CC BY-SA 3.0 nl, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=55256709

Der einzige posthume Weltmeister der Formel 1 behält seine Krone von 1970. Selbst mit neuen Punkten wäre sein Vorsprung vor dem tragischen Unfall in Monza ausreichend gewesen.

Mario Andretti – 1 / 1

Mario Andretti
By United Autosports - AndrettiBrown-02, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=107528764

Der US-Star von 1978 würde ebenfalls seinen einzigen WM-Titel behalten. Seine überragende Saison im Lotus hätte in jeder Ära funktioniert.

Jody Scheckter – 1 / 1

Jody Scheckter
By PH1 John Lucas, U.S. Navy - U.S. Navy All Hands magazine December 1979, p. 15., Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=36803350

Südafrikas einziger Weltmeister bleibt auch im Jahr 2025 unverändert Champion. Sein Ferrari-Erfolg von 1979 wird durch das neue Punktesystem nicht beeinflusst.

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Nico Rosberg – 1 / 1

Nico Rosberg
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Der Weltmeister von 2016 bleibt einmaliger Titelträger. Sein knapper Sieg über Lewis Hamilton behält auch nach heutiger Berechnung Gültigkeit.

Nigel Mansell – 1 / 1

Nigel Mansell
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Mansells dominante Saison 1992 würde sich durch nichts ändern. Egal mit welchem System – sein Abstand zum Rest des Feldes war überwältigend.

Denny Hulme – 1 / 1

Denny Hulme
By Lothar Spurzem - Originally from de.wikipedia; description page is (was) herefirst upload in de wikipedia on 17:38, 12. Jun 2006 by Spurzem (2714 x 2035 (1.452.368 Byte) (* Bildbeschreibung: Denis Hulme 1965 im Brabham Climax * Fotograf: Lothar Spurzem * Datum: 30. oder 31.07.1965 im Fahrerlager des Nürburgrings Bild-CC-by-sa/2.0/de), CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=154547583

Der Champion von 1967 behält seinen einzigen Titel. Seine Konstanz und vielen Podestplätze würden auch nach aktuellem Schema reichen.

Keke Rosberg – 1 / 1

Keke Rosberg
Af Hans van Dijk for Anefo - Gahetna in het nationaal archief, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=23174695

Rosbergs chaotische Saison 1982 endet unverändert mit dem WM-Sieg. Seine Beständigkeit wird auch im 2025-System belohnt.

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Eddie Irvine – 1 / 0

Eddie Irvine
Michael Potts F1 / Shutterstock.com

Die größte Überraschung: Irvine würde mit dem heutigen System Weltmeister werden. Seine knappe Niederlage 1999 würde sich in einen Titelgewinn verwandeln, da die Punkteverteilung ihm gegenüber Häkkinen hilft.

Kimi Räikkönen – 1 / 1

Kimi Räikkönen
Ev. Safronov / Shutterstock.com

Der „Iceman“ bleibt Weltmeister von 2007. Das spannende Duell mit Hamilton und Alonso würde auch nach neuer Berechnung zu seinen Gunsten ausgehen.

Alberto Ascari – 2 / 2

alberto ascari
Photo: Wikicommons.com

Ferraris erste große Legende behält ihre beiden Titel aus den frühen 1950er-Jahren. Seine Dominanz ist zeitlos und unabhängig vom Punktesystem.

Jim Clark – 2 / 2

Jim Clark
Unknown photographer; NL-HaNA, ANEFO / neg. stroken, 1945-1989, 2.24.01.05, item number 918-4009, CC0, via Wikimedia Commons

Clarks Präzision und Geschwindigkeit in den 1960ern sichern ihm weiterhin zwei Weltmeisterschaften. Keine Regeländerung kann seinen Status als Naturtalent mindern.

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Emerson Fittipaldi – 2 / 2

Emerson Fittipaldi
Michael Potts F1 / Shutterstock.com

Der Brasilianer bleibt Doppel-Weltmeister. Seine Titel von 1972 und 1974 zeigen auch nach moderner Berechnung dieselbe Ausgewogenheit und Klasse.

Damon Hill – 2 / 1

Damon Hill
Michael Potts F1 / Shutterstock.com

Hill würde einen zusätzlichen Titel gewinnen. Mit heutigem Punktesystem hätte er neben dem WM-Sieg 1996 auch die umkämpfte Saison 1994 gegen Schumacher gewonnen.

Nelson Piquet – 2 / 3

Nelson Piquet Sr
Sardiniazoom / Shutterstock.com

Der dreifache Champion müsste einen Titel abgeben. Durch die Neuberechnung verliert er die Saison 1983 an Alain Prost, der im neuen System leicht vorne liegt.

Ayrton Senna – 2 (2025-System) / 3 (tatsächlich)

Ayrton Senna
Agosbros, CC0, via Wikimedia Commons

Sennas legendäre Bilanz würde sich mit dem Punktesystem von 2025 leicht verändern. Der brasilianische Superstar verlöre einen seiner drei Titel, da Alain Prost in der neu berechneten Saison 1988 knapp vor ihm liegen würde.

Fernando Alonso – 2 / 2

Fernando Alonso
cristiano barni / Shutterstock.com

Alonsos aufeinanderfolgende Titel von 2005 und 2006 bleiben bestehen. Seine Zeit bei Renault gilt auch heute noch als Paradebeispiel für Präzision, Kontrolle und taktische Stärke – das moderne System bestätigt diese Konstanz.

Jack Brabham – 3 / 3

Jack Brabham
By Lothar Spurzem, CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=886088

Der australische Pionier behält alle seine drei Weltmeisterschaften. Brabham, der als Fahrer und Konstrukteur gleichzeitig siegte, würde auch mit dem heutigen Punktesystem Geschichte schreiben.

Graham Hill – 3 / 2

Graham Hill
Photo: Wikicommons.com

Der einzige Fahrer, der je die „Triple Crown“ des Motorsports gewann, würde einen zusätzlichen WM-Titel erhalten. Die Neuberechnung gibt ihm die Saison 1964, in der er damals knapp gegen John Surtees verlor.

Niki Lauda – 3 / 3

Niki Lauda
cristiano barni / Shutterstock.com

Laudas drei Titel bleiben unverändert, doch seine außergewöhnliche Beständigkeit in den 1970er-Jahren hätte ihm nach dem heutigen Schema sogar drei Titel in Folge beschert – ein Beweis für seine unerschütterliche Stärke.

Jackie Stewart – 3 / 3

Jackie Stewart
Sarnia / Shutterstock.com

Der „Flying Scot“ behält seine drei Weltmeisterschaften. Seine Dominanz in den späten 1960ern und frühen 1970ern bleibt auch mit modernen Punkten ein Sinnbild sportlicher Perfektion.

Max Verstappen – 4 / 4

Max Verstappen
cristiano barni / Shutterstock.com

Der Niederländer würde seine vier aufeinanderfolgenden Titel (2021–2024) behalten. Seine Dominanz mit Red Bull passt perfekt in jedes Punktesystem – ein klares Zeichen seiner modernen Überlegenheit.

Sebastian Vettel – 4 / 4

Sebastian Vettel
cristiano barni / Shutterstock.com

Vettels vier Titel in Serie mit Red Bull (2010–2013) bleiben unverändert. Das heutige Punktesystem spiegelt seine damalige Dominanz exakt wider – eine Ära, die bis heute nachhallt.

Juan Manuel Fangio – 5 / 5

Juan Manuel Fangio after winning a race
Harry Pot / Anefo, CC0, via Wikimedia Commons

Der große Argentinier bleibt unantastbar. Seine fünf Weltmeisterschaften, errungen mit vier verschiedenen Teams, zeigen, dass Fangios Präzision und Kontrolle über Jahrzehnte hinweg unerreicht bleiben.

Michael Schumacher – 7 (ohne 1997-Disqualifikation) / 7

Michael Schumacher
cristiano barni / Shutterstock.com

Schumachers Rekord von sieben Titeln bleibt offiziell bestehen, obwohl er nach heutiger Berechnung 1994 gegen Damon Hill verloren hätte. In reinen Punkten hätte er 1997 Jacques Villeneuve geschlagen – doch seine Disqualifikation bleibt bestehen.

Alain Prost – 7 / 4

Alain Prost
A.RICARDO / Shutterstock.com

Der große Gewinner dieser Neuberechnung: Prost würde von vier auf sieben Weltmeisterschaften steigen. Er hätte die Titel 1983, 1984 und 1988 zusätzlich gewonnen und stünde damit gleichauf mit Schumacher und Hamilton.

Lewis Hamilton – 7 / 7

Lewis Hamilton
Michael Potts F1 / Shutterstock.com

Hamiltons Bilanz bleibt makellos. Seine sieben Weltmeisterschaften würden auch im Jahr 2025 exakt gleich ausfallen – ein Zeichen seiner unglaublichen Konstanz, Geschwindigkeit und Ausdauer in der Hybrid-Ära.

Rasmus Kristensen

Rasmus Kristensen ist ein leidenschaftlicher Content Creator bei Lente Desportiva und berichtet über Fußball, Formel 1 und Rugby. Obwohl er noch wenig Branchenerfahrung hat, sorgt er bereits für Aufsehen mit frischen Perspektiven und prägnanten Analysen. Er gilt als aufstrebende Stimme im Sportjournalismus.