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BWF China Masters: Alle Herreneinzel-Sieger (2005–2024)

Die BWF China Masters zählen zu den prestigeträchtigsten Badmintonturnieren Asiens und präsentieren Jahr für Jahr die besten Talente der Welt. Seit ihrer Einführung im Jahr 2005 haben sie sich sowohl als Bühne für Legenden als auch als Sprungbrett für aufstrebende Stars etabliert. Im Laufe der Jahre hat das Turnier epische Duelle, ikonische Rivalitäten und die Krönung von Champions hervorgebracht, die ganze Epochen geprägt haben.

Mit einem Preisgeld von inzwischen 1.000.000 US-Dollar und wertvollen Weltranglistenpunkten locken die China Masters regelmäßig die größten Namen des Sports an. Von Chinas früher Dominanz mit Lin Dan und Chen Long bis hin zur Rückkehr Japans durch Kento Momota und Kodai Naraoka hat das Event die globale Geschichte des Badmintons entscheidend geprägt.

Das Turnier, das jährlich ausgetragen wird (mit Ausnahme der Pandemie-Jahre 2020–2022), hat sich von seinen Ursprüngen als Fuzhou China Open zu einem Super 750 Event der BWF World Tour entwickelt. Die Bühne in Shenzhen ist heute gleichbedeutend mit historischen Leistungen und unvergesslichen Momenten.

In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Sieger im Herreneinzel von 2005 bis 2024 – jedes Jahr, jeder Champion und die Geschichte hinter ihrem Triumph.

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2005 – Lin Dan

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Tksteven, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons

Die erste Ausgabe der China Masters im Jahr 2005 wurde sofort von einer Legende geprägt: Lin Dan. Damals bereits als „Super Dan“ bekannt, zeigte er seine überragende Technik und physischen Fähigkeiten auf heimischem Boden. Sein Sieg unterstrich nicht nur seine Dominanz in dieser Ära, sondern auch Chinas Rolle als stärkste Badminton-Nation. Mit kraftvollen Schmetterbällen und präzisem Netzspiel ließ er seinen Gegnern kaum Chancen. Für Lin war dies ein weiterer Schritt auf dem Weg zu seiner langen Liste internationaler Titel. Der Triumph in Fuzhou diente auch als Motivation für jüngere chinesische Spieler. Sein Erfolg markierte den Beginn einer Turniergeschichte, die eng mit seinem Namen verbunden bleibt.

2006 – Chen Jin

Chen Jin
Mayeres, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Ein Jahr später konnte sich Chen Jin in die Siegerliste eintragen. Als aufstrebender Star im chinesischen Herreneinzel nutzte er das Turnier, um seinen Durchbruch auf höchstem Niveau zu markieren. Sein Sieg zeigte, dass China über eine bemerkenswerte Tiefe an Talenten verfügte. Chen Jin überzeugte durch defensive Stärke und taktische Intelligenz. Mit diesem Titel sicherte er sich wichtige Weltranglistenpunkte und gewann Selbstvertrauen für kommende Großereignisse. Er trug dazu bei, Chinas Dominanz weiter auszubauen und den Druck auf internationale Rivalen zu erhöhen. Für viele Fans war dies der Moment, in dem Chen Jin sich als ernsthafter Anwärter auf große Titel etablierte.

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2007 – Lin Dan

Lin Dan (2007)
Wikimedia Commons

2007 kehrte Lin Dan zurück und bewies erneut seine Klasse. Sein zweiter Titel bei den China Masters bestätigte seine Rolle als unangefochtener Superstar. In dieser Phase seiner Karriere schien er nahezu unschlagbar, sowohl physisch als auch mental. Er dominierte seine Gegner mit explosiver Athletik und taktischem Gespür. Dieser Sieg stärkte seinen Ruf als Gesicht des Badmintonsports. Für die chinesischen Fans war es ein besonderer Moment, ihren Helden auf heimischem Boden triumphieren zu sehen. Lin Dan nutzte den Titel, um seine Vormachtstellung weiter auszubauen und sein Vermächtnis zu festigen. Es war ein klarer Hinweis, dass er noch viele Jahre das Tempo vorgeben würde.

2008 – Sony Dwi Kuncoro

Sony Dwi Kuncoro
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2008 erlebten die China Masters eine kleine Sensation. Sony Dwi Kuncoro aus Indonesien durchbrach Chinas Siegesserie. Mit beeindruckender Beweglichkeit und starkem Offensivspiel setzte er sich gegen die Lokalmatadoren durch. Sein Triumph war ein Symbol für Indonesiens stolze Badminton-Tradition. Es zeigte, dass auch auf chinesischem Boden ausländische Spieler bestehen konnten. Sony bewies Nervenstärke in entscheidenden Momenten und belohnte sich mit einem der größten Titel seiner Karriere. Der Sieg stärkte Indonesiens Stellung als eines der wenigen Länder, die Chinas Dominanz herausfordern konnten. Für die Turniergeschichte war dies ein bemerkenswerter Wendepunkt.

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2009 – Lin Dan

Lin Dan 2009
Attribution: Nardisoero, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Lin Dan schlug 2009 eindrucksvoll zurück. Mit seinem dritten Titel stellte er klar, dass die China Masters sein Turnier waren. Er spielte mit gewohnter Souveränität und einer Mischung aus Angriffskraft und Eleganz. Sein Sieg bekräftigte seinen Status als einer der größten Spieler aller Zeiten. Auf heimischem Boden schien er nahezu unantastbar. Mit diesem Titel schrieb er weiter an seiner einzigartigen Erfolgsgeschichte. Für das chinesische Publikum war es ein Fest, den Nationalhelden erneut feiern zu dürfen. Die Rivalen wussten, dass ein Sieg gegen Lin Dan eine der schwierigsten Aufgaben im Badminton war.

2010 – Lin Dan

Lin Dan 2010
Shutterstock.com

Auch 2010 triumphierte Lin Dan erneut und baute seine Titelserie weiter aus. Mit diesem vierten Erfolg bei den China Masters zeigte er, dass seine Dominanz ungebrochen war. Sein Spiel war von enormer Präzision und taktischer Intelligenz geprägt. Jeder Ballwechsel wirkte wie ein Meisterwerk der Kontrolle und Technik. Dieser Sieg war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu weiteren internationalen Erfolgen, darunter Weltmeisterschaften und Olympische Spiele. Die China Masters entwickelten sich immer mehr zu „Lin Dans Turnier“.

2011 – Chen Long

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Ian Patterson, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

2011 trat Chen Long ins Rampenlicht und gewann seinen ersten China-Masters-Titel. Als Lin Dans designierter Nachfolger zeigte er, dass er bereit war, die Verantwortung zu übernehmen. Sein Sieg markierte den Beginn einer neuen Ära im chinesischen Herreneinzel. Chen Long überzeugte mit seiner Athletik, Geduld und seiner Fähigkeit, Matches taktisch zu kontrollieren. Für viele war dieser Titel der Auftakt zu seiner späteren Rolle als Weltmeister und Olympiasieger. Der Sieg stärkte zudem Chinas unangefochtene Stellung im Badminton.

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2012 – Chen Long

Chen Long
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Ein Jahr später bestätigte Chen Long seinen Aufstieg mit einem zweiten Sieg in Folge. Mit wachsender Reife und Selbstvertrauen dominierte er das Turnier. Seine Fähigkeit, lange Ballwechsel für sich zu entscheiden, war ein entscheidender Faktor. Der Titel zementierte seinen Status als einer der besten Spieler der Welt. Für Chen war dies ein weiterer Schritt hin zu seiner späteren Karriere als dauerhafter Rivale von Lin Dan. Für China bedeutete es die Sicherheit, auch in Zukunft im Herreneinzel an der Spitze zu bleiben.

2013 – Wang Zhengming

Wang Zhengming
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2013 sorgte Wang Zhengming für eine kleine Überraschung. In einem Feld voller Favoriten gelang es ihm, sich durchzusetzen und den Titel zu holen. Sein Sieg war ein Höhepunkt seiner Karriere und ein Beweis für die Breite des chinesischen Kaders. Mit aggressivem Spiel und einer mutigen Taktik erkämpfte er sich den Titel. Für viele Fans war es ein erfreulicher Moment, einen neuen Namen ganz oben zu sehen. Auch wenn Wang Zhengming international nicht an die Erfolge von Lin Dan oder Chen Long anknüpfen konnte, bleibt sein Sieg bei den China Masters ein besonderer Moment.

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2014 – Lin Dan

Lin Dan 2014
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2014 kehrte Lin Dan zurück und gewann erneut die China Masters. Dieser fünfte Titel zeigte, dass er auch im Spätstadium seiner Karriere noch immer zur absoluten Spitze gehörte. Mit seiner Erfahrung und seinem unerschütterlichen Selbstvertrauen kontrollierte er das Feld. Sein Sieg war ein emotionaler Moment für Fans, die ihn bereits als lebende Legende feierten. Für Lin selbst war es ein weiterer Beweis, dass er auch nach Jahren der Dominanz nichts an Qualität eingebüßt hatte.

2015 – Wang Zhengming

Wang Zhengming
BadmintonPhotos / Redaktion

2015 war erneut das Jahr von Wang Zhengming, der sich seinen zweiten China-Masters-Titel sichern konnte. Mit starken Leistungen und einer entschlossenen Mentalität setzte er sich gegen ein schwieriges Teilnehmerfeld durch. Sein Sieg bestätigte, dass er kein One-Hit-Wonder war, sondern auf höchstem Niveau mithalten konnte. Für China war es eine weitere Bestätigung der Breite ihres Talents im Herreneinzel. Auch wenn Wang nicht die globale Ausstrahlung von Lin Dan oder Chen Long erreichte, bleibt dieser Erfolg ein besonderer Höhepunkt seiner Laufbahn.

2016 – Lin Dan

Lin Dan 2015
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2016 schrieb Lin Dan erneut Geschichte, indem er seinen sechsten China-Masters-Titel gewann. Kaum ein anderer Spieler hatte je eine solche Erfolgsserie bei einem Turnier vorzuweisen. Er zeigte einmal mehr, dass er auch im höheren Alter noch immer zu den Besten gehörte. Mit seiner Erfahrung und seinem unvergleichlichen Spielverständnis dominierte er die Matches. Sein Sieg war ein weiteres Kapitel in einer Karriere, die von Superlativen geprägt ist. Für viele gilt Lin Dan bis heute als der größte Spieler aller Zeiten – die China Masters sind ein wichtiger Teil dieses Vermächtnisses.

2017 – Tian Houwei

Tian Houwei
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2017 gelang Tian Houwei ein bemerkenswerter Erfolg. Er nutzte die Chance, die sich durch die Rotation im chinesischen Kader ergab, und holte den Titel. Mit solidem Defensivspiel und kluger Taktik kämpfte er sich bis an die Spitze. Sein Sieg zeigte, wie tief das Niveau im chinesischen Badminton ist. Für Tian Houwei war es der größte Erfolg seiner Karriere. Auch wenn er international nicht dieselbe Strahlkraft entwickelte wie Lin Dan oder Chen Long, bleibt sein Triumph bei den China Masters ein Highlight.

2018 – Kento Momota

Kento Momota
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2018 begann eine neue Ära: Kento Momota aus Japan gewann die China Masters. Nach seiner Rückkehr auf die internationale Bühne dominierte er mit unglaublicher Konstanz. Sein Sieg war ein Symbol für Japans Aufstieg im Badminton. Momotas präzises, taktisch brillantes Spiel machte ihn nahezu unantastbar. Der Titel in China war einer der Grundsteine für seine Zeit als Weltranglistenerster. Für die Fans war es eine Abwechslung, einen Nicht-Chinesen triumphieren zu sehen. Für Momota selbst war es ein Schlüsselmoment in seiner Karriere.

2019 – Kento Momota

Kento Momota
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Ein Jahr später wiederholte Kento Momota seinen Triumph und verteidigte seinen Titel erfolgreich. Damit bewies er, dass sein Erfolg 2018 kein Zufall gewesen war. Er dominierte erneut mit seiner ruhigen, kontrollierten Spielweise. Momota etablierte sich endgültig als der beste Spieler der Welt. Der Doppelsieg in China war ein Beweis seiner außergewöhnlichen Konstanz. Für Japan war dies ein historischer Moment, da sie nun regelmäßig Titel gegen die chinesische Übermacht gewinnen konnten.

2023 – Kodai Naraoka

Kodai Naraoka
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Nach der pandemiebedingten Pause meldete sich das Turnier 2023 zurück – und Kodai Naraoka sorgte für Schlagzeilen. Mit unermüdlicher Energie und taktischer Reife erkämpfte er sich den Titel. Sein Sieg symbolisierte den Aufstieg einer neuen Generation japanischer Spieler. Naraoka setzte sich in engen Matches durch und bewies seine mentale Stärke. Für ihn war es ein Durchbruch auf der ganz großen Bühne. Sein Erfolg markierte Japans anhaltende Präsenz an der Weltspitze des Badmintons.

2024 – Anders Antonsen

Anders Antonsen
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2024 schrieb Anders Antonsen Geschichte: Als erster europäischer Sieger seit der Einführung des Turniers gewann er die China Masters. Mit mutigem Angriffsspiel und einer herausragenden Turnierleistung setzte er sich gegen die asiatische Konkurrenz durch. Sein Sieg war ein Meilenstein für Dänemark und Europa, die damit ihre Bedeutung im Badminton unterstrichen. Für Antonsen war es einer der größten Titel seiner Karriere. Er bewies, dass auch europäische Spieler auf asiatischem Boden bestehen können. Dieser Triumph machte ihn zu einem der Gesichter des modernen Badmintons.