Ein Wochenende voller Überraschungen: Europas Spitzenmannschaften verlieren an Boden
Der 3:0-Sieg von Arsenal über Tottenham gehörte ganz Eberechi Eze, dessen Auftritt wie einer jener seltenen Momente wirkte, die ein Titelrennen verändern können.
Spurs-Fans hatten im Sommer noch gehofft, dass er zu ihnen wechseln würde; stattdessen mussten sie mitansehen, wie er das Derby aus Arsenals rechter Mittelfeldposition heraus dirigierte.
Da Martin Ødegaard weiterhin verletzt fehlte, übernahm Eze früh die Kontrolle – mit einem feinen, gechippten Pass auf Declan Rice setzte er direkt ein Zeichen und wurde im Laufe des Spiels immer durchschlagender.
Seine Treffer kurz vor und nach der Halbzeitpause brachten Arsenal uneinholbar in Führung, und beim Schlusspfiff bewegte er sich selbstbewusst zwischen den Linien, als würde er das Spielgeschehen vollkommen beherrschen.
Lesen Sie auch: Conor McGregor unterzieht sich einer psychedelischen Behandlung in Mexiko.
Olise setzt seinen Aufstieg in Deutschland fort
Einen Tag zuvor zeigte Michael Olise eine ähnlich entscheidende Leistung in Bayern. Der FC Bayern München lag gegen den SC Freiburg nach 20 Minuten bereits mit zwei Toren zurück, doch Olise riss das Spiel nahezu im Alleingang an sich.
Er bereitete den Anschlusstreffer vor, glich mit einem wuchtigen Schuss aus, schlug die Ecke, die Dayot Upamecano volley verwandelte, dribbelte durch Freiburgs Abwehr, um eine weitere Großchance zu kreieren, und krönte das Comeback schließlich mit einem Solotor.
Mit bereits über 20 Torbeteiligungen in dieser Saison ist er schnell zu einem der einflussreichsten Spieler des FC Bayern geworden – und sein bevorstehendes Champions-League-Duell mit Eze sorgt für zusätzliche Spannung.
Dunkle Wolken über den Topklubs
Liverpools Krise verschärfte sich mit einer kraftlosen Niederlage gegen Nottingham Forest – der bereits sechsten in der Liga. Die Anspannung an der Anfield Road war unübersehbar, und Kapitän Virgil van Dijk brachte es unverblümt auf den Punkt: „Im Moment ist es ein Chaos – das ist einfach Fakt.“
Lesen Sie auch: Verliert Arne Slot die Kontrolle über die Mannschaft? Der Einbruch von Liverpool schürt Ängste um seinen Job.
Eine Mannschaft, die einst durch Organisation und Intensität glänzte, wirkt nun verunsichert und ideenlos.
Auch Manchester City hatte beim Auswärtsspiel in Newcastle mit eigenen Problemen zu kämpfen. Phil Foden, der um Einsatzzeit im immer stärker besetzten Mittelfeld der englischen Nationalmannschaft kämpft, vergab mehrere Großchancen womöglich ein Aspekt, den Thomas Tuchel bei seinen Nominierungen im Hinterkopf behalten wird, während Jude Bellingham und Morgan Rogers weiterhin glänzen.
In ganz Europa: Favoriten schwächeln oder blühen auf
Der FC Barcelona feierte seine Rückkehr ins Camp Nou – teilweise wiedereröffnet nach über zwei Jahren Renovierung – mit einem 4:0-Sieg gegen Athletic Bilbao. Die Vorstellung versprühte Aufbruchsstimmung, und Robert Lewandowskis Aussage, das Team fühle sich „zu Hause ein wenig stärker“, fasste die Atmosphäre treffend zusammen.
In der Serie A erlebte Hakan Çalhanoğlu einen bitteren Abend: Inters Hoffnung auf eine Derby-Rettung zerschlug sich, als sein später Elfmeter in der 0:1-Niederlage gegen den AC Mailand gehalten wurde. Napoli hingegen präsentierte eine erfreulichere Geschichte: Antonio Conte stellte auf sein bewährtes 3-4-3-System um und sah beim 3:1-Erfolg gegen Atalanta sofort mehr Tempo, Breite und Spielkontrolle – Spekulationen über interne Spannungen wurden damit vorerst ausgebremst.
Lesen Sie auch: Team Danmark stoppt Zusammenarbeit mit Taekwondo-Verband wegen Vertrauensproblemen
Borussia Dortmunds altbekannte Probleme tauchten erneut auf, als man eine 2:0-Führung aus der Hand gab und in der Nachspielzeit den Ausgleich gegen den VfB Stuttgart kassierte. Die ambitionierten Saisonziele scheinen sich bereits auf die bloße Qualifikation für die Champions League zu reduzieren – von einem Titelkampf mit Bayern ganz zu schweigen.
In den Niederlanden verspielte Robin van Persies Feyenoord eine späte Führung gegen NEC Nijmegen – ein ernüchterndes Ende eines Spiels, das mit großer Hoffnung begann, nachdem der Trainer erstmals seinen jugendlichen Sohn Shaqueel im Profikader berufen hatte.
Und in Frankreich feierte Paul Pogba nach 811 Tagen Abwesenheit sein emotionales Comeback für die AS Monaco. Sein kurzer Einsatz bei der 1:4-Niederlage gegen Stade Rennes war weniger bedeutsam als die Tatsache, dass er endlich wieder auf dem Platz stand.
Quellen: Reuters, BBC, AP.
Lesen Sie auch: Pogba kehrt nach 811 Tagen zurück: Sehen Sie sich hier die Höhepunkte seines Spiels an.
Lesen Sie auch: Cole Palmer fällt nach unerwarteter Verletzung zu Hause aus
