Gianni Infantino entschuldigt sich bei Lionel Scaloni nach einem Fauxpas beim Pokalprotokoll
Der Umgang mit dem WM-Pokal unterliegt normalerweise einem strengen FIFA-Protokoll, das den Kontakt auf ehemalige Weltmeister und ausgewählte Offizielle beschränkt. Diese Regel soll die Symbolkraft und Integrität der Trophäe wahren, führt jedoch gelegentlich zu Verwirrung – besonders bei großen, schnell ablaufenden Veranstaltungen.
Wie The Independent berichtet, kam es erneut zu solcher Verwirrung im Kennedy Center, als das Veranstaltungspersonal Lionel Scaloni anwies, weiße Handschuhe zu tragen, bevor er den Pokal auf die Bühne bringen durfte. Scaloni zögerte kurz, offenbar unsicher, ob die Anweisung ernst gemeint war, entschied sich dann aber, ihr Folge zu leisten. Zuschauer, die bereits seit einer Stunde musikalische Auftritte und die schnellen Witze von Kevin Hart verfolgten, bemerkten das kurze Zögern in der Übertragung.
Die eigentliche Auslosung sollte erst in knapp zwei Stunden beginnen, wodurch dieser ungewöhnliche Moment länger im Raum stand als geplant.
Infantinos öffentliche Entschuldigung
Infantino äußerte sich später direkt zu dem Vorfall und räumte ein, dass Scaloni niemals wie ein gewöhnlicher Gast hätte behandelt werden dürfen. Schließlich war er es, der Argentinien 2022 in Katar zum WM-Titel geführt hatte – und somit zu den wenigen Menschen weltweit gehört, die den Pokal ohne Einschränkungen berühren dürfen.
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„Ich muss mich bei Lionel Scaloni für das Geschehene entschuldigen … Es tut mir sehr leid. Im Namen der FIFA bitte ich dich um Entschuldigung“, sagte Infantino. Er fügte scherzhaft hinzu, der Trainer sehe „jeden Tag jünger aus“, was möglicherweise zur Verwechslung beigetragen habe.
Scaloni wurde daraufhin eingeladen, den Pokal noch einmal zu präsentieren – diesmal ohne Handschuhe und mit einem Publikum, das nun wusste, wen es vor sich hatte.
Im Anschluss nahm Scaloni die Situation mit Humor und meinte, er glaube, das Personal habe ihn während der Generalprobe am Vorabend einfach „mit jemand anderem verwechselt“.
Der Blick nach Nordamerika
Auch wenn die Zeremonie aus den falschen Gründen für Schlagzeilen sorgte, wurde Argentiniens Weg zur Titelverteidigung klarer. Die Auslosung der Gruppenphase ergab, dass sie im kommenden Sommer in den USA, Kanada und Mexiko auf Algerien, Österreich und Jordanien treffen werden.
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Scaloni erklärte gegenüber der Presse, die Gruppe könne sich als wettbewerbsfähiger erweisen, als sie zunächst erscheine. Österreich, so betonte er, habe eine starke Qualifikationsrunde hinter sich. Algeriens Tempo und körperliche Präsenz machten sie zu einem ständigen Risiko. Und Jordanien, so fügte er hinzu, „hat sich seinen Platz verdient“ – nach einer beeindruckenden Qualifikation, die viele Analysten überrascht habe.
Er deutete auch an, dass sich der Kader weiterentwickeln werde. Argentinien plane, weiterhin junge Spieler einzubinden, um die Intensität über das gesamte Turnier hinweg hochzuhalten.
Als zweitplatzierte Mannschaft der Weltrangliste wird Argentinien seine Titelverteidigung am 16. Juni gegen Algerien in Kansas City beginnen, gefolgt von Österreich am 22. Juni und Jordanien am 28. Juni.
Ein kleiner Fauxpas rund um den Pokal mag die Zeremonie kurz gestört haben, doch am großen Bild ändert sich nichts: Scaloni und sein Team reisen als Titelverteidiger nach Nordamerika – mit hohen Erwartungen, unter genauer Beobachtung und mit der Last eines fußballverrückten Landes auf den Schultern.
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Quellen: The Independent, GIVEMESPORT
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