Da er bei Napoli erfolgreich ist, stellt McTominay die Spekulationen über einen Abschied von Manchester United in Frage
Scott McTominays Wiederaufleben in Italien hat nicht nur seine eigene Karriere neu belebt, sondern auch eine altbekannte Debatte rund um Manchester United neu entfacht. Mit seinem wachsenden Einfluss beim SSC Neapel stellt sich für viele Fans erneut die Frage: Warum scheinen manche Spieler erst nach ihrem Abschied von Old Trafford wirklich aufzublühen?
Seit seiner Ankunft in Neapel im August 2024 übernimmt McTominay eine deutlich veränderte Rolle. Unter Antonio Conte erhält er mehr Freiheiten, sich ins Offensivspiel einzuschalten – eine taktische Umstellung, die sowohl seinen Einfluss auf die Spiele als auch die öffentliche Wahrnehmung verändert hat.
Die Ergebnisse sprechen für sich. McTominay erzielte 19 Tore in 58 Einsätzen für Neapel und half dem Verein, den zweiten Scudetto innerhalb von drei Jahren zu gewinnen. In seiner ersten Saison in Italien wurde er zum Spieler der Saison gewählt – eine Anerkennung, die ihm in England nur selten zuteil wurde.
Dieser Unterschied hat Vergleiche mit seiner Zeit bei Manchester United ausgelöst. McTominay ist nicht der einzige ehemalige United-Spieler, der in diesem Zusammenhang Beachtung findet: Auch Rasmus Højlund, Marcus Rashford und Antony haben abseits des Klubs erfolgreiche Phasen erlebt. Für viele Fans bestätigt das die Annahme, dass ein Wechsel weg von United verborgene Potenziale freisetzen kann.
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McTominay selbst sieht das anders.
In einem Interview mit Kate Scott bei CBS Sports wies er die Vorstellung zurück, dass Manchester United die Schuld trage.
„Das ist einfach eine zu bequeme Ausrede, zu sagen: Sie haben Man United verlassen und plötzlich läuft es“, sagte er.
Er verwies auf seine letzte Saison in Old Trafford als Beleg dafür, dass seine Entwicklung bereits im Gange war. „In meinem letzten Jahr war ich gut, habe zehn Tore erzielt und einen Titel gewonnen“, erklärte McTominay. Über Rashford sagte er: „Marcus ist ein Top-Spieler, und das war er schon immer... er ist eine Klublegende und hat unglaublich viele Tore für Manchester United geschossen.“
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Anstatt strukturelle Defizite zu kritisieren, betonte McTominay den hohen Erwartungsdruck, der mit dem Spielen bei United einhergeht. Schlechte Form werde dort unter dem ständigen öffentlichen Fokus schnell überhöht und entwickle sich oft zu einem größeren Narrativ, dem man nur schwer entkommen könne. Diese Einschätzung widerspricht der gängigen Fanmeinung, spiegelt aber die Realität wider, wie sie Spieler in Spitzenklubs erleben.
Er stellte auch klar, dass United seinen Spielern herausragende Bedingungen bietet – von Trainingsanlagen über Ernährung bis hin zur Vorbereitung. „Alles ist da, um erfolgreich zu sein“, sagte er und betonte zugleich, dass man sich Chancen trotzdem verdienen müsse. Als positives Beispiel nannte er Kapitän Bruno Fernandes, der den hohen Anforderungen regelmäßig gerecht werde.
Aus seiner Sicht liegt der Unterschied nach dem Verlassen des Vereins weniger im Umfeld als vielmehr im Spielrhythmus. „Der Mythos, dass sie den Klub verlassen und plötzlich bessere Spieler sind, hängt vor allem mit Selbstvertrauen zusammen“, erklärte er und führte aus, dass regelmäßige Einsätze das Selbstbild und die Leistungen eines Spielers stark beeinflussen können.
Für McTominay ist dieses Selbstvertrauen nun in Neapel angekommen. Doch er vermeidet es, seine Geschichte als Flucht zu deuten – vielmehr als eine Fortsetzung, der endlich Raum zur Entfaltung gegeben wurde.
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Quelle: CBS Sports
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