Fußball

Arsenal entkommt Goodison Park, nachdem VAR Everton einen Elfmeter in der Nachspielzeit verweigert

Der Moment, der Evertons Abend entschied, kam leise: eine kurze Pause, eine Geste des Schiedsrichters und kein Eingreifen des VAR. Bis zum Schlusspfiff hatte diese Entscheidung Arsenals knappen Auswärtssieg in Merseyside geprägt.

Der 1:0-Sieg brachte Arsenal zurück an die Tabellenspitze der Premier League, doch die Leistung gab wenig Anlass zur Zuversicht. Die Gäste waren zwar gut organisiert und diszipliniert, spielten aber keineswegs überzeugend und überstanden in der zweiten Halbzeit eine brenzlige Situation, die den Titelkampf leicht hätte beeinflussen können.

Ein Tor, dann nur noch Druck

Das einzige Tor des Abends fiel Mitte der ersten Halbzeit, als Jake O’Brien ein Handspiel nach einer Ecke von Declan Rice vorgeworfen wurde. Viktor Gyökeres trat an und verwandelte sicher ein seltener, aber entscheidender Moment für einen Stürmer, der seit seinem Wechsel von Sporting noch nach Konstanz sucht.

Doch dieser Vorsprung führte nicht zu Kontrolle. Arsenal tat sich schwer, aus dem Spiel heraus Chancen zu kreieren, und war über weite Strecken mit Verteidigen beschäftigt ein Muster, das in dieser Saison bereits mehrfach aufgetreten ist. Da Manchester City wieder an Fahrt aufzunehmen scheint, könnten solche knappen Siege künftig nicht mehr reichen.

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Evertons Proteste verhallen

Goodison Park tobte in der 58. Minute, als Thierno Barry im Strafraum unter Druck von William Saliba zu Boden ging, während er einem freien Ball nachsetzte. Schiedsrichter Samuel Barrott winkte sofort ab, und nach einer kurzen Überprüfung bestätigte der VAR die Entscheidung auf dem Platz.

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Das Premier League Match Centre erklärte die Entscheidung später auf X (ehemals Twitter) so: „Die Entscheidung des Schiedsrichters, Everton keinen Elfmeter zu geben, wurde vom VAR überprüft und bestätigt der Kontakt von Saliba an Barry wurde nicht als ausreichend für einen Strafstoß bewertet.“

Diese Erklärung trug wenig zur Beruhigung der Stimmung im Stadion bei, wo jede Wiederholung auf der Großbildleinwand mit lautem Pfeifkonzert quittiert wurde.

Ex-Schiedsrichter stärkt den Offiziellen den Rücken

Keith Hackett, ehemaliger Chef der PGMOL, stellte sich hinter die Unparteiischen und verwies darauf, dass Saliba klar versucht habe, den Ball zu spielen, und nicht seinen Gegenspieler zu behindern. Gegenüber Football Insider sagte Hackett:

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„Fußball ist ein Kontaktsport, und ich kann vollkommen nachvollziehen, warum kein Elfmeter gegeben wurde. Der Ball ist da, und genau den wollte der Arsenal-Spieler spielen. Für mich ist das kein Elfmeter.“

Hackett fügte hinzu, dass solche Szenen oft Auslegungssache seien besonders dann, wenn Verteidiger ernsthaft versuchen, Gefahr zu klären. Ein Regelbereich, der weiterhin Anlass zu Diskussionen in der Liga gibt.

Moyes sichtlich verärgert

David Moyes zeigte sich nach dem Schlusspfiff deutlich frustriert, suchte zunächst das Gespräch mit den Schiedsrichtern, bevor er sich den Medien stellte. Auf die Entscheidung angesprochen, sagte der Everton-Trainer gegenüber Sky Sports nur:

„Ich würde es Ihnen gerne sagen, aber dann müsste ich wohl mit einer Strafe rechnen“, meinte Moyes. „Ihr bei Sky müsstet einen Weg finden, mit den Schiedsrichtern zu sprechen oder hört auf, mich danach zu fragen.“

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Später in der Sendung Match of the Day stellte er die Entscheidungsbegründung infrage. „Ich glaube, sie sagten, es sei ein unbedeutender Kontakt gewesen. Na gut dann schauen wir uns mal ein paar andere Szenen an und sehen, ob sie da auch so entscheiden… Heute Abend waren die Entscheidungen jedenfalls nicht auf unserer Seite.“

Everton bleibt mit 24 Punkten aus 17 Spielen im Tabellenmittelfeld. Arsenal hingegen steht nun bei 39 Punkten vielleicht erleichtert, aber auch im Bewusstsein, dass Leistungen wie diese kaum Spielraum für Fehler lassen, je enger die Saison wird.

Quellen: Premier League Match Centre, Football Insider, Sky Sports, Match of the Day

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Oliver Obel

Ich bin ein leidenschaftlicher Sport-Content-Creator mit klarem Fokus auf Fußball. Für LenteDesportiva verfasse ich hochwertige Inhalte, die informieren, unterhalten und eine starke Verbindung zu Fußballfans auf der ganzen Welt schaffen. Meine Arbeit dreht sich um Spieler-Rankings, Transferanalysen und tiefgehende Reportagen, die den modernen Fußball beleuchten. Ich verbinde ein ausgeprägtes redaktionelles Gespür mit einem tiefen Verständnis für die Entwicklung des Spiels – immer mit dem Anspruch, Inhalte zu liefern, die sowohl Einsicht als auch Emotion vermitteln.