Sport

Ineos investierte Milliarden in den Sport und ließ Frauen außen vor

Eine Wand voller Erfolge mit einer auffälligen Lücke

Unter einer Treppe im Trainingszentrum von OGC Nice zeigt eine farbenfrohe Fotowand die sportliche Reichweite von Ineos. Fußballer von Manchester United und Nice, Fahrer des Teams Ineos Grenadiers, Segler und Formel Eins Piloten sind dort in Momenten des Erfolgs verewigt. Die Bilder stehen für die Vision von Sir Jim Ratcliffe, Gründer und Vorsitzender des Chemiekonzerns.

Laut öffentlich zugänglichen Zahlen, auf die sich The Athletic beruft, hat Ineos in den vergangenen acht Jahren mehr als 2,5 Milliarden Pfund in Sport investiert. Frauen Sport spielt in diesem Portfolio jedoch kaum eine Rolle.

Der radsportliche Einstieg, der nie erfolgte

According to The Athletic übernahm Ineos 2019 das Team Sky und damit eine der dominantesten Strukturen im Männer Radsport. Schon damals forderten mehrere Stimmen, darunter der frühere UCI Präsident Brian Cookson, den Aufbau eines Frauenteams. Dazu kam es nie.

Ein ehemaliger Profi sagte gegenüber The Athletic, diese Entscheidung sei kaum nachvollziehbar gewesen. Während Ineos zögerte, investierten Teams wie Visma Lease a Bike und Lidl Trek und prägen heute den Frauen Radsport.

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Mehrere Projektvorschläge für Frauen und Nachwuchsteams seien unbeantwortet geblieben, so Beteiligte. Ineos lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

Klare Prioritäten bei Manchester United

Nach dem Einstieg bei Manchester United machte Ratcliffe deutlich, wo der Fokus liegt. According to The Sunday Times sagte er 2024, „The men’s team make £800 million, the women’s team cost £10m.“

Gegenüber BBC Sport erklärte er später, die Männermannschaft sei das, was „the needle moves“. Die Klub Bilanzen zeigen, dass der Frauenbereich nur einen sehr kleinen Teil der Einnahmen ausmacht.

Der wirtschaftliche Trend, den Ineos ignoriert

According to Deloitte sollen die weltweiten Einnahmen im Frauen Spitzen Sport bis 2025 auf mindestens 2,35 Milliarden Dollar steigen. Das Beratungsunternehmen spricht von einem Wachstum, das die Erwartungen übertroffen habe, insbesondere im Fußball und Basketball.

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Christina Philippou, Sportökonomin an der University of Portsmouth, sagte laut The Athletic, Unternehmen riskierten langfristige Relevanzverluste, wenn sie nicht früh investieren. Wer jetzt zögere, überlasse den Markt anderen.

Rekorde gefeiert, Spitzenathletinnen übergangen

Ineos unterstützte öffentlich Eliud Kipchoges historischen Marathon unter zwei Stunden im Jahr 2019. Ratcliffe bezeichnete das Projekt damals als inspirierend.

Als die Olympiasiegerin Faith Kipyegon 2024 versuchte, als erste Frau die Meile unter vier Minuten zu laufen, war Ineos laut The Athletic nicht beteiligt. Das Projekt wurde stattdessen von Nike unterstützt.

Kleine Budgets und begrenzte Ambitionen

Bei den von Ineos unterstützten Vereinen Nice und Lausanne arbeiten die Frauen Teams mit vergleichsweise geringen Mitteln. According to französischen Medien, zitiert von The Athletic, kürzte Nice das Budget vor der Saison 2024, das Team entging dem Abstieg nur knapp.

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In der Schweiz spielt Lausanne außerhalb der höchsten Ligen. Der Journalist Florian Paccaud sagte gegenüber The Athletic, Ineos zeige kein echtes Interesse an einem nachhaltigen Aufbau eines erfolgreichen Frauen Teams.

Ein Muster, das sich durchzieht

Ineos erklärt, man unterstütze Athletinnen in verschiedenen Sportarten. Laut The Athletic gibt es jedoch keine von Frauen geführten Elite Teams im Sportportfolio des Unternehmens, während zentrale Entscheidungen von einer rein männlich besetzten Führungsebene getroffen werden.

Für Kritiker aus mehreren Sportarten ist das Problem nicht fehlende Gelegenheit, sondern wiederholtes Nicht Handeln. Ein ehemaliger Profi brachte es gegenüber The Athletic so auf den Punkt, Ineos habe jahrelang die Chance gehabt, voranzugehen, doch andere hätten diese Rolle übernommen.

Sources: The Athletic, BBC Sport, The Sunday Times, Deloitte

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