Gerwyn Price reagiert auf sein überraschendes Ausscheiden in der zweiten Runde nach einer deutlichen Niederlage
Gerwyn Price reiste nicht zum Alexandra Palace, um einfach nur mitzuspielen. Er kam mit der festen Erwartung, das Turnier zu gewinnen.
Nur wenige Tage später war seine WM-Kampagne bereits vorbei beendet durch ein kurzes, erbarmungsloses Match, das Wesley Plaisier den größten Moment seiner Karriere bescherte und allen vor Augen führte, wie schmal die Entscheidungsgrenzen auf der größten Bühne des Dartsports sein können.
Wenn Zahlen dich nicht retten
Price’ Leistung war kein Einbruch im klassischen Sinne. Sein Average von 95,83 Punkten hätte normalerweise ausgereicht, um die zweite Runde zu überstehen. Diesmal bedeutete er nichts.
Die Nummer 92 der Welt, Plaisier, war in den entscheidenden Momenten präziser. Er bestrafte verpasste Doppel, blieb unter Druck ruhig und traf ein 130er Finish, das beim Publikum im Ally Pally für große Reaktionen sorgte. Die Anzeigetafel sprach schnell Bände: ein klares 3:0, das einen der Turnierfavoriten fassungslos von der Bühne schickte.
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Sky Sports sprach vom größten Sieg in Plaisiers Karriere mit gutem Grund. Der Niederländer war zuvor nie über die erste Runde der Weltmeisterschaft hinausgekommen. Nun steht er in der Runde der letzten 32 und trifft dort mit reichlich Selbstvertrauen auf den Polen Krzysztof Ratajski.
Selbstvertrauen als Grundlage der Sensation
Der Kontrast zu Price’ Stimmung vor dem Turnier war auffällig. Nach seinem Auftaktsieg gegen Adam Gawlas machte der ehemalige Weltmeister seine Haltung deutlich:
„Ich gewinne, ehrlich ich verliere nicht. Niemand schlägt mich dieses Jahr.“
Er sprach auch über den Druck, der mit der Favoritenrolle einhergeht, und erklärte, dass er vor großen Turnieren seine Social-Media-Kanäle löscht, um fokussiert zu bleiben. Sein Selbstvertrauen, so sagte er, beruhe auf seinem Können, nicht auf äußerem Lärm.
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Diese Überzeugung verstärkte nur das Gefühl der Überraschung, als ihm das Spiel entglitt.
Respektvolle Niederlage
Price reagierte nach dem Match gefasst. In einem Instagram-Beitrag bedankte er sich für die Unterstützung und zollte seinem Gegner Anerkennung:
„Bin absolut enttäuscht. Ich hatte so viel Unterstützung das war unglaublich. Wesley war in den entscheidenden Momenten stark, aber ich war völlig von der Rolle, und das hat man gesehen. Viel Glück für ihn und alle, die noch im Turnier sind. Wir sehen uns 2026. Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr.“
Plaisier zeigte sich im Gespräch mit Sky Sports noch überwältigt von dem, was gerade geschehen war:
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„Ich kann es immer noch nicht glauben, ich bin überglücklich. Das ist, glaube ich, mein größter Sieg überhaupt.“
Später gab er zu, dass ihn die Nervosität das ganze Match über begleitet habe und dass er lediglich gehofft hatte, Price ein wenig fordern zu können, nicht ihn tatsächlich zu schlagen.
Ein weiteres Kapitel in einer unberechenbaren WM
Der Ausstieg von Price reiht sich ein in ein Turnier voller Überraschungen. Die Berichterstattung hob unter anderem hervor, dass David Munyua als erster Kenianer ein Match im Alexandra Palace gewinnen konnte, während Motomu Sakai mit seinem Walk-on einen der lautesten Beifallsstürme der Woche erhielt.
Auch einige frühere Favoriten sind bereits ausgeschieden. Der ehemalige Weltmeister Michael Smith und Chris Dobey mussten sich ebenfalls früh verabschieden ein weiterer Beleg dafür, dass ein großer Name wenig zählt, sobald die Lichter angehen.
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Für Price geht das Warten auf einen weiteren WM-Titel weiter. Für Plaisier hingegen hat ein souveräner Auftritt seine Karriere nachhaltig verändert.
Quellen: Sky Sports, Turnierveranstalter
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