Hier ist, was Jake Paul durch den Kampf gegen Anthony Joshua verdient hat
Der Boxkampf am Freitagabend drehte sich weniger um sportliche Spannung als um eine Demonstration dessen, wie moderner Boxsport heute an der Schnittstelle von Ruhm, Risiko und Geld funktioniert.
Jake Paul, der ehemalige YouTube-Star und mittlerweile Profiboxer, trat gegen den früheren Schwergewichts-Weltmeister Anthony Joshua an ein Duell, das trotz eines klaren Erfahrungsgefälles enorme Aufmerksamkeit auf sich zog. Das sportliche Ergebnis entsprach den Erwartungen. Das geschäftliche Resultat hingegen nicht.
Ein Erfahrungsunterschied mit entscheidender Wirkung
Paul ging mit rund fünf Jahren als Profi in den Kampf, während sein Gegner den Großteil des vergangenen Jahrzehnts an der Spitze der anspruchsvollsten Gewichtsklasse des Boxsports verbracht hat.
Über mehrere Runden hinweg setzte Paul fast ausschließlich auf Bewegung, umrundete den großen Ring und vermied den direkten Schlagabtausch, um Joshuas Schlagkraft auszuweichen. Es war eine Überlebensstrategie, die nahezu fehlerfrei funktionieren musste.
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Doch dieses Gleichgewicht brach in der Mitte der sechsten Runde zusammen. Joshua landete einen rechten Schlag, der den Kampf sofort beendete. Laut Berichten am Ring erlitt Paul dabei Kieferbrüche und musste nach dem Abbruch medizinisch versorgt werden.
Respekt aus unerwarteten Kreisen
Jake Paul bleibt eine polarisierende Figur im Boxsport, oft kritisiert für Kämpfe, die eher auf Unterhaltungswert als auf sportliche Relevanz setzen. Dennoch brachte ihm die Entscheidung, sich einem aktiven Ex-Weltmeister zu stellen, Anerkennung ein auch außerhalb der üblichen Box-Fangemeinde.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump gehörte laut Medienberichten zu jenen, die Paul öffentlich für seine Kampfbereitschaft lobten.
Diese Reaktionen spiegelten ein breiteres Verständnis für den Kontext wider: Paul war sich des physischen Risikos voll bewusst und nahm es trotzdem in Kauf.
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Eine Gage, die die Niederlage in den Schatten stellt
Wie Reuters und ESPN berichten, verdiente Paul mit diesem Kampf rund 92 Millionen US-Dollar die höchste Börse seiner bisherigen Karriere. Damit übertraf er seine bisherigen Einnahmen, einschließlich seines stark beworbenen Kampfes gegen Mike Tyson.
Das Ausmaß wird deutlicher, wenn man es herunterbricht: Paul stand etwas mehr als 16 Minuten im Ring, was ihm mehr als 15 Millionen Dollar pro Runde einbrachte ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Reichweite sportliche Ausgeglichenheit überstrahlen kann.
Auch Joshuas Gage war beträchtlich, doch laut Reuters dürfte der Ex-Champion mehr als die Hälfte seiner Einnahmen an Steuerbehörden in Großbritannien und den USA abtreten müssen aufgrund der Netflix-Übertragung des Events.
Was der Kampf letztlich gezeigt hat
Sportlich gesehen machte der Kampf deutlich, wie begrenzt die Chancen bei einem großen Erfahrungsunterschied auf höchstem Niveau sind. Finanziell offenbarte er hingegen eine ganz andere Realität.
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Paul verlor eindeutig. Doch in einer Ära, in der Aufmerksamkeit zu Einnahmen führt, war dieser Abend einer der lukrativsten seiner gesamten Boxkarriere.
Quellen: Reuters, ESPN, BoxingScene
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