Die FIA wird beim bevorstehenden Großen Preis von China eine entscheidende Aktualisierung der technischen Vorschriften umsetzen und ihre Maßnahmen gegen flexible Heckflügel weiter verschärfen. Dies geschieht als Reaktion auf Erkenntnisse, die beim Großen Preis von Australien gewonnen wurden.
Nach monatelanger Überwachung hat die FIA bestätigt, dass einige Teams Wege gefunden haben, die statischen Tests zu umgehen, um einen sogenannten „Mini-DRS“-Effekt auszunutzen. Diese Entdeckung folgt auf eine umfassende Analyse in Melbourne, bei der hochauflösende Kameras eindeutige Hinweise auf übermäßige Verformungen der Heckflügelkonstruktion lieferten.
Neue Technische Direktive tritt in China in Kraft
Ab dem Großen Preis von China wird eine aktualisierte Technische Direktive in Kraft treten, um diese unerwünschten Verformungen zu verhindern. Die bedeutendste Änderung betrifft Artikel 3.15.17, der den Spalt zwischen der Haupttragfläche und dem beweglichen Flügel regelt. Die FIA hat den maximal zulässigen Spalt unter Last drastisch reduziert:
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- Der neue Grenzwert beträgt 0,5 mm bei einer Belastung von 750 N, verglichen mit den bisherigen 2 mm.
- Dies entspricht einer 75%igen Reduzierung der Toleranz, wodurch kaum noch strukturelle Bewegung möglich ist.
Bislang galten statische Tests als ausreichend, um übermäßige Flexibilität zu erkennen. Doch mithilfe hochauflösender Kameras und fortschrittlicher Überwachungstechniken wurde deutlich, dass Teams Wege gefunden hatten, diese Kontrollen zu umgehen.
Auswirkungen auf die Performance
Die Verschärfung der Vorschriften folgt auf Daten des Großen Preises von Australien, die zeigen, dass Teams durch DRS einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil erzielten. Die durchschnittliche Geschwindigkeitszunahme durch den DRS-Effekt betrug 23 km/h, mit team-spezifischen Werten:
- Mercedes: +24 km/h
- McLaren & Red Bull: +23 km/h
- Ferrari: +22 km/h
Obwohl diese Zahlen auf ein relativ ausgeglichenes Feld hindeuten, bleibt die FIA entschlossen, künstliche Vorteile durch übermäßige Flügelverformung zu unterbinden.
Welche Teams trifft es am härtesten?
Im Gegensatz zu früheren Regeländerungen, die oft bestimmte Teams ins Visier nahmen, richtet sich diese Direktive gegen ein weit verbreitetes Problem, das mehrere Konstrukteure betrifft. Dennoch dürften einige Teams stärker betroffen sein als andere – insbesondere jene, die stark auf flexible aerodynamische Lösungen gesetzt haben.
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Mit dieser Verschärfung unterstreicht die FIA ihr Engagement für fairen Wettbewerb und stellt sicher, dass Leistungssteigerungen im Einklang mit dem Regelwerk erfolgen. Das Rennen in China wird der erste echte Test sein, um zu sehen, wie die Teams mit dieser strengeren Auslegung der Heckflügel-Vorschriften umgehen.