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Analyse: Wer sind die diesjährigen Favoriten auf den Gewinn der Champions League?

Der Bayern München zeigt sich in allen Wettbewerben außergewöhnlich stark und überträgt seine nationale Dominanz auch auf Europa mit einem nahezu perfekten Start. Der Sieg gegen den PSG verdeutlichte, wie komplett dieses Team ist: ein scharfes, flüssiges Offensivspiel von Anfang an und eine beeindruckende defensive Kontrolle, sobald die Partie unvorhersehbar wurde.

Selbst ohne den gesperrten Luis Díaz wirken sie aus allen Blickwinkeln gefährlich: Harry Kane, Serge Gnabry, Michael Olise und Díaz haben gemeinsam bereits 45 Tore und 19 Assists vorzuweisen. Und wenn man hinzufügt, dass Vincent Kompany bereit ist, vor »großen Spielen« personell zu rotieren, wirkt der Bayern frischer und ausgewogener als fast jedes andere Team im Wettbewerb.

Unterdessen nähert sich Arsenal unter Mikel Arteta weiter dem Elite‑Status an. Ihr jüngster Sieg gegen Slavia Prag verlängerte ihre ungeschlagene Serie auf zehn Partien, und mit acht aufeinanderfolgenden Spielen ohne Gegentor haben sie einen Vereinsrekord erreicht, der seit über einem Jahrhundert bestand.

Defensiv wirken sie stärker denn je in der Ära Arteta, und der Kader hat nun endlich die Tiefe, um dieses Niveau über eine lange Saison zu halten. Der einzige Vorbehalt: Sie haben in dieser Saison noch weder Liverpool noch Manchester City besiegt — ihr kommendes Aufeinandertreffen mit dem Bayern am 26. November wird den klarsten Hinweis darauf liefern, ob Arsenal wirklich zu Europas Spitze gehört.

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PSG: Anwärter oder noch zu unsicher?

Der PSG bleibt eine große Gefahr, obwohl seine derzeitige Verletzungslage eine Einschätzung erschwert. Laut Transfermarkt fehlen Désiré Doué, Achraf Hakimi und Ousmane Dembélé.

The Standard berichtet, dass Dembélé sich gut fühle im Hinblick auf das anstehende Champions‑League‑Spiel gegen Tottenham, doch eine Garantie, dass der 28‑jährige Flügelspieler tatsächlich spielen wird, gibt es bislang nicht.

Mit voller Stärke kann der PSG mit jedem konkurrieren — etwas, das wir bereits in ihrer jüngsten Niederlage gegen den Bayern gesehen haben. Doch ihre Chancen in den KO‑Runden hängen stark davon ab, ob Dembélé, Doué und Hakimi wieder fit sind.

Real Madrid und Manchester City: Zu abhängig von ihren Stars

Der Real Madrid wirkte zeitweise wenig überzeugend, und Kylian Mbappé kann das Team nicht im Alleingang tragen. Eine kraftlose Leistung gegen Liverpool zeigte, wie sehr sie auf individuelle Glanzmomente angewiesen sind. Mit einem xG von lediglich 0,45 in jenem Spiel — trotz Mbappé, Vinícius Jr. und Jude Bellingham auf dem Platz — wirkte ihr Angriff unter dem neuen Trainerteam trotzdem ungeordnet.

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Diese Inkonstanz, gepaart mit mangelnder Offensivschärfe in Schlüsselmomenten, lässt sie derzeit einen Schritt hinter den Topfavoriten erscheinen. Doch wie wir wissen, tendiert Real Madrid dazu, sich im Wettbewerb zu steigern — aber im Moment sind sie weit entfernt von Fehlerfreiheit.

Der Manchester City steht vor einem ähnlichen Problem. Obwohl Erling Haaland weiter trifft, zeigt das Team Anzeichen dafür, sich zu sehr auf ihn zu verlassen.

Wenn Phil Foden übernimmt, wirkt das Team deutlich ausgeglichener, aber ohne mehr kollektive Konstanz wirken sie nicht so dominant wie in früheren Saisons.

City mit und ohne Rodri sind faktisch zwei verschiedene Teams — und er ist noch nicht von der Verletzung zurückgekehrt. Seine Rückkehr könnte der Schlüssel für ihre Saison sein.

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Im Augenblick wirken beide Teams etwas unterlegen gegenüber dem Bayern und Arsenal.

Die Verteidigungsprobleme bei Barça bestehen weiter

Auch der FC Barcelona vermittelt nicht vollstes Vertrauen. Defensiv wurden sie wiederholt entblößt, und die gelegentlichen Verletzungsprobleme von Lamine Yamal verschärfen die Unsicherheit zusätzlich.

Laut ESPN belegt der Barça Platz 30 von 36 Teams beim xG‑Gegentor pro Schuss, Platz 22 beim xG, das durch Konter abgegeben wird, und Platz 18 bei den in der Champions League kassierten Toren — deutliche Hinweise auf ein Team, das ohne Ball große Probleme hat.

Der 3:3‑Unentschieden gegen Club Brügge fasst ihre Schwierigkeiten gut zusammen. Ohne einen verlässlichen Ersatz für Íñigo Martínez, der diesen Sommer zu Al‑Nassr gewechselt ist, hat sich die Defensivstruktur einfach nicht erholt.

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Die Geheimfavoriten: Inter Mailand

Meiner Ansicht nach bleibt der Inter Mailand einer der interessantesten Außenseiter in dieser Saison. Mit 12 Punkten aus 12 möglichen steht er direkt hinter Arsenal und dem PSG in der Tabelle. Ihre verbleibenden Spiele — Atlético Madrid, Liverpool, Dortmund und Arsenal — sind extrem anspruchsvoll, doch der Inter hat die Gewohnheit, schwierige Phasen ruhig und effektiv zu meistern.

Sie erreichten das Finale der Champions League in 2023 und 2025, oftmals ohne große Aufmerksamkeit. Wenn die Geschichte ein Hinweis sein darf, sollten sie nicht unterschätzt werden.

Quellen: Goal, SofaScore, Bavarian Football Works, Transfermarkt, The Standard, ESPN

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Oliver Obel

Ich bin ein leidenschaftlicher Sport-Content-Creator mit klarem Fokus auf Fußball. Für LenteDesportiva verfasse ich hochwertige Inhalte, die informieren, unterhalten und eine starke Verbindung zu Fußballfans auf der ganzen Welt schaffen. Meine Arbeit dreht sich um Spieler-Rankings, Transferanalysen und tiefgehende Reportagen, die den modernen Fußball beleuchten. Ich verbinde ein ausgeprägtes redaktionelles Gespür mit einem tiefen Verständnis für die Entwicklung des Spiels – immer mit dem Anspruch, Inhalte zu liefern, die sowohl Einsicht als auch Emotion vermitteln.