Nur ein Woche nach ihrem Debakel in Melbourne gelang Haas beim Großen Preis von China in Shanghai ein überraschendes Comeback und sie etablierten sich als bestes Team im Mittelfeld.
Niemand hätte vorhergesagt, dass Haas in China 14 Punkte sammeln würde, am wenigsten Teamchef Ayao Komatsu. Doch mit Esteban Ocon auf Platz fünf und dem Rookie Oliver Bearman auf Platz acht liegt das amerikanische Team nun nur noch drei Punkte hinter Williams in der Konstrukteurswertung.
Die Wende war dramatisch. Nach einem enttäuschenden Auftritt in Australien und einer unauffälligen Sprint-Session in China nahm Haas mutige Änderungen am Setup ihres Autos vor dem Rennen vor – Entscheidungen, die sich als äußerst erfolgreich erwiesen.
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„Ich habe nicht erwartet, dass wir Punkte holen, und ich wäre schon mit einem einzigen glücklich gewesen“, gab Komatsu gegenüber F1 TV zu. „Es war eine fantastische Reaktion des gesamten Teams. Australien war ein Schock für uns und nicht das, was wir nach den Tests in Bahrain erwartet hatten. Ich bin so glücklich, wie alle seitdem zusammengearbeitet haben, um dieses Ergebnis zu erzielen.“
Streckenlayout spielt Haas in die Karten
Ein entscheidender Faktor für den Aufschwung von Haas war die Strecke selbst. Der glatte Belag und das Layout des Shanghai International Circuit halfen, ein tieferliegendes Problem im Design des VF-24 zu kaschieren – eines, das sie in den Hochgeschwindigkeitskurven von Melbourne stark beeinträchtigte.
„Ich tue nicht so, als hätten wir das Problem gelöst. Das haben wir nicht“, sagte Komatsu offen. „Es wird immer noch Strecken geben, auf denen wir Schwierigkeiten haben. Aber wenn die Strecke es uns erlaubt, das Auto so zu betreiben, wie wir es möchten, dann ist dies das, wozu wir fähig sind. Heute haben wir geliefert.“
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Erleichterung und Genugtuung in der Box
Esteban Ocon, der einen schwierigen Start in die Saison 2025 hatte, beschrieb das Rennen als eine Last, die von seinen Schultern genommen wurde. Der Franzose lobte die kollektive Anstrengung des Teams an seinen globalen Standorten – von Maranello über Banbury bis Kannapolis.
„Es war ehrlich gesagt eine erstaunliche Erholung des Teams. Ich bin stolz auf alle in Maranello, Banbury und Kannapolis – jeder hat hart gearbeitet, um Lösungen zu finden. Gut gemacht von ihnen und natürlich auch von Ollie. Doppelte Punkte für uns sind eine große Sache“, sagte Ocon.
Während Haas seinen neu gewonnenen Schwung genießt, bleibt Ocons ehemaliges Team Alpine das einzige Team, das in dieser Saison noch keinen einzigen Punkt erzielt hat. Für den Moment gehört das Rampenlicht jedoch Haas – einem Team, das sich innerhalb nur eines Rennwochenendes von der Krise zum Konkurrenten gewandelt hat.
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