Cristiano Ronaldo hat noch nie davor zurückgeschreckt, seine Meinung offen zu äußern. In einem aktuellen Interview sorgte er erneut für Schlagzeilen mit seinen selbstbewussten Aussagen. Er sprach über seinen Platz in der Fußballgeschichte, sein Verhältnis zu Lionel Messi, seinen Abschied von Real Madrid sowie seine Ansichten zum Ballon d’Or, ehemaligen Trainern und aufstrebenden Talenten wie Kylian Mbappé. Hier sind die bemerkenswertesten Erkenntnisse aus seinem Interview.
Ronaldo über sein Erbe: „Ich bin der Beste aller Zeiten“
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Ronaldo machte unmissverständlich klar, dass er sich selbst als den größten Fußballer aller Zeiten betrachtet. „Ich bin der kompletteste Fußballspieler aller Zeiten“, sagte er und betonte, dass er zwar Respekt vor Legenden wie Messi, Maradona und Pelé habe, aber keinen von ihnen für besser halte als sich selbst. Mit 923 Toren in 1.261 offiziellen Spielen bleibt er der erfolgreichste Torschütze der Fußballgeschichte. „Ob ich am Ende 920 oder 925 Tore habe – das macht keinen Unterschied. Ich bin der Beste der Geschichte. Punkt.“
1.000 Tore – Ist das wirklich wichtig?
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Viele fragen sich, ob Ronaldo die Marke von 1.000 Toren erreichen will, doch er selbst sieht das nicht als sein Hauptziel. Auch wenn es möglich sei, würde es nichts an seiner Wahrnehmung seines Erbes ändern. „Die Leute reden über 1.000 Tore, aber wenn ich bei 920 aufhöre – was macht das für einen Unterschied? Ich habe alles erreicht“, erklärte er. Für Ronaldo zählt vor allem seine Dominanz und Konstanz über zwei Jahrzehnte, nicht eine bestimmte Zahl.
Trotz seiner fünf Ballon-d’Or-Auszeichnungen äußerte Ronaldo Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Preises. Er erklärte, dass Vinícius Júnior den jüngsten Ballon d’Or verdient hätte, deutete jedoch an, dass politische Faktoren die Abstimmung beeinflusst haben könnten. „Ich habe gelernt, damit zu leben“, gab er zu und deutete an, dass individuelle Auszeichnungen zwar nett seien, aber nicht seine Karriere definieren.
Über ein Jahrzehnt lang dominierten Ronaldo und Messi den Weltfußball und kämpften um Titel und Rekorde. Doch Ronaldo besteht darauf, dass ihre Rivalität „vorbei“ sei und es nie eine persönliche Feindschaft zwischen ihnen gab. „Wir haben uns immer respektiert“, erklärte er und betonte, dass ihre Duelle stets auf professioneller Ebene stattfanden.
Ein gutes Verhältnis zu Messi
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Nicht nur betrachtet Ronaldo die Rivalität mit Messi als beendet, er behauptet auch, dass sie ein gutes Verhältnis haben. Er erzählte eine amüsante Anekdote, in der er bei einer Preisverleihung als Übersetzer für Messi fungierte, was zeigt, dass zwischen den beiden kein böses Blut herrscht. Während Messi mehr Ballon d’Or-Titel und Vereinspokale gewonnen hat, ist Ronaldo stolz darauf, der beste Torschütze der beiden zu sein.
Warum Ronaldo fast zum FC Barcelona wechselte
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Eine der überraschendsten Enthüllungen war, dass Ronaldo in seiner frühen Karriere beinahe zum FC Barcelona gewechselt wäre. Während seiner Zeit bei Sporting CP bestand die Möglichkeit, für den katalanischen Klub zu unterschreiben, doch letztendlich kam es nicht dazu. Stattdessen wechselte er zu Manchester United, eine Entscheidung, die er für schicksalhaft hält. Hätte er sich damals für Barcelona entschieden, hätte sich der Verlauf der Fußballgeschichte – und seine Rivalität mit Messi – völlig anders entwickeln können.
Warum er es liebte, im Camp Nou zu treffen
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Obwohl Ronaldo eine Legende bei Real Madrid wurde, gab er zu, dass es für ihn befriedigender war, im Camp Nou zu treffen als im Santiago Bernabéu. Er liebte es, die Fans des FC Barcelona zum Schweigen zu bringen und empfand diese Momente als besonders motivierend. „Ich habe es immer mehr genossen, dort zu treffen. Es ist etwas Besonderes, auf feindlichem Boden zu gewinnen“, erklärte er. Seine Leidenschaft für große Herausforderungen wurde in diesen hitzigen Duellen besonders deutlich.
Abschied von Real Madrid – Die richtige Entscheidung?
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Ronaldos Abschied von Real Madrid im Jahr 2018 schockierte viele, doch heute sagt er, dass er sich damals sicher war, dass es Zeit für einen Wechsel war. „Ich wusste, dass meine Zeit dort vorbei war“, sagte er und betonte, dass er eine neue Herausforderung brauchte. Sein Verhältnis zu Klubpräsident Florentino Pérez sei stets professionell geblieben, es habe keinen Streit gegeben. Der Wechsel zu Juventus war für ihn eine Gelegenheit, sich erneut in einer anderen Liga zu beweisen.
Die Rolle von Florentino Pérez bei seinem Abschied
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Auch wenn Ronaldo betont, dass sein Abschied von Real Madrid in beiderseitigem Einvernehmen erfolgte, ließ er durchblicken, dass Florentino Pérez bereit war, ihn gehen zu lassen. Er hatte das Gefühl, dass der Verein ihn nicht mehr so schätzte wie in der Vergangenheit. „Man spürt, wenn ein Verein nicht mehr um dich kämpft“, erklärte er. Dennoch bereut er seine Entscheidung, Madrid zu verlassen, nicht.
Harte Kritik an früheren Trainern
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Ronaldo nahm in seinem Interview kein Blatt vor den Mund, als es um seine Erfahrungen mit früheren Trainern ging. „Ich hatte einige wirklich schlechte Trainer. Manche von ihnen haben keine Ahnung von Fußball“, sagte er unverblümt. Zwar nannte er keine Namen, doch er hatte in der Vergangenheit öffentliche Auseinandersetzungen mit Trainern wie Erik ten Hag während seiner Zeit bei Manchester United. Seine Aussagen lassen darauf schließen, dass er nicht alle seine Trainer für professionell hielt.
Sein Rat an Kylian Mbappé
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Ronaldo äußerte sich auch zu Kylian Mbappés Entwicklung und lobte sein Talent, wies aber darauf hin, dass er noch kein kompletter Stürmer sei. „Wenn er bei Real Madrid wäre, würde ich ihm beibringen, wie man als klassischer Mittelstürmer spielt“, erklärte Ronaldo. Er sieht großes Potenzial in Mbappé, ist aber der Meinung, dass er sich noch in Bereichen wie Positionsspiel und Torabschluss verbessern kann.
Über Rekorde, Trophäen und Rivalitäten hinaus möchte Ronaldo vor allem für seinen Einfluss auf den Fußball und seine unermüdliche Hingabe zum Sport erinnert werden. Er ist überzeugt, dass seine Arbeitsmoral und Langlebigkeit ihn von anderen unterscheiden. „Niemand war so lange an der Spitze wie ich. Ich habe dieses Niveau 20 Jahre lang gehalten“, erklärte er. Für ihn ist es genauso wichtig, zukünftige Generationen zu inspirieren, wie persönliche Erfolge zu feiern.