McLaren fordert Regelüberprüfung nach Disqualifikation in Las Vegas
Ein umstrittenes Wochenende im Fokus
McLaren verließ Las Vegas mit einer der strengsten Strafen der Formel 1 Saison, nachdem Lando Norris und Oscar Piastri disqualifiziert wurden.
Post Rennen Inspektionen ergaben, dass ihre Skidblöcke unter der vorgeschriebenen Mindeststärke von neun Millimetern lagen. Laut Berichten von GPFans war die Disqualifikation unter den aktuellen Regeln zwingend und ließ dem Team keine Möglichkeit für einen Einspruch.
Die Entscheidung fiel in einer Phase, in der es im Titelkampf ohnehin eng zuging, was den Vorfall weit mehr als einen gewöhnlichen Regelverstoß erscheinen ließ.
Der ungewöhnlich wellige Streckenbelag in Las Vegas sowie aggressive Kerbprofile hatten bereits am Wochenende für unvorhersehbares Fahrverhalten gesorgt. Mehrere Teams meldeten höheren als erwarteten Plankenverschleiß.
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Warum die Skidblock Regeln so wichtig sind
Skidblöcke, oft auch Planken genannt, wurden Mitte der 1990er Jahre eingeführt, um zu verhindern, dass Teams ihre Fahrzeuge zu tief fahren, um aerodynamische Vorteile zu erzielen.
Die FIA misst die Dicke der Planke an mehreren Punkten nach jedem Rennen und jeder Wert unterhalb des Limits führt automatisch zu einer Disqualifikation.
Diese Regel hat in der Vergangenheit bereits mehrere prominente Strafen ausgelöst, unter anderem bei Mercedes und Ferrari, und wurde stets ohne Ausnahmen angewendet.
In Las Vegas ergaben die Messungen Abweichungen von 0,12 Millimetern bei Norris und 0,26 Millimetern bei Piastri. Auch wenn diese Werte gering erscheinen, stellten sie dennoch einen klaren Regelverstoß dar.
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Teamchef Andrea Stella bestätigte, dass die Messungen korrekt gewesen seien, und betonte, dass selbst minimale Überschreitungen unter dem aktuellen System dieselben Konsequenzen auslösen.
Streit um das Verhältnis der Strafen
Stella erklärte, dass der FIA bereits begonnen habe, über mögliche Anpassungen nachzudenken. Nach seinen Angaben erkennt der Verband selbst an, dass zwischen unbeabsichtigten, geringfügigen Verstößen und gezielten Versuchen, sich einen Vorteil zu verschaffen, unterschieden werden müsse.
Laut Stella bestätigten die Offiziellen zudem, dass McLaren nicht absichtlich gehandelt habe und dass mildernde Umstände, darunter das ungewöhnliche Streckenverhalten, den Stewards vorgelegt wurden.
Der Streit um Verhältnismäßigkeit ist in der Formel 1 kein neues Thema. Mit der wachsenden Komplexität bei Aerodynamik, technischen Vorschriften und Budgetobergrenze argumentieren viele Teams schon länger, dass Strafen abgestuft sein sollten und nicht auf einem starren Schwellenwert beruhen.
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Die Auswirkungen auf den Titelkampf
Die Entscheidung hatte direkte Folgen für das Meisterschaftsrennen. Wie GPFans berichtet, rückte Max Verstappen durch die Disqualifikation der beiden McLaren Fahrer auf 24 Punkte an die WM Spitze heran, bei noch zwei ausstehenden Rennen.
Verstappen gewann vier der letzten sieben Grands Prix, während McLaren in diesem Zeitraum zwei Siege feiern konnte, was den Druck auf das Team aus Woking weiter erhöhte.
Einige Beobachter vermuteten, McLaren könnte seine Fahrzeuge zu tief eingestellt haben, um Red Bulls jüngsten Aufschwung abzufangen.
Stella wies diese Spekulation jedoch zurück und erklärte, dass der Verschleiß auf eine unerwartete Anomalie im Fahrzeugverhalten zurückzuführen sei und nicht auf eine aggressiv ausgelegte Performance Strategie. Er betonte, dass McLarens Grundphilosophie unverändert bleibe und die Basis für die anhaltende Konkurrenzfähigkeit des Teams bilde.
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Ausblick auf mögliche Reformen
Stella sagte, das Team werde die Erkenntnisse aus Las Vegas in seine laufende Entwicklungsarbeit einfließen lassen. Seinen Worten nach passt McLaren seine Methoden regelmäßig an, sobald neue Daten vorliegen.
Er äußerte zudem die Hoffnung, dass die laufende FIA Prüfung zu klareren und ausgewogeneren Regeln führen wird, damit künftig besser zwischen geringfügigen Abweichungen und absichtlichen Regelverstößen unterschieden werden kann.
Die Diskussion dürfte sich über die Winterpause fortsetzen, da Teams, Regulierungsbehörden und die technische Abteilung der FIA überlegen, wie ein Regelwerk aussehen kann, das strikt bleibt, aber besser zur Realität der modernen Formel 1 passt.
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