Roy Keane explodiert nach dem späten Zusammenbruch von United im Old Trafford
Roy Keane hielt sich am Donnerstagabend nicht zurück. Kurz nachdem Manchester United erneut eine Führung im Old Trafford aus der Hand gegeben hatte, stellte der ehemalige Mannschaftskapitän die Mentalität, die Kaderbreite und – besonders scharf – den Beitrag von Mason Mount in Frage. Für Keane symbolisierte der kurze Einsatz des Mittelfeldspielers ein tieferliegendes Problem.
In seiner Analyse bei Sky Sports argumentierte er, dass United trotz der hohen Investitionen in den Kader nach wie vor keine verlässlichen Optionen habe, um Spiele souverän zu Ende zu bringen.
„Manche Spieler brauchen etwas länger, um in Form zu kommen, aber er wirkte da draußen wie ein Schuljunge“, sagte Keane. „Man erwartet, dass Einwechselspieler Präsenz zeigen.“
Seine Einschätzung folgte nur wenige Minuten, nachdem West Ham United für das Versäumnis bestrafte, ein über weite Strecken kontrolliertes Spiel vorzeitig zu entscheiden.
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Später Patzer zerstört vielversprechende Phase
Zur Mitte der zweiten Halbzeit schien der Abend für United auf Kurs zu sein. Nach einem zurückhaltenden Beginn übernahmen sie zunehmend die Kontrolle, und Diogo Dalots Treffer aus kurzer Distanz in der 58. Minute schien zu bestätigen, dass die Gastgeber ihren Rhythmus gefunden hatten.
Doch was danach folgte, war für die Fans nur allzu vertraut: United erspielte sich einige Halbchancen, verpasste jedoch das zweite Tor und ließ West Ham im Spiel. Sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit traf Soungoutou Magassa zum Ausgleich – und verwandelte die zuvor entspannte Stimmung in Old Trafford in Unruhe.
Das Unentschieden brachte United lediglich auf den achten Tabellenplatz – rein technisch ein Fortschritt, doch zugleich ein deutliches Zeichen dafür, wie teuer kleine Unachtsamkeiten in dieser Saison sein können.
Fans hinterfragen die Wechsel
Die Reaktionen im Netz ließen nicht lange auf sich warten und zielten eindeutig auf die Entscheidungen von der Bank. Viele United-Fans kritisierten, dass Ruben Amorim durch die Einwechslung von Manuel Ugarte – anstelle von Kobbie Mainoo – den Spielfluss gestört habe. Die Frustration darüber ist nicht neu: Mehrere Anhänger stellten fest, dass späte Wechsel zu häufig mit dem Verlust der Spielkontrolle einhergingen.
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Mounts Kurzeinsatz wurde noch schärfer kritisiert – sowohl von den Fans als auch von Keane, der meinte, die Wechsel hätten „das Niveau bei United gesenkt“.
Grundlegende Probleme treten zutage
Keane beschränkte seine Kritik nicht auf Einzelpersonen. Er sprach erneut die Neigung Uniteds an, das Spielgeschehen aus der Hand zu geben, und verwies auf den Zusammenbruch gegen den dezimierten FC Everton im letzten Monat als weiteres Beispiel für ein Team, das unter Druck nicht standhält.
„Wenn man schon nicht damit klarkommt, eine Führung gegen ein Team aus dem Tabellenkeller zu verteidigen“, so Keane, „wie will man dann gegen Spitzenmannschaften bestehen?“
Mount, der wenige Tage zuvor noch das Siegtor gegen Crystal Palace erzielt hatte, wirkte nach dem Abpfiff niedergeschlagen – sein elfter Ligaeinsatz endete mit Enttäuschung statt Fortschritt.
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Blick nach vorn
Nun richtet United den Blick auf das Auswärtsspiel am Montag gegen die Wolverhampton Wanderers – eine Partie, die plötzlich an Bedeutung gewinnt. Amorim wird sich erneut Fragen zu seinem späten Wechselverhalten stellen müssen, während die Fans Anzeichen dafür erwarten, dass die Mannschaft eine Führung auch tatsächlich verteidigen kann.
Wenn United in die europäischen Plätze vorstoßen will, könnte die Lösung dieses Problems ebenso entscheidend sein wie jede taktische Anpassung.
Quelle: Sky Sports
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