Fußball

Teddy Sheringham nennt den „schlechtesten“ englischen Nationalmannschaftskollegen, mit dem er je gespielt hat.

Teddy Sheringham spielte während seiner Karriere in der englischen Nationalmannschaft an der Seite einiger der größten Fußballtalente des Landes – von David Beckham bis Paul Gascoigne. Doch als er gefragt wurde, welcher Nationalspieler ihn am wenigsten beeindruckt habe, nahm der ehemalige Stürmer von Manchester United und Tottenham kein Blatt vor den Mund.

Und seine Antwort überraschte viele.

Ein offenes Wort auf der Bühne

In einem lebhaften Interview aus dem Jahr 2017, moderiert von Fernsehmoderator Bradley Walsh, trat Sheringham gemeinsam mit seinem ehemaligen Nottingham-Forest-Teamkollegen Stuart Pearce zu einer lockeren Fragerunde auf. Als Walsh die beiden aufforderte, den „schlechtesten“ England-Spieler zu nennen, mit dem sie je zusammengespielt hatten, zögerte Pearce einen Moment, bevor er schließlich Carlton Palmer nannte.

Sheringham hingegen antwortete sofort.

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„Ich hab einen guten. Da ist einer, der jetzt im Radio redet. Redet ohne Punkt und Komma und tut so, als wäre er der beste Spieler der Welt gewesen“, sagte Sheringham grinsend. „Ein guter Spieler zu seiner Zeit, aber er hat für England gespielt, und ich habe sein Debüt gesehen. Ich war im Kader, habe aber nicht gespielt. Ich habe das Spiel gesehen. Absolut schockierend – und er teilt immer ordentlich aus: Stan Collymore.“

Das Publikum brach in schallendes Gelächter und Applaus aus, als Sheringham sein Urteil fällte – ein klassischer Fußballerspaß, der schnell für Schlagzeilen sorgte. Der Clip tauchte später erneut online auf und entfachte eine neue Debatte unter den Fans.

Stan Collymores Karriere in der Nationalmannschaft

Collymore, bekannt für seine körperliche Präsenz bei Vereinen wie Liverpool, Aston Villa und Nottingham Forest, absolvierte lediglich drei Spiele für England, zwei davon in Freundschaftsspielen, ohne Torbeteiligung.

Dabei zeichnet seine Vereinskarriere ein deutlich besseres Bild. Laut Daten von Transfermarkt erzielte Collymore 62 Tore und gab 29 Vorlagen in 163 Premier-League-Partien – für sechs verschiedene Clubs.

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Obwohl Sheringhams Kommentar offensichtlich augenzwinkernd gemeint war, brachte er die Diskussion unter den Fans neu in Gang: Wurde Collymores enormes Talent auf internationaler Ebene unterschätzt oder ungenutzt gelassen?

Eine Karriere zu seinen eigenen Bedingungen

Trotz wiederholter Kritik während seiner aktiven Zeit sprach Collymore stets mit Stolz über seine Leistungen. In einem Interview mit The Guardian im Jahr 2001 sagte er rückblickend:

„Als Kind hatte ich drei Ziele. Profi-Fußballer werden – das war ich 10 bis 12 Jahre lang. Für Aston Villa spielen, den Verein, den ich als Kind unterstützt habe – habe ich geschafft. Und ich wollte für England spielen. Gut, ich habe keine 50 Länderspiele gemacht, aber drei – und eines davon gegen Brasilien. Wie kann man das als Misserfolg bezeichnen?“

Er fügte hinzu:

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„Die Leute, die kritisieren, sind meist mittvierzig, haben Bierbäuche, sehen schlampig aus – und ich denke mir: Woher nehmt ihr den Mut, so über mich zu reden?“

Collymores Worte zeigen einen Mann, der mit seinem Weg im Reinen ist – jemand, der seine persönlichen Meilensteine erreicht hat, lange bevor Ruhm und öffentliche Kritik begannen.

Vermächtnis und Rückblick

Auch wenn Sheringham und Collymore abseits des Platzes nicht dieselbe Chemie hatten, hinterließen beide ihre Spuren im englischen Fußball. Sheringham gewann mit Manchester United unter anderem die Champions League und die Premier League, während Collymore sich als markante – und oft streitbare – Stimme im Sportjournalismus etablierte.

Fast ein Jahrzehnt nach diesem scherzhaften Austausch bleibt Sheringhams Bemerkung Teil des englischen Fußball-Folklore. Ganz typisch Sheringham: scharfzüngig, frech – und völlig unapologetisch.

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Alle Statistiken stammen von Transfermarkt, Stand: 14.11.2025.

Quellen: GIVEMESPORT (2017), The Guardian (2001), Transfermarkt.

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Oliver Obel

Ich bin ein leidenschaftlicher Sport-Content-Creator mit klarem Fokus auf Fußball. Für LenteDesportiva verfasse ich hochwertige Inhalte, die informieren, unterhalten und eine starke Verbindung zu Fußballfans auf der ganzen Welt schaffen. Meine Arbeit dreht sich um Spieler-Rankings, Transferanalysen und tiefgehende Reportagen, die den modernen Fußball beleuchten. Ich verbinde ein ausgeprägtes redaktionelles Gespür mit einem tiefen Verständnis für die Entwicklung des Spiels – immer mit dem Anspruch, Inhalte zu liefern, die sowohl Einsicht als auch Emotion vermitteln.