Zehn Mann starke Bayern übertrumpfen PSG in Champions-League-Krimi
Von der ersten Minute an bestimmte der FC Bayern das Tempo im Parc des Princes. Laut Reuters brachte Díaz die Münchner bereits nach vier Minuten in Führung, als er am schnellsten reagierte, nachdem PSG-Torwart Lucas Chevalier einen wuchtigen Schuss von Michael Olise abwehren konnte.
Das Pressing und die Laufwege der Gäste offenbarten immer wieder Lücken in der Defensive von Paris. Aleksandar Pavlović verfehlte das Tor nur knapp mit einem platzierten Schlenzer, während Serge Gnabry innerhalb weniger Sekunden beide Pfosten traf — ein klares Zeichen für die Entschlossenheit der Bayern.
Mitte der ersten Halbzeit baute Díaz die Führung aus, indem er einen zögerlichen Ballkontakt von Marquinhos eiskalt nutzte und Chevalier überlegt überwand. Über weite Strecken des ersten Durchgangs kontrollierte das Team von Vincent Kompany Ball und Raum und ließ den PSG kaum zur Entfaltung kommen.
Josip Stanišić erzielte kurzzeitig das 3:0, doch der VAR erkannte das Tor wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung nicht an.
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Vom Spielkontrolle zum Chaos
Wenige Augenblicke vor der Halbzeit verwandelte sich Díaz vom Helden zum Risikofaktor. Der kolumbianische Stürmer ging mit beiden Beinen rücksichtslos in einen Zweikampf mit Achraf Hakimi. Nach VAR-Überprüfung zeigte Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz die Rote Karte. Hakimi, sichtlich mitgenommen, musste vom Platz begleitet werden – der FC Bayern sah sich nun der schwierigen Aufgabe gegenüber, die Führung fast eine Stunde lang in Unterzahl zu verteidigen.
In der Pause brachte Kompany den jungen Tom Bischof für Gnabry, um das Mittelfeld zu stabilisieren. Der eingewechselte Spieler sah fast umgehend Gelb, trug aber dennoch dazu bei, die Struktur der Bayern aufrechtzuerhalten, während der PSG zunehmend den Ballbesitz übernahm.
PSGs Aufholjagd
Luis Enriques Mannschaft kam mit neuer Energie aus der Kabine und drängte den FC Bayern tief in die eigene Hälfte. Dennoch blieb Manuel Neuer bis zur Schlussviertelstunde weitgehend beschäftigungslos.
Die eingewechselten Gonçalo Ramos und João Neves brachten frischen Schwung, und 15 Minuten vor Schluss traf Neves per Volley nach einer präzisen Flanke von Kang-in Lee – und weckte damit neue Hoffnungen bei den Heimfans.
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Der Parc des Princes erwachte zum Leben, als Paris auf den Ausgleich drängte. Neves setzte einen Kopfball nur knapp vorbei, und Kylian Mbappé schoss in der Schlussphase über das Tor.
Der FC Bayern, angeführt vom souveränen Dayot Upamecano, verteidigte mit bemerkenswerter Ruhe gegen die Angriffe – eine beeindruckende Leistung eines Teams in Unterzahl.
Helden und Enttäuschung
Obwohl die Rote Karte Díaz’ brillante Leistung überschattete, war Upamecano der überragende Mann auf dem Platz – stark im Luftduell, kompromisslos in den Zweikämpfen und ein ständiger Organisator der Defensive.
Für PSG wurde es ein Abend zum Vergessen: Marquinhos hatte große Probleme, seine Fehler wurden früh bestraft. Zudem mussten Ousmane Dembélé vor der Pause verletzt raus und Hakimis Ausfall bereitet Luis Enrique weitere Sorgen.
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Laut BBC Sport wird Díaz aufgrund seiner Sperre das nächste Champions-League-Spiel gegen Arsenal verpassen – ein Rückschlag für Kompany, dessen Mannschaft dennoch ihre europäische Klasse eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Analyse
Es war die bislang reifste europäische Vorstellung des FC Bayern in dieser Saison – diszipliniert, robust und taktisch hervorragend eingestellt. Kompanys Team kombinierte anfängliche Offensivfreude mit kontrollierter Defensive und zeigte eine Reife, die man so nicht unbedingt erwarten konnte.
Bei PSG traten altbekannte Schwächen zutage: defensive Nachlässigkeiten und eine zu große Abhängigkeit von individuellen Glanzmomenten. Trotz phasenweiser Überlegenheit fehlte die Durchschlagskraft – und das Spiel war längst entglitten.
Als der Schlusspfiff ertönte, war die Freude beim FC Bayern nicht nur dem Sieg, sondern auch dem Glauben an die eigene Stärke geschuldet – ein Beweis dafür, dass selbst in Unterzahl ihre Champions-League-DNA ungebrochen ist.
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Quellen: Reuters, BBC Sport, AFP, France 24, UEFA.com
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