Bruno Fernandes spricht offen über Führung und Verantwortung bei Manchester United
Bruno Fernandes ist sich der Kritik, die ihn begleitet, durchaus bewusst. Als Kapitän von Manchester United machen ihn sein lebhafter Stil und seine ständige Präsenz auf dem Spielfeld zu einer der am stärksten beobachteten Persönlichkeiten des Vereins. In einem kürzlichen Interview stellte Fernandes jedoch klar, dass Führungsstärke für ihn weniger ein Titel als vielmehr eine tägliche Verantwortung ist, die von der gesamten Mannschaft getragen wird.
Im Podcast Rio Ferdinand Presents erläuterte Fernandes, wie Autorität bei United hinter den Kulissen funktioniert – mit dem Fokus auf Verantwortungsbewusstsein, Einsatz und gemeinsamen Standards anstelle von Hierarchie.
Die Bürde des Kapitänsamts
Er erklärte, dass ihn die Ernennung zum Kapitän durch Erik ten Hag nicht dazu zwang, sich neu zu erfinden. Laut Fernandes kannte der Trainer bereits seinen Charakter und seine Herangehensweise, bevor er ihm die Kapitänsbinde übergab. Die zusätzliche Aufmerksamkeit, so Fernandes, liege mehr an der Größe und Bedeutung des Vereins als an der Rolle selbst.
Für Fernandes zeigt sich Führungsstärke am deutlichsten auf dem Trainingsplatz. Er versucht, durch Intensität und Arbeitseinsatz ein Vorbild zu sein, da er davon überzeugt ist, dass Taten mehr Gewicht haben als Worte.
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Zu seinem Ruf auf dem Platz nahm Fernandes ebenfalls Stellung: Er wies die Vorstellung zurück, dass er sich mehr beschwere, als er leiste. Im Podcast sagte er: „Ich kann mich so viel beschweren, wie die Leute denken – aber ich laufe mehr, als ich mich beschwere. Da bin ich mir ziemlich sicher.“ Aus seiner Sicht ist sichtbarer Einsatz ein unverzichtbarer Standard bei Manchester United, insbesondere für erfahrene Spieler.
Respekt und Verantwortung
Dieses Verantwortungsgefühl, so Fernandes, gehe über die Spiele hinaus. Er beschrieb, dass er sich bewusst darum bemühe, alle im Verein mit dem gleichen Respekt zu behandeln – egal, ob es sich um Mitspieler oder um Mitarbeiter hinter den Kulissen handelt. Der Status einer Person sei weniger wichtig als die Art, wie sie ihre Aufgaben wahrnimmt.
Zwar erkennt er die Autorität von Trainern und Vereinsführung an, doch Fernandes sieht Führung eher als etwas Geteiltes denn als etwas Aufgezwungenes.
Geteilte Führung innerhalb der Mannschaft
Die interne Struktur von United umfasst eine feste Führungsgruppe, bestehend aus Fernandes, Harry Maguire, Lisandro Martínez, Tom Heaton, Noussair Mazraoui und Diogo Dalot. Erfahrene Spieler wie Casemiro und Luke Shaw werden bei Bedarf ebenfalls einbezogen.
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Die Aufgabe dieser Gruppe, so Fernandes, bestehe darin, sicherzustellen, dass Erwartungen klar verstanden und konsequent umgesetzt werden. Anstatt sich auf eine einzige Stimme zu verlassen, sei es das Ziel, gemeinsam zu bekräftigen, was es bedeutet, Manchester United zu repräsentieren – insbesondere in Zeiten, in denen die Maßstäbe auf die Probe gestellt werden.
Quelle: Rio Ferdinand Presents (Podcast)
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